Mehrfachvasallität

Mehrfachvasallität

Unter Mehrfachvasallität wird die Annahme von Lehen zweier oder mehrerer Lehnsherren im Lehnswesen des frühen Mittelalters verstanden.

Der Belehnte, der Vasall, schwor somit mindestens zwei Lehnsherren den Treueeid, welchen er aber oft, wenn z.B. beide zeitgleich auf seine Unterstützung angewiesen waren, nicht einhalten konnte. Auf diese Weise kam es zu einer Schwächung des Lehnswesen, weil hiermit die einstmalige Intention nicht erfüllt wurde. Dies galt besonders für die Kronvasallen, die sich teilweise neben dem König anderen Herren verpflichteten, womit sie oftmals nicht einmal den dem König geschworenen Treueid einhalten konnten.

Der Streit zwischen den Historikern Georg Waitz und François Louis Ganshof bestand in der Frage, ob und inwiefern es sich hierbei um eine normale, vernünftig einzuordnende Erscheinung des Lehnswesens oder um eine "entartete Erscheinung" (François Louis Ganshof) handelte.

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