- Michael Birkholz
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Michael Birkholz ist ein deutscher Facharzt für gerichtliche Medizin, Professor und Institutsdirektor des Instituts für Rechts- und Verkehrsmedizin. Zudem ist er Leitender Arzt des Ärztlichen Beweissicherungsdienstes Bremen und Präsident des Interdisziplinären Fachforums Rechtsmedizin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach Abschluss des Studiums der Humanmedizin an der Universität Greifswald absolvierte Birkholz den zweijährigen Militärdienst und erwarb die Zusatzqualifikation "Taucherarzt". Ab 1976 war er in der Facharztausbildung im Institut für Gerichtliche Medizin des Bezirkes Schwerin tätig. 1982 wurde er Facharzt für Gerichtliche Medizin und zum Oberarzt ernannt. Im Jahre 1987 siedelte Birkholz von der DDR in die BRD nach Bremen über und nahm eine ärztliche Tätigkeit in der Abteilung Rechtsmedizin des dortigen Hauptgesundheitsamtes auf. Er wurde 1989 Leiter der Abteilung Rechtsmedizin im Hauptgesundheitsamt Bremen.
1994 wurde er Direktor des neuen Instituts für Rechtsmedizin. Das Institut war damals verwaltungsmäßig an das damalige Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße angegliedert. 2008 folgte ein Lehrauftrag für das Fach Rechtsmedizin.Engagement in Bremen
Aufgrund des Engagements von Birkholz gehört Bremen zu den wenigen deutschen Städten mit einer vollständigen rechtsmedizinischen Grundversorgung.[1] Die Bremer Bürgerschaft beschloss, dass bei ungeklärten Todesursachen von Kindern unter 6 Jahren eine gerichtsmedzinische Obduktion in Bremen obligatorisch sei.
Als erstes Bundesland hat Bremen einen vorläufigen Totenschein eingeführt. Darauf kann der gerufene Arzt den Tod bescheinigen, die eigentliche Leichenschau aber zu einem späteren Zeitpunkt durchführen, was dann z.B. unter Abwesenheit aller Angehörigen erfolgen kann.
Birkholz fordert auch speziell ausgebildete Leichenbeschauer im häuslichen Bereich einzuführen. In diesem Zusammenhang sagte er: "Wenn das Messer noch in der Brust steckt, muss man nicht Gerichtsmediziner sein." Da diese Fälle nicht übersehen würden, dass erkenne auch ein Augenarzt. "Aber den Rest nicht."[2]
Arbeit
Zu seinen Arbeits-Schwerpunkten gehört der Aufbau und die Realisierung eines zeitgemäßen kommunalen Leichenwesens im Zusammenhang mit der Etablierung einer rechtsmedizinischen Grund- und einer hochspezialisierten gerichtsärztlichen Versorgung.
Des Weiteren engagiert sich Birkenholz in der Studentenausbildung und der Weiterbildung der Bremer Polizei. Er und sein Team beraten den Gesundheitssenator zu Fragen des Leichenwesens.
Deutsches Fachforum Todesermittlungen
Michael Birkenholz hatte die Idee für das Deutsche Fachforum Todesermittlungen. Dabei handelt sich hierbei um ein Internetportal mit derzeit ca. 900 Nutzern aus Justiz, Polizei und Ärzten. Ziel ist die Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit bei forensischen Fragestellungen rund um den verstorbenen Menschen sowie die schnelle Abklärung von Fachfragen. Birkenholz und sein Team betreuen das Forum fachlich.
Zu dieser Thematik wird auch einmal im Jahre ein internationaler Fachkongress in Bremen ausgerichtet.
Einzelnachweise
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