Walderseeschlößchen

Walderseeschlößchen
Walderseeschlößchen
Hinteransicht
Alfred Graf von Waldersee auf einer 1901 verschickten Postkarte

Das Walderseeschlößchen ist ein unter Denkmalschutz stehendes Wohngebäude am Stresemannplatz 3 in Dresden-Striesen. Es gehört zu den späten Bauten der Dresdner Jugendstilarchitektur. Den verputzten Bau zeichnet eine differenzierte Struktur und Dekoration in einem Mischstil bestehend aus Neobarock, Jugendstil und Wiener Secession aus.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Das Gebäude steht am Stresemannplatz, der vor dem Krieg Walderseeplatz hieß und nach Alfred von Waldersee benannt war. Vom früheren Namen des Platzes leitet sich der Gebäudename ab.

Geschichte

Das Gebäude wurde von 1906 bis 1907 für Carl August Eichler errichtet. Es wurde vermutlich nach Entwürfen von Colditz gestaltet. Das Gebäude wurde in den späten 1990er Jahren saniert. Mieter in der Beletage war der Architekt Paul Colditz.

Beschreibung

Das zweigeschossige herrschaftliche Mietshaus mit ausgebautem gestaffelten Walm- und Mansarddach besitzt auf Höhe der Obergeschosse an den Ecken halbrunde Turmerker. Die Fassade zeigt einen dreigeschossigen vierachsigen Mittelrisaliten mit einer Portalanlage und einen oval geformten aufgeschwungenem Giebel als oberen Abschluss. Die beiden zum Stresemannplatz gelegenen Ecken des Gebäudes werden durch massive Runderker betont. Das Portal zeigt Sandsteinpfeiler mit zwei liegenden Löwen, dazwischen befindet sich ein Ziergitter mit Jugendstilelementen. Die Einfriedung ist schmiedeeisern und kurvig-verschlungen.

Das Intérieur zeigt eine üppige Deckendekoration bestehend aus Stuckatur und Fresken im Jugendstil. Im Eingangsbereich befinden sich über den ornamental geschmückten Sockeln der beiden Seitenwände je drei Bildfelder, deren mittleres jeweils frontal dargestellte Allegorien in Form von Frauengestalten mit aufgeschlagenen Flügeln zeigen. Die linke Allegorie hält in der rechten Hand einen aufgerollten Bauplan, während in ihrer erhobenen Linken die Siegesgöttin erscheint. Dreieck und Zirkel im unter ihr befindlichen Schmuckfeld machen deutlich, dass die Frauenfigur die Baukunst symbolisiert. Gegenüber hält eine allegorische Frauenfigur Palette und Pinsel. Diese Wandgemälde beziehen sich auf Carl August Eichler, der vermutlich auch ausgebildeter Malermeister war. Das Deckengemälde des Hausflurs ist nicht im strengen Jugendstil gehalten, sondern zeigt eher traditionell-naturalistisch zwei nackte Engel die eine im Wind wehende Stoffbahn halten. Das restliche Treppenhaus ist mit Linienmustern und Friesen geschmückt, kleine Bildfelder zeigen mediterrane Landschaften.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mathias Donath, Jörg Blobelt: Engel im Hausflur. Dekorationskunst in Dresdner Wohnhäusern. edition Sächsische Zeitung, Dresden 2009, Seite 67.
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