- Markoff-Zahl
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Eine Markoff-Zahl (nach Andrei Andrejewitsch Markow) ist eine natürliche Zahl x, y oder z, die als Lösung der diophantischen Markoff-Gleichung
vorkommt. Die ersten Markoff-Zahlen sind
- 1, 2, 5, 13, 29, 34, 89, 169, 194, 233, 433, 610, 985, 1325,…
Sie sind Teile der Lösungen der Markoff-Gleichung, von denen die ersten (1, 1, 1), (1, 1, 2), (1, 2, 5), (1, 5, 13), (2, 5, 29) lauten. Die Lösungen werden auch als Markoff-Tripel bezeichnet.[1][2]
Markoff-Zahlen kommen in der Theorie der Quadratischen Formen und der diophantischen Approximationen vor: Ist m eine Markoff-Zahl, so ist sowohl ein Element des sogenannten Markoff-Spektrums (quadratische Formen) als auch des Lagrange-Spektrums (diophantische Approximationen).
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Es gibt unendlich viele Markoff-Zahlen und -Tripel. Da die Markoff-Gleichung symmetrisch in den Variablen ist, kann man die Lösungstripel (x, y, z) der Größe geordnet mit x ≤ y ≤ z angeben. Mit Ausnahme der beiden kleinsten Tripel (1,1,1) und (1,1,2) bestehen die Lösungstripel (x, y, z) aus drei verschiedenen Zahlen. Eine seit langer Zeit untersuchte – aber noch unbewiesene – Vermutung besagt, dass das größte Element z eines Tripels schon das Markoff-Tripel (x, y, z) bestimmt.[3]
Die Markoff-Zahlen können wie rechts abgebildet in einem Baum angeordnet werden. Die zur Region 1 benachbarten Markoff-Zahlen sind die Fibonacci-Zahlen fi mit ungeradem i. Die zur Region 2 benachbarten Markoff-Zahlen sind die sogenannten Pell-Zahlen pi mit ungeradem i.[4]
Ist eine Markoff-Zahl m ungerade, so erfüllt sie die Kongruenz m ≡ 1 mod 4 und wenn sie gerade ist, dann gilt m ≡ 2 mod 32.[5] Die drei Markoff-Zahlen eines Tripels sind stets paarweise teilerfremd.
Die Erzeugung neuer Markoff-Tripel aus bekannten
Man kann aus einer Lösung (x, y, z) der Markoff-Gleichung mittels (x, y, z) → (x, y, 3xy - z) weitere Lösungen erzeugen.[6] Dabei ist es nicht nötig, dass die Lösung, mit der man beginnt, der Größe nach geordnet ist. Die unterschiedlichen Anordnungen von x, y und z können unterschiedliche Tripel (x, y, 3xy - z) erzeugen.
Nimmt man zum Beispiel (1, 5, 13), dann bekommt man die drei benachbarten Tripel (5, 13, 194), (1, 13, 34) und (1, 2, 5) im Markoff-Baum, wenn man x gleich 1, 5 oder 13 setzt. Wendet man (x, y, z) → (x, y, 3xy - z) zweimal an, ohne die Einträge im Tripel umzusortieren, so bekommt man wieder das Ausgangstripel.
Beginnt man mit (1, 1, 2) und vertauscht fortwährend y und z vor jeder Transformation, so erzeugt man damit die oben erwähnten Markoff-Tripel, die Fibonacci-Zahlen enthalten. Mit dem gleichen Starttripel aber mit Vertauschen von x und z erzeugt man die Pell-Lösungen.
Wie groß ist die n-te Markoff-Zahl?
Im Jahr 1982 bewies Don Zagier eine asymptotische Formel für die Anzahl der Markoff-Tripel unterhalb einer Schranke und vermutete, dass die n-te Markoff-Zahl asymptotisch gegeben ist durch
- mit C = 2.3523418721…
(hier wird die O-Notation von E. Landau verwendet).[7][8] Der Fehler (log(3mn) / C)2 − n ist in der nebenstehenden Abbildung illustriert. Die 1000. Markoff-Zahl ist ca. 6· 1031.[9]
Einzelnachweise
- ↑ Siehe auch den Abschnitt „Die Markoff-Zahlen“ in Paulo Ribenboims Buch „Meine Zahlen, meine Freunde“: Google Books
- ↑ Die Markoff-Zahlen sind die Folge A002559 in Neil Sloanes Online Encyclopedia of Integer Sequences.
- ↑ Der Lösungsansatz von Norbert Riedel aus dem Jahr 2007 (Markoff Equation and Nilpotent Matrices, arXiv) wird diskutiert in dem langen Artikel von Serge Perrine: De Frobenius à Riedel: analyse des solutions de l'équation de Markoff, Archive-Ouvertes.
- ↑ Diese genügen, mit den Startwerten p0 = 0 und p1 = 1, der Rekursion pi = 2pi − 1 + pi − 2. Die Pell-Zahlen mit ungeradem i haben die Eigenschaft, dass eine Quadratzahl ist (sie sind Lösungen y der Pellschen Gleichung ).
- ↑ Ying Zhang: Congruence and Uniqueness of Certain Markov Numbers, Acta Arithmetica 128 3, 2007, 295–301
- ↑ Es gilt nämlich .
- ↑ Don B. Zagier: On the Number of Markoff Numbers Below a Given Bound, Mathematics of Computation 160, 1982, 709–723, online
- ↑ Siehe den Vortrag von M. Waldschmidt.
- ↑ Liste der ersten tausend Markoff-Zahlen von T. D. Noe auf Sloanes Online Encyclopedia of Integer Sequences-Seite der Folge A002559.
Literatur
- Thomas Cusick, Mari Flahive: The Markoff and Lagrange spectra, Math. Surveys and Monographs 30, AMS, Providence, 1989
- Serge Perrine: La théorie de Markoff et ses développements, Tessier & Ashpool, 2002, arXiv
- Caroline Series: The Geometry of Markoff Numbers, The Mathematical Intelligencer 7 (3), 1985, 20–29.
- Eric W. Weisstein: Markov number. In: MathWorld. (englisch)
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