- Pellsche Gleichung
-
Als Pellsche Gleichung (nach John Pell, 1611−1685) bezeichnet man eine diophantische Gleichung der Form
mit positiv ganzzahligem d.
Ist d eine Quadratzahl, so besitzt die Gleichung offenbar nur die trivialen Lösungen (±1, 0). Andernfalls gibt es unendlich viele Lösungen, die man mit der Kettenbruchentwicklung von bestimmen kann. Die verwandten Gleichungen und werden oft auch Pellsche Gleichungen genannt.
Die Gleichung wird John Pell fälschlicherweise zugeschrieben. Korrekter wäre die Bezeichnung Fermatsche Gleichung.[1]
Inhaltsverzeichnis
Algebraische Zahlentheorie
Das Auffinden aller Lösungen ist für spezielle d äquivalent dazu, die Einheiten des Ganzheitsrings von zu finden. Nach dem Dirichletschen Einheitensatz hat die Einheitengruppe den Rang 1, und so gibt es eine Fundamentaleinheit (oder auch Grundeinheit ) , so dass sich alle Lösungen als darstellen lassen.
Lösungsmöglichkeiten
Lösung mit Hilfe der Kettenbruchentwicklung
Aus der Kettenbruchentwicklung von erzeugt man die in diesem Fall unendliche und periodische Folge der an der n'ten Stelle abgebrochenen Annäherungen. Zum Beispiel hat die Kettenbruchentwicklung
Bricht man die Entwicklung jeweils an der Stelle n ab, so erhält man beginnend mit n = 1
und findet an den Stellen n = 5 und n = 10 die Lösungen
weiter stellt man fest, dass für d = 13 jedes Element der abgebrochenen Kettenbruchentwicklung der Länge eine Lösung der Pellschen Gleichung ist.
Generieren weiterer Lösungen auf Basis einer bekannten
Ist eine Lösung x0,y0 bekannt, so lassen sich weitere Lösungen mit einer Matrizenmultiplikation bestimmen. Es gilt
- Beispiel
Die Pellsche Gleichung für d = 5 hat die Minimallösung (x0 = 2,y0 = 1). Die nächsten Lösungen ergeben sich dann zu
usw.
Das Rinderproblem des Archimedes
Bei der Lösung des Rinderproblems des Archimedes stößt man auf die Pellsche Gleichung mit Minimallösung (109931986732829734979866232821433543901088049,50549485234315033074477819735540408986340), wenn man geschickt rechnet – andernfalls wird man eine Pellsche Gleichung mit viel größerer Minimallösung lösen müssen.
Literatur
- H. W. Lenstra Jr.: Solving the Pell Equation, Notices of the American Mathematical Society 49 (2), 2002, 182-192, online.
Weblinks
- Die Pellsche Gleichung - Marc Götze, Universität Bielefeld, WS 2005/2006 (PDF-Datei; 107 kB)
- Pell Equation in Wolfram's Math World (Englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Siehe Artikel von H. W. Lenstra Jr.
Wikimedia Foundation.