- Geschichte des Elsass
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Die Geschichte des Elsass, einer Region am westlichen Rande des deutschen Sprachraumes, ist geprägt vom fruchtbaren Einfluss zweier der großen Kulturräume Europas: des germanischen (deutschen) und romanischen (französischen). Nach der Völkerwanderung zunächst germanisiert und in die Strömungen der deutschen Geschichte einbezogen, geriet es seit der Neuzeit zunehmend unter die politische Kontrolle des französischen Königreichs, wobei es verschiedene äußere Formen durchlief. Zu nennen wären das Herzogtum Elsass (7.–8. Jahrhundert), die beiden Landgrafschaften des Elsass (12.–17. Jahrhundert) und die frühneuzeitliche französische Provinz Elsass (17.–18. Jahrhundert). Mit der Herausbildung des Nationalstaats seit der Französischen Revolution verstärkten sich die Spannungen und die Region wechselte schließlich zwischen 1850 und 1950 viermal die Nationalität.
Inhaltsverzeichnis
Kurzüberblick
Für einen Schnellüberblick siehe Elsass#Geschichte
Das heutige Elsass wurde vor etwa 700.000 Jahren erstmals von Menschen besiedelt, seit etwa 50.000 Jahren vom Homo sapiens. Im 6. Jahrtausend v. Chr. hielt das Neolithikum Einzug. Erste Funde, die auf eine politische Oberschicht hindeuten, datieren auf etwa 2000 v. Chr., und etwa 600 v. Chr. begann die Keltenzeit. Das Elsass war eine der Kernregionen der Kelten. Zum Ende der keltischen Epoche herrschte für kurze Zeit Ariovist. Danach regierten im heutigen Elsass für etwa 450 Jahre Römer (ca. 58/52 v. Chr. bis ca. 405/406 n. Chr.).
Nach einer Zeit unklarer und wechselnder Herrschaftsverhältnisse wurde das Elsass Teil Alemanniens. Alemannien fiel in zwei Schritten ans Fränkische Reich: 496/507 der Nordteil, der das Elsass nur tangiert; 536/537, nach kurzem ostgotischen Protektorat, der übrige Teil mit dem Elsass. Dauerhaft siedelnde Alemannen gab es seit etwa 350 im Sundgau, seit dem 5. Jahrhundert auch im übrigen Elsass. Diese wurden anfangs assimiliert, ab dem 5. Jahrhundert behielten sie ihre Religion und ihre Sprache.
Bis zum 7. Jahrhundert gehörte das Elsass zum Herzogtum Alemannien, das einen mehr oder weniger autonomen Verwaltungsbezirk des Frankenreiches darstellte. Anschließend, vielleicht im Zusammenhang mit dem merowingischen Machtverfall, bildete das Elsass bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts ein eigenständiges Herzogtum unter den Etichonen. Im Rahmen der karolingischen Machtdurchdringung wurden im 8. Jahrhundert die beiden elsässischen Gaugrafschaften Nordgau und Sundgau gegründet. Zwischen 843 und 925 kam es im Rahmen der fränkischen Reichsteilungen zu einem mehrmaligen Wechsel der Oberherrschaft, ab 925 verblieb das Elsass beim Ostfränkischen Reich (später Heiliges Römisches Reich).
Spätestens 988 wurde das Elsass Teil des Herzogtums Schwaben, bei dem es bis zu dessen Ende 1250 verblieb. Für Nord- und Sundgau wurde vor 1130 je ein Landgrafenamt eingerichtet, sie bestanden bis ins 17. Jahrhundert. Nach 1250 entwickelte sich eine Vielzahl unterschiedlicher Territorien, die zwischen 1633 (erste französische Protektionsverträge und Stationierung von Militär) und 1697/1714 (Friedensschlüsse bestätigen die französischen Eroberungen) mehrheitlich unter französische Oberherrschaft gelangten. Die französische Provinz Elsass wurde eingerichtet, ihre Grenzen wichen von denen der früheren Landgrafschaften teilweise ab.
Zu Beginn der Französischen Revolution wurden 1789 alle politischen Sonderrechte abgeschafft und 1790 die beiden Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin geschaffen. Ihre Grenzen stimmten bald nicht mehr überall mit denen der früheren Provinz Elsass überein: 1794 kam die Grafschaft Saarwerden zu Bas-Rhin (Krummes Elsass), 1795 wechselte der Kanton Schirmeck von Bas-Rhin zum Département Vosges, 1798 kam das bis dahin schweizerische Mulhouse zum Haut-Rhin, 1800 kam das Département Mont-Terrible zu Haut-Rhin (1814 zum Kanton Bern) und 1815 kam Landau von Bas-Rhin an Bayern.
Zwischen 1871 und 1918 gehörte das Elsass als Teil von Elsass-Lothringen zum von Preußen geführten deutschen Kaiserreich. Aus den französischen Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin wurden dabei die elsass-lothringischen Bezirke Unterelsass und Oberelsass. Dabei waren die Grenzen verändert worden: die zu Haut-Rhin gehörende Region um Belfort blieb als Territoire de Belfort bei Frankreich, und kleinere zum Département Vosges gehörende Teile (vor allem das obere Breuschtal) kamen zum Bezirk Unterelsass.
1918 kamen die beiden elsässischen Bezirke wieder als Départements zu Frankreich, die Grenzen wurden nun jedoch nicht verändert. 1940–1944 war das Elsass von der Wehrmacht besetzt und Teil des NSDAP-Gaus Baden-Elsass. 1972 wurde aus den beiden rheinischen Départements die Region Elsass gegründet. Damit wurde die Bezeichnung «Elsass» erstmals seit der Aufhebung der französischen Provinzen Ende des 18. Jahrhunderts wieder Name eines politischen Territoriums Frankreichs. 1979 wurde Straßburg Sitz des Europäischen Parlaments. Die Grenzkontrollen zu Deutschland fielen 1995 weg. Derzeit (2009) steht die Aufhebung der Départements und die Vereinigung mit der Region Lothringen zur Debatte.
Bis 1250: Die Entstehung des Elsass
Bis ca. 58 v. Chr.: Vor- und Frühgeschichte
Die Vor- und Frühgeschichte ist geprägt durch das Auftreten des Menschen, mehrere scharfe Klimawechsel mit Kaltzeiten und die Etablierung keltischer und germanischer Bevölkerungsgruppen.
Die heutige Region Elsass wurde etwa vor mindestens 700.000 Jahren erstmals von Menschen, vor etwa 50.000 Jahren vom Homo sapiens besiedelt. Nach der letzten Kaltzeit stellte sich etwa 10.000 v. Chr. das im Wesentlichen bis ins 18. Jahrhundert bestehende Landschaftsbild ein. Die neolithische Revolution (Beginn des Sesshaftigkeit und Einführung von Ackerbau und Viehzucht) hielt im 6. Jahrtausend v. Chr. Einzug. Aus der Bronzezeit datieren erste Funde, die auf eine politische Oberschicht hindeuten (etwa 2000 v. Chr.).
Für die in der Eisenzeit liegende, etwa 550jährige keltische Periode, die im Elsass von etwa 600 bis 58/52 v. Chr. dauerte, vermutet man das Vorherrschen kleiner Territorien. Zeugnisse dieser Zeit sind die mur païen («Heidenmauer») genannten Überreste (Odilienberg, Frankenburg, Taennchel). Um 110 v. Chr. zogen die Kimbern und andere Germanengruppen durch das heutige Elsass. Im ersten vorchristlichen Jahrhundert siedelten im mittleren und nördlichen auch die germanischen Triboker. Der Süden des Elsass gehörte in dieser Zeit zum Gebiet der keltischen Sequaner, deren Zentrum sich um Besançon befand.
