- Magnetkonto
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Ein Magnetkonto ist ein Datenträger in Form einer Pappkarte (auch Magnetkontokarte, kurz MKK) mit mindestens einem, meistens in Längsrichtung seitlich auf der Rückseite angebrachten Magnetstreifen und Namensgeber für den Magnetkonten-Computer.[1]
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Magnetkonten wurden in der mittleren Datentechnik mit sogenannten Magnetkonten-Computern, deren Namensgeber sie sind, zur Buchführung verwendet. Man konnte auf ihnen Buchungsvorgänge zunächst wie auf einer herkömmlichen Kontokarte als maschinell gedruckte Buchungszeile vermerken, jedoch gleichzeitig die letzten Buchungsdaten digital auf der Karte speichern. Der Einsatz von Magnetkonten stellte im Gegensatz zum rein mechanischen Buchungsvorgang insoweit eine Verbesserung dar, dass nicht mehr der letzte Saldo von der Kontokarte abgelesen und in die Buchungsmaschine eingetippt werden musste, sondern vom Magnetkonten-Computer eingelesen und elektronisch verarbeitet werden konnte. Dem Buchhalter blieb mit diesem System nach wie vor die Möglichkeit den Saldo und die Buchungsposten visuell von der Karte abzulesen. Der Arbeitsablauf blieb prinzipiell dem rein mechanischen Buchen ähnlich, wurde jedoch sehr beschleunigt. Nachdem die Karte in einen Leseschlitz eingelegt wurde, wird zunächst der Inhalt des Magnetstreifens gelesen. In den Daten ist auch die Zeilennummer der letzten Buchung gespeichert, damit das Druckwerk sich direkt in die nächste freie Zeile positionieren kann. Eine entsprechende Programmierung des Magnetkonten-Computers ermöglichte weiter auch die automatisierte Prüfung von Buchungssaldo und Kontensaldo. Auch die Erstellung von Bilanzen konnte durch der Verwendung von Magnetkonten beschleunigt werden.
Die ersten Systeme kamen bereits gegen Ende der 1950er Jahre auf den Markt und hielten sich bis in die frühen 1990er Jahre, wo sie endgültig von PC-Systemen verdrängt wurden.
Format
Eine Magnetkontokarte hatte häufig das Format DIN A4, allerdings gab es wie bei Anzahl, Anordnung und Abmessung der Magnetstreifen kein einheitliches Format. Jeder Hersteller von Magnetkonten-Computern verwendete mehr oder weniger sein eigenes Kartenformat. Aufgrund der vielen Formate der Magnetkontenkarten gab es auch große Unterschiede bei der digitalen Speicherkapazität.
Literatur
- Wilfried de Beauclair: Rechnen mit Maschinen: Eine Bildgeschichte der Rechentechnik. Springer Berlin Heidelberg, 2. Auflage 29. März 2005, ISBN 3-5402-4179-5
Einzelnachweise
Kategorien:- Speichermedium
- Geschichte der Informatik
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