Malmöer Pfandvertrag von 1803

Malmöer Pfandvertrag von 1803

Der Malmöer Pfandvertrag von 1803 regelte die Rückgabe der Hansestadt Wismar durch das Königreich Schweden an das Herzogtum Mecklenburg-[Schwerin].

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Hansestadt Wismar 1632 von Schweden besetzt und fiel im Westfälischen Frieden 1648 zusammen mit der Insel Poel und dem Amt Neukloster als kaiserliches Lehen an die schwedische Krone.

Der Malmöer Pfandvertrag vom 26. Juni 1803 regelte die Rückgabe dieser drei Gebiete durch Schweden an Mecklenburg. Die Verhandlungen wurden für Schweden wesentlich durch Johan Christopher Toll geführt und beeinflusst. König Gustav IV. Adolf von Schweden ließ sich die Abstandnahme von diesem Vorposten auf dem Kontinent von Herzog Friedrich Franz I. zu Mecklenburg mit 1.250.000 Talern Hamburg Banco vergüten. Dem Kaufpreis standen nach der Angabe bei Friedrich Schlie im Jahr 1799 für Schweden fiskalische Einnahmen von rund 46.000 Taler gegenüber.[1] Mecklenburg nahm die Gebiete zunächst auf 99 Jahre als Pfand und erst hundert Jahre später am 20. Juni 1903 wurde die Angelegenheit durch einen weiteren Vertrag zwischen Mecklenburg und Schweden endgültig abgewickelt, so dass Wismar mit der Insel Poel und dem Amt Neukloster nach einer entsprechenden Verzichtserklärung Schwedens auf bestehende weitergehende vertragliche Rechte wieder mecklenburgisch wurde. Im September 1903 nahm Großherzog Friedrich Franz IV. zu Mecklenburg mit großen Feierlichkeiten in Wismar die Stadt wieder für Mecklenburg ein.

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 22 ff. ISBN 3910179061
  • Carl Schröder: Die schwedische Verpfändung Wismars an Mecklenburg-Schwerin 1803. In: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 77 (1912), S. 177-240 Digitalisat
  • Bruno Schmidt: Der schwedisch-mecklenburgische Pfandvertrag über Stadt und Herrschaft Wismar. Leipzig: Duncker & Humblot 1901 (Digitalisat)
  • Hans Witt: Wismar unter dem Pfandvertrage, 1803-1903: Festschrift zur Hundertjahrfeier der Wiedervereinigung Wismars mit Mecklenburg. Rostock: Hinstorffs̕che Hofbuchhandlung 1903 (Digitalisat)

Weblinks

Einzelbelege

  1. Friedrich Schlie (1898), S. 24, Fußnote 1.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wismarer Tribunal — Der Fürstenhof in Wismar, Gerichtssitz von 1653 bis 1802 …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Mecklenburgs — Mecklenburg ist eine Region in Deutschland mit langer Geschichte. Das Land Mecklenburg war bis 1918 ein Fürstentum und wurde mit nur zweijähriger Unterbrechung von seiner Eingliederung ins Heilige Römische Reich bis 1918 immer von demselben… …   Deutsch Wikipedia

  • Hornstorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Amt Neukloster — im Landkreis Nordwestmecklenburg Im Amt Neukloster (Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg Vorpommern) mit Sitz in der gleichnamigen Stadt waren die acht Gemeinden Babst, Glasin, Krassow, Lübberstorf, Stadt Neukloster, Passee, Zurow …   Deutsch Wikipedia

  • Amt Neukloster (Schweden) — Das Amt Neukloster entstand in Folge des Dreißigjährigen Krieges und war wie die Hansestadt Wismar im Jahr 1648 mit der Insel Poel von Mecklenburg an das Königreich Schweden gelangt. Es befand sich in der Umgebung der Stadt Neukloster mit Sitz in …   Deutsch Wikipedia

  • Wismar — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”