Etwa 71 v. Chr. überschritt der Germane Ariovist als Söldnerführer den Oberrhein. In der Folge baute er seine Machtstellung im Elsass und benachbarten Regionen aus. Weitere germanische Gruppen ließen sich in seinem Herrschaftsbereich nieder.
Ca. 58 v. Chr.–451 n. Chr.: Römisches Reich und Hunnen
Die römische Epoche ist gekennzeichnet durch die Latinisierung der keltischen und germanischen Gruppen, die Lage an der Außengrenze des römischen Reiches und die damit verbundenen Auseinandersetzungen mit neu zuströmenden germanischen Gruppen.
Nachdem die Sequaner die Römer um Unterstützung gegen Ariovist gebeten hatten, besiegte Julius Caesar 58 v. Chr., vermutlich bei Mülhausen, Ariovist. Bis 52 v. Chr. eroberte Caesar das nun so genannte Gallien. Das Elsass war jetzt Teil des römischen Herrschaftsgebiets, bei dem es bis ins 5. Jahrhundert verblieb. In diesen etwa 450 Jahren war der Rhein anfangs und dann wieder seit dem 3. Jahrhundert römische Reichsgrenze (Gewinn und Verlust der agri decumates). Durch Latinisierung der keltischen Gruppen entwickelte sich eine gallorömische Bevölkerung, die seit dem ersten nachchristlichen Jahrhundert auch erste germanische Gruppen assimilierte. Auch die seit etwa 350 dauerhaft siedelnden Alemannen verschmolzen vorerst mit der gallorömischen Kultur. Sie entwickelten nur im heutigen Sundgau eine Art vorstaatlicher (und vorfränkischer) Eigenständigkeit.
Anfangs standen die eroberten Gebiete unter Militärverwaltung. Im Jahre 89 oder 90 wurde die Provinz Germania superior (Obergermanien) gegründet, zu der auch das heutige Elsass kam. Im Zuge der diokletianischen Reichsreform wurde das südliche Elsass 297 der Provinz Maxima Sequanorum, das nördliche der Provinz Germania prima (Germania I) zugewiesen. Die dabei gezogene Provinzgrenze (Landgraben südlich von Schlettstadt) entspricht weitestgehend den späteren bzw. heutigen Grenzen zwischen Sundgau, Oberelsass und Haut-Rhin auf der einen und Nordgau, Unterelsass und Bas-Rhin auf der anderen Seite. Beide Provinzen gehörten zur Diözese Gallien. Unter den Römern wurden Militärlager, Zivilsiedlungen und Straßen angelegt. Im Jahre 12 v. Chr. war beispielsweise Argentoratum gegründet worden, die Vorgängersiedlung von Straßburg.
Seit der Mitte des 3. Jahrhunderts kam es in unregelmäßigen Abständen zu Einbrüchen der Alemannen, mit denen römische Heere einige kriegerische Auseinandersetzungen zu bewältigen hatten. Dabei musste der Rhein als Grenze wiederholt wiederhergestellt werden. 405 und 406 zog der römische Heermeister Stilicho die römischen Truppen vom Oberrhein ab, um dem westgotischen Angriff auf Italien begegnen zu können. Später wanderten weitere Alemannen ein (weiter im Norden Burgunden), die diesmal Sprache und Religion beibehielten. Inwieweit es bereits jetzt zu einem Überwiegen der germanischen Bevölkerung gegenüber der gallorömischen Bevölkerung kam, ist offen. Auch die Art und Weise ihres Zusammenlebens ist nicht näher beleuchtet.
435 brachte der römische Heermeister Aëtius im Bündnis mit den Hunnen Gallien wieder unter römische Oberhoheit. Die tatsächliche Macht über das Elsass lag in der Folgezeit jedoch mehr bei den Hunnen als bei den Römern. Seit 441 wurden die Hunnen von Attila angeführt. Nach dem römisch-fränkisch-westgotischen Sieg über Attila und die mit ihm verbündeten Alemannen in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451 endete die hunnische Herrschaft im Elsass.
451–925: Alemannien und fränkische Reiche
Hauptmerkmale dieser Periode sind die lockere Etablierung Alemanniens (anfangs selbständig, dann aber rasch als Teil des Frankenreiches), der kurzzeitige Bestand eines elsässischen Herzogtums, die karolingische Machtorganisation durch die Gaugrafschaften sowie die letztendliche Zuordnung des Elsass zum Ostfrankenreich.
Nach dem Abzug der Hunnen wurde das Elsass nun vermutlich von Alemannen und teilweise eventuell auch von gallorömischen Gruppen kontrolliert, da die Römer im Elsass keine Herrschaft mehr aufbauen. Vermutlich seit dem Ende des Weströmischen Reiches im Jahr 476 endete der letzte möglicherweise noch verbliebene römische Einfluss.
Alemannien, der von Alemannen bewohnte und kontrollierte Raum, reichte im Norden bis ins Maingebiet. Ab wann und unter welchen Voraussetzungen das Elsass als Teil Alemanniens angesehen werden kann, ist offen, vermutlich frühestens 451. Die alemannischen Anführer, die meist gleichzeitig über verschiedene Gebiete Alemanniens herrschten, wurden von römischen Chronisten rex (König) oder dux (Herzog) genannt. Ab etwa 500 erfolgte eine starke Zuwanderung germanischer Siedler ins Elsass, die spätestens nun die gallorömische Bevölkerung nach und nach überwogen.
Ein Konflikt mit dem benachbarten Frankenreich der Merowinger führte nach Gregor von Tours irgendwann zwischen 496 und 507 in der Schlacht von Zülpich zu einer entscheidenden Niederlage der Alemannen gegen die Franken. Das nördliche Alemannien (im Elsass der ungefähr nördlich des Hagenauer Forstes gelegene Teil) wurde daraufhin fränkisch. Der südliche Teil, auf den sich der Name „Alemannien“ reduziert, wurde ostgotisches Protektorat. 536/537 fiel auch dieses Alemannien ans Frankenreich.
Die Alemannen wurden nun christianisiert. Dabei spielten die Bistümer und Bischofsstädte Straßburg (seit 614), Basel, Speyer und Metz sowie die ersten elsässischen Klöster eine wichtige Rolle (Haslach, Maursmünster, Münster, Weißenburg, Hohenburg, Ebersheimmünster, Honau, Murbach). Einer der bei der Bevölkerung mehr oder weniger willkommenen Missionare war Columban der Jüngere.
Die Grenze zwischen dem Bistum Straßburg und dem Bistum Speyer am Hagenauer Forst geht vermutlich auf die nach der Schlacht von Zülpich (536/537) gezogene neue Nordgrenze Alemanniens zurück, die westlich des Rheins gleichzeitig die damalige Nordgrenze des Elsass darstellte. Aber bereits vor Zülpich haben die nördlichen linksrheinischen Gebiete vermutlich nicht unter alemannischer (sondern burgundischer?) Kontrolle gestanden (Speyergau).
Die älteste bekannte Erwähnung des Elsassnamens ist die bei Fredegar überlieferte Bezeichnung Alesaciones, die auf 610 datiert wird.
Mit der Unterwerfung der Alemannen durch die Franken endete deren Souveränität, und es wurden unregelmäßig durch den fränkischen König Herzöge für das alemannische Gebiet eingesetzt. Darunter ab dem Jahr 628 der kaum schriftlich fassbare Gundoin/Gunzo. Das Elsass zählte zu diesem bis ins 7. Jahrhundert bestehenden Herzogtum Alemannien, danach existierte bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts unter den Etichonen ein elsässisches Herzogtum. Seit dem Beginn des 7. Jahrhunderts genoss Alemannien bzw. das Elsass aufgrund des Machtzerfalls der Merowinger weitgehende Autonomie.
