Maria Sophia Schellhammer

Maria Sophia Schellhammer

Maria Sophia Schellhammer (früher auch Schelhammer, * getauft 9. September 1647 in Helmstedt; † 1719 in Kiel) war eine deutsche Autorin.

Leben

Schellhammer war die Tochter von Hermann Conring und dessen Frau Anna Maria Stucke (10. Mai 1616–1. November 1694). Maria Sophia Schellhammer war eines von sechs Geschwistern. Ihre jüngere Schwester Elisa Sophie wurde als Dichterin und Übersetzerin bekannt. 1689 heiratete sie den Medizin-Professor Günther Christoph Schellhammer. Das Paar hatte eine gemeinsame Tochter, Henrica Maria (1684–28. Mai 1720).

Maria Sophia Schellhammer war Schülerin von Magnus Daniel Omeis, der sie drei Jahre in Altdorf privat unterrichtete. Anschließend ging sie nach Nürnberg, wo sie eine umfassende Bildung in Geographie, Poesie, Mythologie und fremden Sprachen erhielt. Maria Conring versuchte sich auch in der Malerei.

Nach ihrer Verheiratung mit dem Medizin-Professor Günther Christoph Schelhammer, der unter anderem der Leibarzt von Herzog Friedrich IV von Gottorf war, wurde sie zu einer erfahrenen, praktischen Hauswirtin, die sich die Theorie und Praxis der feineren Kochkunst aneignete. Insbesondere die Zubereitung von Früchten, Konfitüre, Gelees, zusammengesetzten Essigen und Speisen für Kranke interessierten sie. Ihr halfen dabei auch ihre Kenntnisse der Diätetik und der Chemie. Unterstützung erhielt sie durch ihren Mann, der sich ebenfalls schriftstellerisch betätigte und sich um die Herausgabe ihrer Bücher kümmerte.

Kochbuch

1697 erschien eines der bekanntesten Kochbücher jener Zeit: »Die wohlunterwiesene Köchin, von Konfekt, Früchten, Säften, Essig«. Die Erstausgabe erschien in Braunschweig bei Kasper Gruber, der es Elisabeth Juliane, der Frau von Anton Ulrich von Holstein-Gottorf widmete. 1699 folgte »Der wohlunterwiesenen Köchin zufälligen Confecttisch«. Die Schrift war Elisabeth Juliane und Christiane Louise, der Frau von Ludwig Rudolf Holstein-Gottorf gewidmet. Beide Bücher wurden bis 1727 von Grubers Witwe wiederholt verlegt. Bekannt ist das Schellhammer-Kochbuch auch unter dem Namen Brandenburger Kochbuch. Für diese Bezeichnung gibt es allerdings keinen weiteren Bezug außer einem Rezept von märkischen Rüben und eine erste Erwähnung des Baumkuchens. Das Buch wurde in ihrer Kieler Zeit geschrieben und besteht zu einem großen Teil aus Fischrezepten. Maria Sophia Schellhammer betätigte sich auch als Übersetzerin. 1699 legte sie unter dem Titel Des Glückes Wanckelmuth eine Übersetzung von Giovanni Boccaccios De casibus virorum illustrium vor. Die Übersetzung des Schauspiels »Alexander der Große«, die man ihr zuschreibt, stammt jedoch von ihrem Mann.

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