- Margrethe-Rührschüssel
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Die Margrethe-Rührschüssel ist eine in den 1950er-Jahren von den Designern Sigvard Bernadotte und Acton Bjørn entworfene Rührschüssel. Sie gilt heute als Design-Klassiker.
Geschichte
Die Firma Rosti (heute Mepal-Rosti) stellte bereits seit 1944 Kunststoffgeschirr aus Melamin her. Die Produktion orientierte sich zunächst vor allem am klassischen Porzellangeschirr.
Erste Initiativen zur Entwicklung einer funktionalen Rührschüssel begannen 1947. Die Schüssel sollte stabil und stapelbar, gut festzuhalten, zu entleeren und zu reinigen sein. Mit dem Design wurde 1949 das Büro von Acton Bjørn und Sigvard Bernadotte, dem Onkel der Prinzessin Margrethe und späteren Königin von Dänemark, beauftragt. Deren Mitarbeiter Jacob Jensen führte den Entwurf aus und ließ ein Modell herstellen, für das er ein bescheidenes Honorar von 2.300 Kronen erhielt. Die ersten Schüsseln wurden 1950 produziert. Sigvard Berndadottes Idee war es, die Schüsseln nach seiner Nichte zu benennen. Erst 1954 wurde die Namensgebung vom dänischen Königshaus genehmigt und die Massenproduktion der Schüsseln in drei Größen begonnen.
Ein bedeutender Abnehmer war die deutsche Firma Dr. Oetker. Zusätzlich förderte die zunehmende Mechanisierung, so durch die Verbreitung von Küchenmaschinen und elektrischen Handrührgeräten, den Absatz der Rührschüsseln.
1966 wurden zwei weitere Größen in das Sortiment aufgenommen. Außerdem wurden die Schüsseln an ihrem Fuß mit einem Gummiring zur besseren Standfestigkeit ausgestattet.
Heute ist die Schüssel in sieben Größen erhältlich.
Zu Ehren des Design-Klassikers brachte die Dänische Post 1997 im Rahmen der Serie „Dänisches Design“ eine 4-Kronen-Briefmarke mit der Schüssel als Motiv heraus. Exemplare der Margrethe-Schüssel wurden in verschiedenen Design- und Kunstausstellungen gezeigt, so im Kunstindustrimuseet in Kopenhagen und im Museum of Modern Art in New York. [1]
Rund 50 Jahre nach der Entwicklung der Margrethe-Schüsseln wurde von den Jacob-Jensen-Designstudios die verbesserte Variante Victoria herausgegeben. Diese Schüssel ist nach der schwedischen Thronfolgerin Victoria von Schweden benannt. Victoria wurde mit einem besseren Griff, Ablauflöchern am Gummiring (damit Spülwasser ablaufen und trocknen kann), einer Aufhängöse und einer Materialverstärkung des Ausgusses versehen. [2]
Weblinks
- Darstellung der Geschichte der Schüssel im Museum der eng mit der Kunststoffindustrie verbundenen Stadt Roskilde
- Zum Hintergrund der Kunststoffherstellung und des frühen Designs
- Darstellung des Nachfolgemodells bei der Herstellerfirma
- Abbildung der Briefmarke
Einzelnachweise
Kategorien:- Küchenbehälter
- Industriedesign
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