Im Rahmen der Erneuerung des Frankenreiches durch die Karolinger endete diese Selbständigkeit im 8. Jahrhundert. Zur Stärkung der Zentralmacht wurde das Frankenreich in Verwaltungsbezirke eingeteilt, die Gaugrafschaften. Im Elsass wurden der Nordgau und der Sundgau (Südgau) eingerichtet. Die Namensgebung legt nahe, dass die Vorstellung eines einheitlichen Elsass bestand, die möglicherweise durch das etichonische Herzogtum Elsass geschaffen wurde.
Sowohl in merowingischer als auch in karolingischer Zeit war das Fränkische Reich wiederholt in verschiedene Teilreiche aufgeteilt. In merowingischer Zeit bestand beispielsweise Austrasien, in karolingischer Zeit Alemannien als Teilkönigreich. Ob das Elsass stets zum alemannischen Reichsteil zählte, ist unklar.
Zur Zeit Karls I. (Karl der Große, 768–814) war das Elsass eine der zentralen Regionen des Frankenreiches. Während der Regierungszeit Ludwigs I. (Ludwig der Fromme, 814–840) wurde zwischen ihm und seinen Söhnen heftig um die Machtteilung gestritten. Dabei kam es 833 auf dem Rotfeld zwischen Colmar und Turckheim zum Überlaufen der Truppen Ludwigs zu jenen seiner Söhne, weswegen dieser Ort später Lügenfeld genannt wurde. Die 842 zwischen Ludwigs des Frommen Söhnen Ludwig II. Ludwig der Deutsche und Karl II. Karl der Kahle abgeschlossenen Vereinbarungen und Treueschwüre, sie sogenannten Straßburger Eide, wurden den Truppen der beiden in Altfranzösisch und Althochdeutsch vorgetragen, da diese entweder romanisch- oder germanischsprachig waren.
In der Folge der fränkischen Reichsteilungen wechselte das Elsass zwischen 843 und 925 vier Mal die überregionale politische Zuordnung: 843 zum Mittelfränkischen Reich (Vertrag von Verdun), 870 zum Ostfrankenreich (Vertrag von Mersen), 913 zum Westfrankenreich und schließlich 925 wieder zum Ostfrankenreich. Nach dem Tod Ludwigs II. 869 hatte dessen illegitimer Sohn Hugo erfolglos versucht, im Elsass ein eigenständiges Reich zu etablieren. Zu einem unklaren Zeitpunkt wurden die ursprünglich elsässischen Gebiete im Jura (südlich bis zur Aare) und in der Burgundischen Pforte (Ajoie) vom Elsass abgetrennt und zum Burgund geschlagen.
925–1250: nachkarolingische Kaiserdynastien des Hochmittelalters
Diese Epoche ist geprägt durch die Konsolidierung des Ostfrankenreichs zum später so genannten Heiligen Römischen Reich (HRR) und – in der Form einiger Kaiserdynastien wie den Staufern – die noch relativ starke, aber bereits erodierende Zentralgewalt.
Wieder beim Ostfrankenreich (925) spielte das Elsass anfangs eine politische Sonderrolle. 936 oder 950 drangen die Ungarn bis ins Elsass vor. Aus dem Ostfrankenreich wurde langsam das Konglomerat des Heiligen Römischen Reiches (HRR). Spätestens 988 war das Elsass Teil des bis 1250 bestehenden Herzogtums Schwaben. Mit dem Übergang des Königreichs Burgund 1033 ans Kaiserreich hörte das Elsass vorerst auf, Grenzland zu sein. Straßburg entwickelte sich nach Köln zur zweitgrößten Stadt im Reich.
Im 12. Jahrhundert wurde das Elsass zu einem der Kernländer des Stauferreichs. Die Staufer gründeten zahlreiche Städte und Burgen. In Hagenau wurde eine staufische Pfalz, das elsässische Landgericht sowie eine zentrale Verwaltungsstelle installiert. Vor 1130 wurde je ein Landgrafenamt für den Nordgau und den Sundgau geschaffen, die Landgrafenwürde im Sundgau wurde an die Habsburger übertragen. 1212 wurde das Elsass als Provinz (procura) eingerichtet. Die kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit dauerte bis ins 14. Jahrhundert an.
1250–1789: Vielfalt der Territorien
Allgemeines
Diese Epoche zeichnet sich auch in den benachbarten Regionen aus durch den weiteren Rückgang der Zentralgewalt im Reich zugunsten verschiedener sich etablierender politischer Territorien, deren System grundsätzlich auch den Wechsel der Landesherrschaft vom Reich zu Frankreich im 17. Jahrhundert überdauerte.
Vor allem durch das Ende der Stauferdynastie 1250 und der damit verbundenen Quasi-Auflösung ihres Herzogtums Schwaben, aber auch aufgrund des langsamen allgemeinen Zerfalls der Zentralgewalt im Reich, bildeten sich, nicht nur im Elsass, viele verschiedene politische Territorien heraus. In diesen festigten sich wie überall die territoriumsbezogenen Rechte (Territorialisierung). Diese Territorien (monarchische Herrschaften, Stadtrepubliken und andere) wurden schnell zu den eigentlichen Trägern der wichtigsten politischen Regierungsgewalten. Sie agierten unter dem Dach des Reiches (Reichstage), seit dem 17. Jahrhundert mehrheitlich unter dem des Königreichs Frankreich, und waren in sehr unterschiedlichem Maße an das Reich bzw. an Frankreich gebunden. Regionale politische Institutionen sind die Landstände und die Reichskreise, in der französischen Zeit die Intendance, der Gouverneur und der Conseil souveraign.
Zu den wichtigsten Mächten des Elsass dieser Epoche kann man zählen: die Fürstenhäuser Habsburg (nur bis 1648), Hanau-Lichtenberg, Württemberg und Rappoltstein, die Stadt Straßburg und die Städte des Zehnstädtebunds (Dekapolis), die weltlichen Herrschaften der Bistümer Straßburg und Basel und des Klosters Murbach sowie die Besitzungen der unterelsässischen Ritterschaft. Die Reichsstadt Mulhouse schloss sich 1515 als Zugewandter Ort der älteren Schweizer Eidgenossenschaft an und blieb damit eines der wenigen Gebilde ohne französische landesherrliche Rechte (bis 1798).
Spätmittelalter
1439, 1444 und 1445 wurde auch das Elsass von arbeitslos gewordenen Söldertruppen (den Armagnaken) durchstreift. Wenig später geriet das Elsass in den Blickwinkel Karls I. (Karls des Kühnen), der die Territorien seines neuburgundischen Staates im Burgund, in Luxemburg und im niederländischen Raum über das Elsass und Lothringen zu verbinden gedachte. 1469 wurden ihm die habsburgischen Gebiete des Elsass und des Breisgaus verpfändet. Das Reich Karls fand jedoch ein schnelles Ende. Entscheidend war dabei die Niedere Vereinigung, die aus der schweizerischen Eidgenossenschaft, den elsässischen Reichsstädten, dem Bistum Basel und Herzog Sigismund von Österreich bestand. Nach dem Tod Karls 1477 zerfiel sein Reich, die Pfandgebiete im Elsass fielen zurück an die Habsburger. Zwischen 1493 und 1525 kam es wiederholt zu Bauernaufständen (Bundschuh-Bewegung, Deutscher Bauernkrieg).
