Moonfleet

Moonfleet

Moonfleet ist ein Abenteuerroman des britischen Autors J. Meade Falkner aus dem Jahr 1898. Er spielt im 18. Jahrhundert und handelt von zwei Seefahrern, die einem verfluchten Schatz auf der Spur sind.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der 15-jährige Waise John Trenchard lebt in dem kleinen Dorf Moonfleet, welches eine halbe Meile vom Meer entfernt in der Moonfleet-Bucht in der Grafschaft Dorset in England liegt. Die meisten Bewohner des Dorfes sind entweder Fischer oder Schmuggler. Einer Sage nach wandert der Geist des längst verstorbenen Oberst Monhue, auch Blackbeard genannt, in jeder Vollmondnacht auf dem Friedhof herum. Er soll einen verfluchten Schatz besitzen, den er auf unrechte Art und Weise erworben haben soll. Oberst Monhue wollte den Schatz den Armenhäusern zugute kommen lassen, starb aber, bevor er dies verwirklichen konnte. Sein Geist soll erst zur Ruhe kommen, wenn der Schatz gefunden und den Armenhäusern überreicht wurde.

An einem Sonntagmorgen kommen während des Gottesdienstes von dem Grabgewölbe der Familie Monhue, das unterhalb des Kirchenschiffs liegt, seltsame Geräusche herauf. Seit diesem Ereignis sucht John nach dem Schatz. Eines Tages entdeckt er einen Eingang zu den Gewölben. Er geht hinunter und findet dort riesige Vorräte an geschmuggeltem Rum und anderen alkoholischen Getränken vor. Als plötzlich die Schmuggler hinunterkommen, versteckt sich John hinter einem Sarg. Während die Schmuggler reden hört er die Stimmen von Elzevir Block, einem etwa 50-jährigen holländischen Seemann, dessen 15-jähriger Sohn David erst vor kurzen vom örtlichen Friedensrichter Maskew erschossen wurde, und die Stimme von Ratsey, dem Steinmetz dem John oft bei der Arbeit hilft. Bei dem Gespräch bekommt er mit, das Elzevir sich John als Sohn wünscht, quasi als Ersatz für seinen David. Schließlich verlassen die Schmuggler wieder ihr Versteck, und John kommt wieder aus seiner Deckung hervor. Der Sarg, hinter dem er sich versteckt hatte, gehört Blackbeard, dem er ein Amulett abnimmt. John will die Höhle wieder verlassen, als er merkt, dass die Schmugglerbande den Eingang fest verschlossen hat. Zwei Tage später wacht John im Why Not? der örtlichen Kneipe wieder auf. Elzevir, der die Kneipe gepachtet hat, kümmert sich um John, bis dieser wieder gesund ist. Er bietet John an, bei ihm zu wohnen. John nimmt an.

An einem Abend im April läuft der Pachtvertrag für das Why Not? aus und die Verhandlung für die Verlängerung beginnt. Normalerweise ist Elzevir der einzige, der für die Taverne bietet, doch diesmal ist auch Maskew dabei. Elzevir verliert die Kneipe und er und John bekommen einen Platz auf der Bonaventura, einem Schmugglerschiff, das nach Holland fahren soll. Da Maskew sehr hart gegen das Schmugglergeschäft vorgeht, lauert er der Schmugglerbande mit einem Soldatentrupp auf. Elzevir wollte ihm ursprünglich Rache für seinen Sohn schwören und ihn erschießen, doch die verspätet eintreffenden Soldaten überraschen ihn. Es kommt zum Schusswechsel und Maskew wird durch einen Querschläger getötet. John wird von einer Kugel ins Bein getroffen, doch Elzevir kann mit ihm über die Klippen landeinwärts flüchten. Auf die beiden wird ein Kopfgeld ausgesetzt. Schließlich erreichen John und Elzevir die Marmorminen. Viele von ihnen sind bereits stillgelegt, und in einer davon finden sie sicheren Unterschlupf. Elzevir informiert seinen Freund Ratsey über ihren Aufenthaltsort, sodass sie mit wichtigen Dingen wie Lebensmittel und Waffen versorgt werden. Zwei Monate dauert es, bis Johns Bein wieder verheilt ist. In der Zwischenzeit löst er mit Ratsey das Rätsel, welches sich in dem Amulett verbirgt. Nun wissen sie, dass der Schatz im Brunnen des Schlosses Carisbrooke liegt. John und Elzevir machen sich sofort auf den Weg und finden einen walnussgroßen Diamanten.

John und Elzevir flüchten daraufhin mit dem Schiff nach Holland. In Den Haag wollen sie den Stein beim Juvelierhändler Aldobrand verkaufen. Dieser täuscht jedoch vor, dass er nicht echt sei, und will dafür einen nur kleinen Preis zahlen. Elzevir wirft den Diamanten wutentbrannt aus dem Fenster. John weiß, wo der Stein gelandet ist, und noch am gleichen Abend versuchen sie, sich den Stein zurückzuholen. Dabei werden sie jedoch gefangen genommen und vom Gericht zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt. Sie werden für zehn Jahre auf eine Burg gebracht, ehe sie auf Java Plantagenarbeiter werden sollen. Doch das Schiff, in dem sie sich mit vielen anderen Gefangenen befinden, gerät vor der englischen Küste in einen heftigen Sturm und läuft auf Grund. Zufälligerweise befinden sie sich gerade vor der Küste ihres Heimatdorfs Moonfleed, bei der die See besonders gefährlich ist. Den Gefangenen gelingt es, sich zu befreien, und alle bis auf John und Elzevir versuchen mit einem Beiboot dem Tod zu entgehen. Elzevir, der die See an dieser Stelle gut kennt, bleibt mit John auf dem sinkenden Schiff. Die Bewohner von Moonfleet haben sich am Strand versammelt und werfen Seile ins Wasser. Elzevir bekommt in der tosenden See eines zu fassen und gibt es John, ehe er von einer Welle erfasst wird und ertrinkt. John wird gerettet und von Ratsey und Master Glennie, dem Pfarrer, wieder gesund gepflegt. Elzevirs Leichnam wird am Tag nach dem Sturm angeschwemmt und begraben. Aldobrand ist zwei Jahre nach dem Handel mit John und Elzevir gestorben und hat John als Erbe eingesetzt. Somit ist John nun ein reicher Mann, behält aber nichts von dem Geld, sondern lässt die Häuser und die Kirche von Moonfleet renovieren, baut einen Leuchtturm und das Armenhaus wieder auf. Anschließend heiratet er Grace Maskew, seine Jugendliebe. Sie haben später drei Kinder, Elzevir, John und Grace.

Vor und nach dem verhängnisvollem Sturm wurde kein Mann lebend aus der stürmischen See vor Moonfleet gerettet.

Rezeption

Wirkungsgeschichte

Das Buch wurde 1955 von Fritz Lang verfilmt und 2010 von Chris de Burgh musikalisch interpretiert.

Literatur

Textausgaben

  • Moonfleet: Die Abenteuer des John Trenchard. 2. Auflage. Aschendorff, Münster/Westfalen 1959 (übersetzt von Hildegard Diessel).
  • Moonfleet. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1995 (übersetzt von Oliver Koch), ISBN 3-596-12468-9.

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