Monetarisierung

Monetarisierung

Der Begriff Monetarisierung wird in zwei Kontexten verwendet. Einmal bezeichnet er den Versuch, für Leistungen, die vormals umsonst erbracht wurden, Geld zu verlangen. Zum zweiten wird durch eine Monetarisierung versucht, intangiblen Werten einen Geldwert (Geldäquivalent) zuzuordnen.

Ziel einer Monetarisierung intangibler Werte ist häufig, eine Kosten-Nutzen-Analyse durchführen zu können. Das Verfahren wird zum Beispiel für die Bewertung von Umweltschäden bei der Planung von Infrastruktur angewendet.

Die Monetarisierung kann

  • durch die Berechnung der Schadenskosten (wie stark sind wirtschaftliche Schäden durch die Zerstörung eines Biotopes, etwa wenn Fremdenverkehr gestört wird oder der Grundstückswert in der Umgebung sinkt),
  • durch die Bestimmung der Ersatz- oder Vermeidungskosten (was würde es theoretisch kosten, eine qualitativ ähnliches Biotop herzustellen),
  • durch die Ermittlung des potentiellen Preises (was würden Betroffene für einen Erhalt des Gutes zahlen) oder
  • durch die Ermittlung des kompensatorischen Preises (welchen Preis halten Betroffene für angemessen, um auf das Gut zu verzichten)

erfolgen.

Ersatz- oder Vermeidungskosten können jedoch nur unter sehr restriktiven Bedingungen in eine wohlfahrsökonomische Kosten-Nutzen-Analyse einfließen, da hinter diesen Kosten nicht notwendigerweise tatsächliche gesellschaftliche Zahlungs- bzw. Kompensationsbereitschaften stehen.

Schließlich wird als Monetisierung[1] oder Monetarisierung[2] von Staatsschulden gesprochen, wenn diese durch die Zentralbank aufgekauft, also in Geld verwandelt werden.

Einzelnachweise

  1. Arbeitspapier des Europäischen Parlaments
  2. FDP-Experte: „Monetarisierung von Staatsschulden führt zum Totalitarismus“, Handelsblatt online 11. November 2011

Quelle


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