Reichskreise
Nach der Einteilung des Heiligen Römischen Reichs in Reichskreise zu Beginn des 16. Jahrhunderts waren viele elsässische Mächte im Oberrheinischen Reichskreis organisiert, zu dem auch pfälzische, lothringische, hessische und savoyische Gebiete zählten. Der Rhein bildete die ungefähre Grenze zum Schwäbischen Kreis. Die habsburgischen Gebiete gehörten zum Österreichischen Reichskreis, die eidgenössischen Gebiete blieben außerhalb der Kreiseinteilung.
Reformation und Gegenreformation
Straßburg trat 1523/1524 als erste Stadt der Reformation bei und wurde durch Martin Bucer zu einem evangelischen Zentrum. Gemeinsam mit den anderen westoberdeutschen Städten Konstanz, Lindau und Memmingen verfasste Straßburg 1530 die Confessio Tetrapolitana. Zahlreiche weitere elsässische Territorien wurden im 16. Jahrhundert protestantisch (die württembergischen, hanauischen und pfälzischen Gebiete, Mülhausen u.v.a.). Das Elsass wurde auch zu einem Zentrum der Mennoniten.
Der Isenheimer Altar ist ein Symbol der wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit des frühen 16. Jahrhunderts. 1538 gründete Johannes Sturm in Straßburg das protestantische Gymnasium (1556 Akademie, 1621 Universität Straßburg). Auch das Domkapitel des Bistums Straßburg rang im Straßburger Kapitelstreit 1583–1604 um die Einführung der Reformation. Im Rahmen der Gegenreformation wurden im 17. Jahrhundert in Hagenau, Molsheim, Schlettstadt und Ensisheim Jesuitenkollegs eingerichtet.
Dreißigjähriger Krieg und Übergang an Frankreich (1633–1714)
Zwischen 1633 und 1697/1714 übernahm das Königreich Frankreich nach und nach, teils durch Verträge (de iure), teils durch Annexion (de facto), in den meisten elsässischen Regionen die Landesherrschaft. Die unterhalb der Ebene der Landesherrschaft liegenden Rechte verblieben jedoch teilweise bei den traditionellen Inhabern.
1633 begann die französische Expansion ins Elsass durch den Abschluss von Protektionsverträgen und darauffolgenden militärischen Besetzungen einiger elsässischer Territorien. Frankreich stieg damit in den Dreißigjährigen Krieg ein. Es unterstützte den protestantischen Fürsten Bernhard von Weimar, der 1638 weite Teile des Elsass eroberte. Der Dreißigjährige Krieg brachte dem Elsass zahllose Schrecknisse. Die Hälfte der Bevölkerung kam durch den Krieg ums Leben, einige Gebiete wurden entvölkert.
Im Westfälischen Frieden 1648 trat Habsburg seine elsässischen Rechte und Besitzungen komplett ab, also einschließlich die unter der Landeshoheit liegenden Rechte. Ebenso trat Habsburg im Namen des Reiches alle Rechte des Reiches im Elsass ab. Diese Rechte (Vogteirechte über die Dekapolis und andere Reichsterritorien, wie die von Hagenau aus verwaltete Reichslandvogtei) waren jedoch unbestimmte landesherrliche Rechte, was in der Folge zu Konflikten zwischen Frankreich und den ehemaligen Reichsstädten der Dekapolis führen sollte. Wie weit genau die französischen Rechte an den abgetretenen Reichsstädten reichten, ließ der Vertragstext offen, was beiden Seiten Raum für Interpretationen ließ. Wenngleich Frankreich den Vertrag in seinem Sinn las und die Vogtei restriktiver ausübte, als es im Reich üblich war, so blieb doch die Stadtverfassung dieser ehemaligen Reichsstädte trotz der herrschenden absolutistischen Doktrin in Teilen bis 1789 erhalten. Dieses Ergebnis wird gelegentlich dem kaiserlichen Bevollmächtigten Isaac Volmer zugeschrieben.
Weitere Eroberungen führte Frankreich vor allem im Rahmen seiner sogenannten Reunionspolitik durch. Hierfür waren 1680 Reunionskammern eingerichtet worden, die für die «Wiedervereinigung» (Reunion) der elsässischen und anderer Territorien, jedoch unter dem Dach Frankreichs, sorgen sollten. Diese Kammern verfügten in den folgenden Jahren die «Reunion» nicht französischer Gebiete mit bereits zu Frankreich zählenden Territorien. Ob die Eroberung Straßburgs 1681 als Reunion erfolgte, ist unklar.
Viele eroberte protestantische Gebiete kamen wieder unter den Einfluss der katholischen Kirche. So wurde das protestantische Straßburger Münster wieder Kathedrale des Straßburger Bischofs. Zwischen 1671 und 1711 wanderten vor allem aus dem Kanton Bern viele Täufer ein, was Straßburg zu einem Zentrum der frühen Täuferbewegung machte. Nach dem Edikt von Nantes 1685 verließen viele Protestanten Frankreich und das Elsass.
1689 entschloss sich das Reich zum Krieg gegen Frankreich, das 1688 auch in der Pfalz einmarschiert war (Pfälzischer Erbfolgekrieg). Kriegsziel war unter anderem die Beseitigung der Reunionen. Im Frieden von Rijswijk 1697 erkannte das Reich jedoch die Reunionen an. Frankreich behielt das Elsass, räumte jedoch die besetzten Orte rechts des Rheins (Breisach, Freiburg im Breisgau u.a.). Unter Vauban wurden zahlreiche Festungswerke errichtet, so unter anderem die Zitadelle um Straßburg und gegenüber von Breisach die Festung Neuf-Brisach (1699–1703).
1701 bricht der Spanische Erbfolgekrieg aus. Das mittlerweile in den Türkenkriegen zur Großmacht aufgestiegene Erzherzogtum Österreich versuchte nicht nur, die Übernahme des spanischen Throns durch einen Anjou zu verhindern, sondern auch, das Elsass für Österreich bzw. das Reich zurückzugewinnen. Im Frieden von Rastatt 1714 anerkannte der Kaiser jedoch abermals den Status quo im Elsass.
Aufgrund der Friedensschlüsse von Rijswijk und Rastatt übernahm Frankreich nun auch de jure die politische Gewalt in den eroberten Gebieten. In diesen Friedensschlüssen und den diesen vorausgegangenen Kriegen und Jahrzehnten hatte sich eine Schwäche des Reiches und der habsburgischen Zentralgewalt im Westen gezeigt, die unter anderem in inneren Konflikten und in den Kriegen mit dem Osmanischen Reich im Osten ihre Ursache hatte.
18. Jahrhundert
Anfang des 18. Jahrhunderts wanderten zehntausende Elsässer in die menschenleeren Gebiete im damaligen südlichen Ungarn aus, vorwiegend Banat und Batschka. Diese Gebiete waren zuvor durch die Habsburger von den Türken erobert worden.
1753 wurde Graf Kaunitz-Rietberg Regierungschef im Erzherzogtum Österreich. Er beendete die Feindschaft mit Frankreich, daher endeten nun auch die Bemühungen der Habsburger um das Elsass.
Die neu gewonnenen Gebiete hatte Frankreich nicht zum eigenen Zollgebiet gezogen. Die französische Zollgrenze verlief weiterhin über die Vogesen. Viele Herrschaften standen nur unter französischer Oberhoheit, manche von ihnen konnten weiterhin mehr oder weniger autonom und selbstverwaltet agieren. Die Verbindung von einheitlicher Landesherrschaft, relativer Selbständigkeit und dem Verbleib beim überkommenen Zoll- und Wirtschaftsraum waren einige der Faktoren der kulturellen und wirtschaftlichen Blütezeit, die das Elsass im 18. Jahrhundert erlebte.
Seit 1789
1789–1815: Revolutionszeit
Die Revolutionszeit ist geprägt durch die sich weiterentwickelnde Integration des Elsass in den französischen Zentralstaat.
