Mordfall Carmen Kampa

Mordfall Carmen Kampa
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Folgendes muss noch verbessert werden: Das Strafverteidiger im Prozess freikommen ist wirklich aussergewöhnlich. Und die Fakten lagen wohl beim ertsen Prozeß nicht so klar zutage, wie uns der Artikel das glaubhaft machen will. Eingangskontrolle 19:58, 30. Okt. 2011 (CET)

Der Mord an Carmen Kampa im Jahre 1971 in Bremen, die sich anschließenden Ermittlungen sowie ein bemerkenswertes Fehlurteil gegen einen unschuldig Verdächtigten beschäftigten in den 1970er Jahren die bundesdeutsche Öffentlichkeit. 40 Jahre lang blieb dieser Fall unaufgeklärt, konnte jedoch, als sogenannter Cold Case, im August 2011 aufgelöst werden.

Inhaltsverzeichnis

Tatgeschehen und Ermittlungen

Die zur Tatzeit 17jährige Carmen Kampa wurde am 1. Mai 1971 spätabends auf dem Heimweg aus einer Diskothek in Bremen-Oslebshausen in der Nähe des Bahnhofs überfallen, vergewaltigt, erdrosselt und erstochen. Die sich anschließenden Ermittlungen führten zu weit über 1000 Spuren und einer Vielzahl sich widersprechender Zeugenaussagen, so dass der Fall anfangs nicht aufgeklärt werden konnte.

Justizirrtum

1973 wurde gegen den Tatverdächtigten Otto B. Haftbefehl erlassen, der - aufgrund falscher Zeugenaussagen, einer äußerst dürftigen Indizienkette und obwohl er erwiesenermaßen nicht am Tatort gewesen war - später verurteilt worden ist, den Mord an Carmen Kampa begangen zu haben. Verteidigt wurde er später von Heinrich Hannover, der 1976 in einem neuen Verfahren den Freispruch für Otto B. erwirkte. Es hatten sich gravierende Mängel bei der polizeilichen Ermittlungsarbeit gezeigt, unter anderem wurden sich widersprechende Zeugenaussagen ignoriert und für glaubhaft befunden und es wurde beispielsweise auch eine Spurenakte vorenthalten, mit deren Hilfe später die Unschuld des Otto B. bewiesen werden konnte.

Aufklärung des Cold Case

Im April 2011 stellte die Staatsanwaltschaft einige Bedingungen des Tatabends mithilfe von Polizeianwärterinnen nach. Dabei gewannen die Ermittler neue Erkenntnisse über den möglichen Ablauf und legten ihr Augenmerk insbesondere auf die 1971 angelegte Spurenakte 135 über den Wachmann Hermann R. Dieser hatte in der Nacht auf den 2. Mai 1971 in der Nähe des Tatorts gearbeitet. Eine DNA-Probe, die sich noch im Bestand des Bundeskriminalamtes befunden hatte, wurde mit einer Speichelprobe aus dem familiären Umfeld R.s verglichen. Zwischen beiden Proben fanden sich Übereinstimmungen, die auf R. als möglichen Täter hinweisen. Der nun dringend Tatverdächtige Hermann R. verstarb aber bereits im Jahr 2003. Der Mordfall Carmen Kampa gilt somit seit August 2011 als aufgeklärt.[1]

Sonstiges

Dieser Fall ist Gegenstand des Fernsehfilms „Mord am Bahndamm“, in dem allerdings die Versäumnisse der Ermittlungsbehörden, die zu dem ursprünglichen Fehlurteil geführt hatten, nicht thematisiert werden. In der 42. Folge von Aktenzeichen XY... ungelöst im Dezember 1971 hatte Eduard Zimmermann über den Mordfall Carmen Kampa berichtet und die Zuschauer um Mithilfe gebeten.

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der Polizei Bremen vom 19. August 2011: Mordfall Carmen Kampa nach über 40 Jahren aufgeklärt

Literatur

Weblinks


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