Zu Beginn der Französischen Revolution wurden 1789 im Zuge der Vereinheitlichung und Zentralisierung Frankreichs die überkommenen Rechte der elsässischen Herrschaften abgeschafft (beispielsweise die Stadtverfassung Straßburgs) und 1790 die beiden Départements Haut-Rhin und Bas-Rhin gegründet. Viele Elsässer identifizierten sich mit den Zielen der Revolution. 1791 trat die Bürgerliche Verfassung für ganz Frankreich in Kraft, die Menschenrechte, das Recht auf Privateigentum und das Zensuswahlrecht postulierte (Code Civil).
1793 und 1794 kamen zu Frankreich die bis dahin noch ganz zum Reich gehörenden lothringische Grafschaften (Ober-)Salm (1793, Département Vosges, ein Teil von Obersalm wurde 1871 elsässisch) und Saarwerden (1794, bat aus konfessionellen Gründen trotz seiner Lage auf der lothringischen Hochebene erfolgreich um den Anschluss an Bas-Rhin, heute Krummes Elsass genannt). Nach dem Verbot christlicher Riten unter den Jakobinern 1794 gingen Teile der Bevölkerung ins vorläufige Exil. Zu Taufe und Heirat pilgerten vor allem Sundgauer ins solothurnische Mariastein. Das Straßburger Münster soll nur knapp dem Abriss entgangen sein.
1795 wechselte der Kanton Schirmeck, vielleicht aus sprachlichen Gründen, vom Département Bas-Rhin zum Département Vosges. 1798 wurde die Helvetische Republik gegründet, Mülhausen verlor damit seine Bündnispartner. Die Stadt wurde mit einer Handelsblockade belegt, worauf sie sich im gleichen Jahr zum Beitritt zur französischen Republik entschied. Somit waren nun alle Gebiete des Elsass Teil Frankreichs. 1800 kam das aufgelöste Département Mont-Terrible mit den Arrondissements Porrentruy und Delémont zum elsässischen Département Haut-Rhin. Mit der Einführung des Code Civil 1800 wurde das überkommene Gemeine Recht abgeschafft. Insbesondere enteignete Elsässer wanderten 1803, 1804 und 1808 massenhaft nach Russland aus.
Nach den Niederlagen Napoléons wurde auf dem Wiener Kongress auch über die Zukunft des Elsass verhandelt. Der französische Diplomat Talleyrand setzte den Verbleib des Elsass bei der wieder hergestellten französischen Monarchie durch. Die lediglich geringen Grenzveränderungen legten die bis heute gültigen französischen Außengrenzen fest: 1814 kamen die seit 1800 zu Haut-Rhin gehörenden Gebiete um Porentruy und Delémont zum Kanton Bern, 1815 kamen Landau und weitere kleinere Gebiete im Nordelsass an die bayerische Pfalz, Weißenburg (Wissembourg) verblieb als Grenzstadt bei Frankreich Zweiter Pariser Frieden.
1815–1870
Diese Phase des 19. Jahrhunderts ist europaweit gekennzeichnet durch die einsetzende Industrialisierung, Monetarisierung und das Wachsen nationalistischer Bewegungen.
1834 wurde ein Kanal von Mülhausen nach Straßburg gebaut. Die bis 1846 dauernde Bevölkerungsexplosion führte zu Hungersnöten und Auswanderungswellen. Viele emigrierten nach Amerika, insbesondere nach Texas (siehe Castroville und Stephen Austin). Im Jahre 1840 begann der Eisenbahnbau. 1841 wurde die Linie Straßburg-Mülhausen eröffnet, 1844 Mülhausen–Basel, 1851 Straßburg–Nancy und 1855 die Strecken Straßburg–Ludwigshafen und Mülhausen–Belfort–Besancon. Im Raum Mülhausen entstand eine Maschinenbauindustrie.
1870–1914
Diese 44 Jahre sind geprägt durch die Zugehörigkeit zum deutschen Kaiserreich und dessen mangelnde Integrationsfähigkeit, fortschreitenden Nationalismus und sich ausdehnende Industrialisierung.
1870 war es zwischen Frankreich und Preußen zum später so genannten Deutsch-Französischen Krieg gekommen, an dem sich auch die späteren süddeutschen Staaten beteiligten. Bei der Bombardierung Straßburgs durch preußisches Militär wurden einige Gebäude und Kulturschätze zerstört (beispielsweise der Hortus Deliciarum).
Im anschließenden Frankfurter Frieden von 1871 wurden Teile Ostfrankreichs an das während des Krieges 1871 gegründete und von Preußen geführte deutsche Kaiserreich abgetreten und in diesem als Reichsland Elsass-Lothringen eingerichtet. Dabei handelte es sich vor allem um die überwiegenden Teile der beiden Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin und in etwa um die Nordhälfte des benachbarten Lothringens. Aus den Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin wurden die elsass-lothringischen Bezirke Unterelsass und Oberelsass.
Die Grenzziehung erfolgte vor allem unter wirtschaftlichen und militärischen Gesichtspunkten. So verblieb das zu Haut-Rhin gehörende Belfort mit Umgebung (heutiges Territoire de Belfort) aufgrund von Wünschen des preußischen Militärs (kürzestmögliche Grenzlinie zwischen Vogesen und Jura) bei Frankreich. Kleine Teile des Départements Vosges, die zumeist östlich der Kammlinie der Vogesen im oberen Breuschtal oder westlich davon im oberen Tal der Plaine lagen, kamen hingegen zum Bezirk Unterelsass, namentlich der bereits bis 1795 zu Haut-Rhin gehörende Kanton Schirmeck und Teile des Kantons Saales. Schon 1872 kamen die Gemeinden Raon-lès-Leau und Raon-sur-Plaine wieder zurück an Frankreich, jedoch unter eigenartiger Teilung ihrer Gemeindegebiete, indem die auf ihren Gemarkungen liegenden Waldgebiete größtenteils bei Elsass-Lothringen verblieben.
Innerhalb des als Fürstenbund organisierten deutschen Kaiserreiches bildeten die abgetreten Gebiete kein den anderen Teilstaaten gleichrangiges Gebiet, sondern wurden ähnlich einer Kolonie von Behörden des Reichs und Preußens verwaltet. Erst 1911 wurde Elsass-Lothringen den übrigen deutschen Teilstaaten verfassungsrechtlich gleichgestellt und erhielt Landesverwaltung, Parlament (Landtag), Landesregierung und Landesverfassung.
Der Frankfurter Friede beinhaltete auch die sogenannte „Option“: Bis zum Oktober 1872 konnten die Einwohner des neuen Landes Elsass-Lothringen entscheiden, ob sie französische Staatsbürger bleiben wollten (was bedeutete, Elsass-Lothringen verlassen zu müssen). Für etwa ein Zehntel der Bevölkerung Elsass-Lothringens, also circa 161.000 Menschen, wurden Optionen bei den Behörden abgegeben, etwa 50.000 Bürger nahmen sie letztendlich wahr.
1872 wurde Elsass-Lothringen auch in den Deutschen Zollverein aufgenommen. Aufgrund der Industrialisierung wuchsen vor allem die großen Städte stark an. In Straßburg und Mülhausen wurden typische gründerzeitliche Stadtviertel angelegt. Im ländlichen Raum hingegen kam es teilweise zu einem Bevölkerungsrückgang. Mit der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs 1900 trat der Code Civil außer Kraft.
In Frankreich entstand eine nationalistische Revanchismus-Bewegung, die sich auch aus Ereignissen wie der Schnäbele-Affäre 1887 speiste. Die Regierung Raymond Poincaré setzte sich seit 1912 für einen Krieg zur Rückgewinnung Elsass-Lothringens ein, dem widersprachen jedoch die Sozialisten unter Jean Jaurès. Die Zabern-Affäre vergiftete 1913 erneut das Verhältnis zwischen den Elsässern und der Zivilverwaltung. 1914 ernannte Wilhelm II. mit Johann von Dallwitz zudem einen Statthalter für Elsass-Lothringen, der die Verfassung von 1911 ablehnte.
1914–1918: Erster Weltkrieg
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde am 31. Juli 1914 für Elsass-Lothringen der Kriegszustand verhängt.[1] Das bedeutete die nahezu vollständige Entmachtung der elsässisch-lothringischen Landesregierung zugunsten einer oft willkürlich agierenden deutschen Militärdiktatur. Trotz des Verlaufs der Westfront durch das Oberelsass wurde die Region nicht zu einem Hauptkriegsschauplatz.
Sowohl die deutschen als auch die französischen Armeen zeigten gegenüber den Elsässern großes Misstrauen, das sich von beiden Seiten in zahlreichen Repressionen äußerte. Im August 1914 war Mülhausen zweimal kurzzeitig von französischen Truppen eingenommen, dabei wurden zahlreiche Zivilisten in Internierungslager nach Frankreich verschleppt. Nach dem Vorwurf, auf deutsche Soldaten geschossen zu haben, wurden im Mülhauser Vorort Burzweiler sechs Elsässer hingerichtet und 60 Häuser zerstört. Die anschließende Untersuchung zeigte jedoch, dass deutsche Truppen aufeinander geschossen hatten.
Die bald starre Westfront mit ihren Stellungskämpfen verlief von der Schweizer Grenze westlich an Mülhausen vorbei durch den Sundgau und quer durch die südöstlichen Vogesen, durch das Münstertal zum Col du Bonhomme. Etwas weiter nördlich verließ die Front den Vogesenkamm Richtung Lothringen und Belgien. Massive Kampfhandlungen fanden nur 1914 und 1915 statt, unter anderem im Münstertal und am Hartmannsweiler Kopf. Viele Orte wurden zerstört, unter anderem die Stadt Münster. Zahlreiche Soldatenfriedhöfe zeugen heute von diesem Krieg.
In seiner letzten Rede vor dem Reichstag in Berlin 1918 sprach der elsass-lothringische Abgeordnete Haegy im Zusammenhang mit der preußisch-deutschen Zeit von einer «Fremdherrschaft», und bezüglich der politischen Behandlung Elsass-Lothringens von «verbissener Zähigkeit» und «giftiger Selbstsicherheit».[2]
Im November 1918 bildeten sich im Deutschen Reich Arbeiter- und Soldatenräte, so auch in Straßburg. Die ausgerufene Republik Elsass-Lothringen hatte allerdings angesichts des kurz bevorstehenden Einmarsches der französischen Truppen weder großen Rückhalt noch historische Perspektive. Nach dem Waffenstillstand am 11. November 1918 räumten die deutschen Truppen das Elsass.
1918–1945
Diese 27 Jahre währende Periode 1918–1945 ist geprägt durch den sich verschärfenden Nationalismus dieser Zeit und die Besetzung durch die Wehrmacht.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam das 1871 abgetretene Gebiet wieder zu Frankreich. Das Territoire de Belfort, das bis 1871 Teil des nun wieder errichteten Départements Haut-Rhin gewesen war, wurde nicht wieder mit diesem vereinigt. Die reichsdeutschen Beamten und nach 1871 Zugezogene und deren Nachfahren (insgesamt 300.000 Menschen) mussten das Elsass verlassen. Im Gegenzug kehrten viele Menschen zurück, die 1871 nach Frankreich gezogen waren. Das politische Leben formierte sich weitgehend anhand der Muster aus der Vorkriegszeit. Neben nun zwei liberalen Parteien gründete sich die Zentrumspartei neu als Union Populaire Républicaine (UPR).
Die sich entwickelnden Ideen einer regionalen Autonomie innerhalb Frankreichs hatten keinen Erfolg: Der 1918 gegründete Elsass-Lothringische Nationalrat löste sich bald wieder auf. Auch das 1919 gebildete Generalkommissariat verlor schnell an Bedeutung. Nach 1924 entstand eine Autonomiebewegung, die zuerst konfessionelle, dann eher kulturelle (auch sprachliche) Autonomie einforderte und 1927 in der Gründung der Autonomistischen Landespartei mündete. Nach dem sogenannten „Komplott-Prozess“ von Colmar (die vier Verurteilten wurden nach zwei Monaten begnadigt) entstand das parteiübergeifende Bündnis Heimatrechtliche Volksfront, deren Vertreter 1929 in Colmar und Straßburg zum Bürgermeister gewählt wurden. Aufgrund des Sympathisierens der Autonomistischen Landespartei mit der NSDAP zerbrach das Bündnis 1933 durch den Austritt der UPR.
Zwei Tage nach Beginn des deutschen Überfalls auf Polen, der 1939 den Zweiten Weltkrieg auslöste, erfolgte die Kriegserklärung Frankreichs an Deutschland und die Evakuierung grenznaher Regionen.
Während des Frankreichfeldzuges 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht das Elsass, unterstellte es reichsdeutscher Zivilverwaltung und schloss es dem NSDAP-Gau Baden-Elsass an. Zu nennenswerten Kampfhandlungen kam es im Elsass dabei nicht. Eine völkerrechtliche Abtretung des Gebietes durch Frankreich fand nicht statt. 45.000 Menschen wurden aus dem Elsass ausgewiesen. 1941 richteten die Nazis in den Vogesen das Konzentrationslager Struthof ein. Eine Symbolfigur der Politik der NSDAP im Elsass ist Robert Wagner («Robert Backfisch»).
Von den zwischen 1942 und 1944 etwa 130.000 als „Volksdeutsche“ in die Wehrmacht und die Waffen-SS eingezogenen Elsässer und Lothringer (100.000 Elsässer und 30.000 Lothringer) kamen etwa 42.500 um. Die Einziehung war völkerrechtswidrig, da Staatsangehörige des Kriegsgegners nicht eingezogen werden dürfen. Die meisten dieser so genannten Malgré-nous wurden an der Ostfront eingesetzt. Umgekehrt waren zuvor bereits viele Elsässer von der französischen Armee eingezogen worden, hatten sich dieser freiwillig angeschlossen oder gehörten später dem französischen Widerstand (Résistance) an.
Zwischen November 1944 und Februar 1945 wurde das Elsass von alliierten Truppen eingenommen und anschließend wieder unter französische Verwaltung gestellt.
Seit 1945: Zeitgeschichte
Die Epoche nach 1945 ist gekennzeichnet durch die enorme globale wirtschaftliche Entwicklung, die damit zusammenhängende europäische Integration und durch französische Dezentralisierungsmaßnahmen.
Elsässer, die als Angehörige der Wehrmacht oder der Waffen-SS in sowjetische Gefangenschaft geraten waren, wurden von der UdSSR weiterhin als deutsche Kriegsgefangene behandelt. Nur wenige konnten unmittelbar nach Kriegsende zurückkehren. Die letzten Gefangenen kehrten erst 1952 zurück. Erst in den 1980ern stellte die deutsche Bundesregierung eine Entschädigung für während der NS-Zeit eingezogene Elsässer zur Verfügung: durchschnittlich etwas mehr als 3000 DM pro Berechtigtem.
1972 erhielt Frankreich als Gebietskörperschaften 21 Regionen (vgl. Regionen Frankreichs). Die beiden Départements am Rhein bilden seitdem die „Region Elsass“ (Région Alsace). Damit wurde die Bezeichnung «Elsass» erstmals seit der Aufhebung der französischen Provinzen Ende des 18. Jahrhunderts wieder Name eines politischen Territoriums Frankreichs. Das historisch zur Landgrafschaft bzw. zur Provinz Elsass und bis 1871 zum Département Haut-Rhin gehörende Territoire de Belfort schloss sich bei der Regionenbildung der Region Franche-Comté an.
In den 1970er Jahren kamen Regionalismus- und Umweltbewegungen auf. Elsässische und badische Bewegungen arbeiteten gemeinsam gegen die französischen und deutschen Reaktorpläne am Rhein. Das auf badischer Seite geplante Kernkraftwerk Wyhl wurde nicht gebaut, hingegen wurde 1974–1977 auf elsässischer Seite das Kernkraftwerk Fessenheim errichtet.
Die Regionshauptstadt Straßburg wurde 1979 zum Tagungsort des europäischen Parlaments gewählt, was das Elsass zusammen mit dem Benelux zu einer Kernregion der EU macht. Im Anschluss an die Einheitliche Europäische Akte (1987) entstand die Oberrheinkonferenz, die seitdem grenzüberschreitende Projekte im Rahmen der INTERREG-Programme der EU koordiniert. Enge wirtschaftliche Verflechtungen zu Nachbarregionen finden sich vor allem in der Region um Basel. Dort wurde 1995 die Europaregion RegioTriRhena gegründet. Im Zuge der Umsetzung des Schengener Abkommens fielen am 16. März 1995 die Grenzkontrollen zwischen Frankreich und Deutschland weg.
Seit 2005 bemühen sich elsässische und benachbarte Organisationen und Gemeinden mit dem Trinationalen Atomschutzverband (TRAS) (franz. L'Association trinationale de protection de la population des alentours de Fessenheim – ATPN) um die Abschaltung des Atomkraftwerks in Fessenheim.
Derzeit (2009) wird die Auflösung der Départements und die Zusammenlegung der Regionen Elsass und Lothringen debattiert.
Zeittafel
Datum Ereignis ca. 600–58 v. Chr. Keltische Epoche 71–58 v. Chr. Ariovist 58 v. Chr.–406 n. Chr. Römische Epoche, Latinisierung der Kelten zu «gallorömischer» Bevölkerung, einwandernde Germanen werden assimiliert, Christianisierung 405/406 Abzug der römischen Truppen, später einwandernde Alemannen behalten heidnische Riten und Sprache 435–441 Hunnisch-römische Herrschaft 441–451 Herrschaft Attilas 451 ca.–496/537 Elsass Teil Alemanniens 496/537–843 Elsass Teil des Fränkischen Reichs bzw. seiner Teilreiche, Christianisierung der heidnisch gebliebenen Alemannen 6.–7. Jahrhundert alemannische Herzöge Anf. 7.–8. Jahrhundert Alemannien und Elsass relativ autonom und selbständig 7.–8. Jahrhundert elsässische Herzöge 8. Jahrhundert karolingische Gaugrafschaften Nordgau und Sundgau 843–869 Mittelfränkisches Reich 869 Versuch Hugos (Sohn Ludwigs II.) einer elsässischen Herrschaft 870–913 Ostfränkisches Reich 913–925 Westfränkisches Reich 925–1633/1794 Ostfränkisches Reich/Heiliges Römisches Reich (HRR) 936 oder 950 Ungarn spätestens 988–1250 Herzogtum Schwaben vor 1130 Einrichtung der Landgrafenämter für Nordgau und Sundgau 1138–1250 Staufer Kaiser, Elsass staufisches Kernland, staufische Territorien und Verwaltungseinrichtungen, Blütezeit (bis ins 14. Jahrhundert) 12. Jahrhundert Grafenwürde im Sundgau an Habsburger nach 1250 weitere Dezentralisierung der Herrschaftsrechte und Entwicklung verschiedener politischer Territorien (Territorialisierung), Bestehen dieser Territorialstruktur im Grundsatz bis 1789/1794 1439/1444/1445 Armagnaken 1469–1477 Habsburgische Gebiete zum Reich Karls des Kühnen 1493 Bundschuh-Bewegung 1500 ff. Reichskreise frühes 16. Jahrhundert Blütezeit 1515 Mülhausen eidgenössisch 16. Jahrhundert Reformation, Mennoniten 1523/1524 Straßburg reformiert 1525 Deutscher Bauernkrieg 1530 Confessio Tetrapolitana 1538 Gründung des protestantischen Gymnasiums Straßburg (1556 Akademie, 1621 Universität Straßburg) 1583–1604 Straßburger Kapitelstreit 17. Jahrhundert Gegenreformation 1633–1697/1714 durch Eroberungen und Verträge kommt der überwiegende Teil des Elsass und angrenzende Gebiete im Norden an Frankreich 1648 Westfälischer Friede: habsburgische Gebiete und Reichsrechte an Frankreich 1671–1711 Zuzug von Täufern 1680 Gründung der Reunionskammern 1681 Eroberung Straßburgs durch französisches Militär 1685 Edikt von Nantes 1688–1697 Pfälzischer Erbfolgekrieg 1697 Frieden von Rijswijk: das Elsass bleibt bei Frankreich 1701–1714 Spanischer Erbfolgekrieg 1714 Frieden von Rastatt: das Elsass bleibt bei Frankreich Anfang 18. Jahrhundert Auswanderungen ins damalige Ungarn 18. Jahrhundert Blütezeit nach 1753 Ende des habsburgischen Anspruches auf das Elsass 1789 Beginn der Französischen Revolution, Aufhebung aller verbliebenen politischen Sonderrechte und Verfassungen 1790 Gründung der Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin 1791 Bürgerliche Verfassung 1793 Grafschaft (Ober-)Salm zum Département Vosges (1871 einige Dörfer Obersalms zum Bezirk Unterelsass) 1794 Grafschaft Saarwerden zum Département Bas-Rhin (Krummes Elsass), letztmals ein Territorium des HRR ans Elsass 1795 Kanton Schirmeck wechselt vom Département Bas-Rhin zum Département Vosges 1798 Mülhausen tritt Frankreich bei (letztes nicht zu Frankreich gehörendes Gebiet) 1800 Département Mont-Terrible mit den Arrondissements Porrentruy und Delémont zum Département Haut-Rhin 1800 Code Civil 1803–1808 Auswanderung nach Russland 1814–1815 Wiener Kongress: das Elsass bleibt bei Frankreich 1814 Arrondissements Porrentruy und Delémont des Départements Haut-Rhin zum Kanton Bern 1815 Zweiter Pariser Frieden: Landau und Umgebung an Bayern 1. Hälfte 19. Jahrhundert Bevölkerungsexplosion, Hungersnöte, Auswanderung nach Amerika 1871–1918 Elsass-Lothringen (ohne Territoire de Belfort, mit Kanton Schirmeck und Teilen des Kantons Saales), Bezirke Unterelsass und Oberelsass, bis 1911 ohne eigene Verfassung 1872 Die Gemeinden Raon-sur-Plaine und Raon-lès-Leau partiell wieder an Frankreich 1872 Elsass-Lothringen zum Deutschen Zollverein 1900 Bürgerliches Gesetzbuch 1911 Elsass-Lothringische Verfassung 1914–1918 Erster Weltkrieg, Frontverlauf durch Bezirk Oberelsass November 1918 Folgenlose Ausrufung der Republik Elsass-Lothringen 1927 Gründung der Autonomistischen Landespartei 1940–1944/1945 Besetzung durch die Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs 1944–1945 Einnahme durch alliierte Truppen 1952 Gründung der Montanunion 1950er/1960er Wirtschaftlicher Boom (global) 1972 Gründung der Région Alsace 1974–1977 Bau des Kernkraftwerks Fessenheim 1979 Straßburg wird Sitz des Europäischen Parlaments 1995 Gründung der Europaregion RegioTriRhena 1995 Wegfall der Grenzkontrollen nach dem Schengener Abkommen 2005 Gründung einer trinationalen Organisation zur Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim 2009 Debatte um Auflösung der Départements und Vereinigung der Regionen Elsass und Lothringen Literatur- und Quellenhinweise
Innerhalb der Abschnitte chronologisch sortiert.
- Quelleneditionen
- Quellen zur Geschichte der Alamannen, I–VII, übers. von D. Dirlmeier, komm. von G. Gottlieb, 1978–1987
- Documents d´histoire de l´Alsace, hrsg. von Ph. Dollinger, 1972
- Nachschlagewerke und Atlanten
- Michael Erbe (Hrsg.), Das Elsass, Stuttgart 2002
- Encyclopédie imaginare d´Alsace, 1998
- Encyclopédie de l´Alsace, I–XII, 1982–1986
- Handbuch der elsässischen Kirchen im Mittelalter, hrsg. von M. Barth, 1963
- Elsass-Lothringischer Atlas, hrsg. von G. Wolfram u. G. Gley, 1931
- Das Reichsland Elsass-Lothringen. Ortsbeschreibung, 1901–1903
- Epochenübergeifend
- Daniel Gerson, Die Kehrseite der Emanzipation in Frankreich. Judenfeindschaft im Elsass 1778–1848, Essen 2005, ISBN 3898614085
- B. Vogler u. M. Hau, Histoire economique de l´Alsace, 1997
- B. Vogler, Histoire politique de l´Alsace, 1995
- Alsace, terre rhénane – porte de l`Europe (= Historiens et géographes. Revue de l`Association des professeurs D´Histoire et de Géographie, No. 347), 1995 [statistisches und kartographisches Material]
- B. Vogler, Histoire culturelle de l´Alsace, 1993
- A. Wahl u. J.-C. Richez, La vie quotidienne en Alsace entre France et Allemagne 1850–1950, 1993
- Histoire de l`Alsace, hrsg. von Ph. Dollinger, 1979
- F.-G. Dreyfus, Histoire de l`Alsace, 1979
- Histoire de l`Alsace, I–IX, hrsg. von F. Rapp, 1976–1979
- F. L´Huillier, Histoire de l`Alsace, ³1965
- Das Elsass von 1870–1932, I–V, hrsg. von J. Rossé, 1936–1938
- Christopher J. Fischer: Alsace to the Alsatians? Visions and Divisions of Alsatian Regionalism, 1870 - 1939, Studies in Contemporary European History, Volume 5; Berghahn Books, New York . Oxford 2010 ISBN 978-1-84545-724-2
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- Ch. Jeunesse u. B. Schnitzler, Les premiers agriculteurs. Le néolithique en Alsace, 1993
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- G. Lenz-Bernhard u. H. Bernhard, Das Oberrheingebiet zwischen Caesars Gallischem Krieg und der flavischen Okkupation, in: Mitt. des Histor. Vereins der Pfalz 89 (1991)
- J.-J. Wolf, Contribution à l'étude des établissements gaulois du Rhin supérieur, in: Revue d'Alsace 109 (1983)
- Römische Epoche
- J.-J. Hatt, L'Alsace celtique et romaine 2200 av. JC à 450 ap. JC, 1978
- R. Forrer, L'Alsace romaine, 1935
- Spätantike und frühes Mittelalter
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- D. Geuenich, Zur Kontinuität und zu den Grenzen des Alemannischen im Frühmittelalter, in: P. Fried u.a. (Hg.), Die historische Landschaft zwischen Lech und Vogesen, 1988
- A. M. Burg, Das elsässische Herzogtum, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 117 (1969)
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- Th. Seiler, Die frühstaufische Territorialpolitik im Elsass, 1995
- G. Mentgen, Studien zur Geschichte der Juden im mittelalterlichen Elsass, 1995
- B. Jordan, La noblesse d'Alsace entre la gloire et la vertu, 1991
- D. Mertens, Maximilian I. und das Elsass, in: O. Herding u.a. (Hg.), Die Humanisten in ihrer politischen und sozialen Umwelt, 1976
- H. Ammann, Von der Wirtschaftsgeltung des Elsass im Mittelalter, in: Alemannisches Jahrbuch 3, 1955
- Hans-Peter Sütterle: Die Salier und das Elsass. Studien zu den Herrschaftsverhältnissen und zu den politischen Kräften in einer „Randregion“ des Reiches (1002–1125). Peter Lang, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-631-39641-4 (Europäische Hochschulschriften, Reihe 3: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Bd. 1058).[3]
- Frühe Neuzeit
- G. Livet u. N. Wilsdorf, Le conseil souveraign d'Alsace au XVIIe siècle, 1997
- F. Burckard, Le conseil souveraign d'Alsace au XVIIIe siècle, 1995
- G. Livet, Du Saint Empire romain germanique au Royaume de France. L'intendance d'Alsace de la guerre de Trente Ans à la mort de Louis XIV (1634–1715), 1956, ²1991
- E. Pelzer, Der elsässische Adel im Spätfeudalismus, 1990
- W. H. Stein, Protection Royale. Eine Untersuchung zu den Protektionsverhältnissen im Elsass zur Zeit Richelieus, 1978
- M. Kirchner, Das Elsass im Jahre 1648, Ein Beitrag zur Territorialgeschichte, 1878 (mit Karte)
- Zeitraum 1789–1871
- R. Oberlé u. M. Péronnet, La Révolution en Alsace 1789–1799, 1989
- Le Francais en Alsace, hrsg. von G.-L. Salmon, 1985 (19. Jahrhundert)
- R. Marx, L'Alsace de la Révolution à l'Annexion 1789–1871, 1978
- Zeitraum 1871–1918
- F. Igersheim, L'Alsace des notables 1870–1914, 1981
- H.-U. Wehler, Das «Reichsland» Elsass-Lothringen von 1870 bis 1918, in: ders., Krisenherde des Kaiserreichs, ²1979
- Zeitraum 1918–1945
- P. Rigoulot, L'Alsace-Lorraine pendant la guerre de 1939–1945, 1997
- Institut du droite local alsacien-mosellan, 1997
- Die faschistische Okkupationspolitik in Frankreich (1940–1944) Dokumentenauswahl, hrsg. und eingel. von Ludwig Nestler, Berlin 1990, ISBN 3326002971 (bes. Einleitung Die faktische Annexion der ostfranzösischen Départements, S. 40–52 sowie Stichworte „Robert Wagner“ und „Josef Bürckel“)
- Lothar Kettenacker, Nationalsozialistische Volkstumspolitik im Elsaß, Stuttgart 1973, ISBN 3421016216
- F.-G. Dreyfus, La vie politique en Alsace 1919–1936, 1969
- A. Döblin, November 1918, Bd. 1 "Bürger und Soldaten", 1939
- Zeitraum seit 1945
- J.-J. et M. Dayries, La régionalisation, ³1986
- P. Pflimlin u. R. Uhrich, L'Alsace, destin et volonté, 1963
Einzelnachweise
- ↑ Dies wie der ganze Abschnitt nach Erbe 2002, S. 144–146.
- ↑ Erbe 2002, S. 146.
- ↑ Vgl. Caspar Ehlers: Rezension zu: Sütterle, Hans-Peter: Die Salier und das Elsass. Studien zu den Herrschaftsverhältnissen und zu den politischen Kräften in einer „Randregion“ des Reiches (1002–1125). Frankfurt am Main 2009. In: H-Soz-u-Kult, 17. März 2010.
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