Geschichte Bremens

Geschichte Bremens
Stadtwappen

Die Geschichte der Freien Hansestadt Bremen ist von der Hanse, vom Handel und der Seefahrt sowie vom Streben nach Selbständigkeit geprägt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Die Freie Hansestadt Bremen im 16. Jahrhundert: Die älteste erhaltene Ansicht der Stadt Bremen (Holzschnitt von Hans Weigel d.Ä., 1564)
Die Freie Hansestadt Bremen im 16. Jahrhundert: Die älteste erhaltene Ansicht der Stadt Bremen (Holzschnitt von Hans Weigel d.Ä., 1564)

Ursprünge

Geländesituation

Das ältere Bremen liegt auf einem von Nordwest nach Südost verlaufenden ca. 11 km langen Dünenzug, der von Bremen Burg bis Mahndorf und bis zur Achimer Geest reicht und der beim Bremer Domshof eine Höhe von 13,2 m ü. NN hat. Nördlich der Lesum befindet sich an der Lesum und Weser mit der Vegesacker und der Rekumer Geest ein Geestrücken, der von Burglesum bis Rekum reicht. Weitere eiszeitliche Geestfläche sind die Huchtinger Geest mit einer maximalen Höhe am Hohen Horst von 5,5 m ü. NN, eine sandig-kiesige Kuppe in Habenhausen mit 4,7 m ü. NN und der Hexenberg bei Borgfeld. Zwischen diesen höheren Zonen befinden sich im so genannten Bremer Becken mit durchschnittlichen Höhen um 3,3 m ü. NN (derzeitige durchschnittliche Höhe der Weser bei Bremen-Mitte) die Marschenlandschaft der Bremer Wesermarsch und der Weser-Aller-Aue (beide links der Weser), das Blockland, die Borgfelder Wümmeniederung und im Bereich Osterholz, Oberneuland und Borgfeld eine Wesersandterrasse.

Funde der Steinzeit

Aufgrund der in den früheren Jahrtausenden unterschiedlichen Wasserhöhen der Weser und seiner Nebenflüsse konnten weitgehend nur auf den geestigen Gebieten steinzeitliche Funde nachgewiesen werden. Durch Weserbaggerfunde vor Bremen-Mitte und Blumenthal gibt es Steinwerkzeuge aus der mittleren Altsteinzeit (Mittelpaläolithikum). Durch Lesefunde im Bremer Dünenzug sind mittelsteinzeitliche Schlagplätze, Kernbeile oder ein Scheibenbeil belegt. Einige Funde aus der Jungsteinzeit, der Kupfersteinzeit und der Bronzezeit belegen erste Besiedlungen aus dieser Zeit auf den etwas höher gelegenen Flächen von Bremen.[1]

Frühere Besiedlungen

Aus der Eisenzeit sind im Raum zwischen Weser, Elbe und westlichem Holstein Funde aus der Jastorfkultur von etwa 600 v. Chr. bis zur Zeitenwende nachgewiesen. Erst ab 100  v. Chr. findet für die Siedler in diesem Bereich der Begriff Nordseegermanen Verwendung, zu denen die Angeln, Chauken, Friesen, Sachsen und Warnen gehören. Sie bildeten später - etwa ab 300 n.Chr. - den Großstamm der Sachsen.

Im Gebiet um Bremen siedelte um die Zeitenwende der germanische Stamm der Chauken. Ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. ist die Bezeichnung Sachsen nachweisbar. Ob sich die Chauken teils den Sachsen und teils den Friesen angeschlossen haben, oder ob Chauken und Sachsen eventuell verschiedene Bezeichnungen für ein und dasselbe Volk waren, konnte bisher nicht geklärt werden.

In Seehausen wurden Reste eines kleinen römischen Flottenstützpunktes ausgegraben, angelegt nach der Varusschlacht.

Zwischen dem ersten und dem achten Jahrhundert nach Christus entstanden an der Weser mit ihren verschieden Unterläufen erste Siedlungen, gelegen auf der 20–30 Kilometer langen Bremer Düne, die Schutz vor Hochwasser und gleichzeitig guten Zugang zu einer Furt über den Fluss bot.

Bereits im Jahr 150 n. Chr. erwähnte der alexandrinische Geograph Claudius Ptolemaeus eine dieser Siedlungen (Fabiranum, auch Phabiranum geschrieben). Der spätere Name Bremen – lateinisch Brema – könnte soviel bedeuten wie „am Rande liegend“ und bezieht sich dann auf den Rand der Düne.

Der Dünenrücken am rechten Weserufer war im heutigen Bereich des Bremer Doms ca. 10 m hoch, steil abfallend zur Balge, die ca. 3 bis 4 m über der Weser lag. Die Siedlung auf dem Dünenrücken war deshalb vor den häufigeren Überschwemmungen des Bereiches an der Balge gesichert. Funde aus der Balge, vom Marktplatz und der Domdüne belegen Siedlungen aus der Zeit der Völkerwanderung. Nach dem sich eine Fährstelle an der unbesiedelten Tiefer (Tiefer = „Tie-vere“ = Fähre zum Tie, also zum Platz oder Thing) entwickelte wurde die Siedlung auf der Düne in der karolingischen Zeit ein Dorf, das als Fähr- und Etappenort vom Durchgangsverkehr lebte, aber zunächst auch noch von der Viehlandwirtschaft.[2]

Mittelalter

Bremen wird Stadt; von 780 bis 1300

Die erste urkundliche Siedlung
Rolandsstatue von 1404 auf dem Marktplatz von Bremen
Zu Füßen des Rolands der „Krüppel“ aus der Legende der Emma von Lesum

Bremen wird Bischofssitz

Während der mittelalterlichen Christianisierung Nordeuropas durch Karl den Großen wurde der Missionar Willehad 780 in die Weserregion geschickt. 782 erwähnte dieser Bremen zum ersten Mal urkundlich in einem Brief mit den Worten:

„… hat man uns aus Bremen vertrieben und zwei Priester erschlagen …“

Erschlagen wurde der Priester Gerwal und andere, aber 787 wurde der Aufstand niedergeschlagen und Willehad zum ersten Bischof des Bistums Bremen ernannt. Die Stiftungsurkunde der Bistumsgründung von 788 als zweite Urkunde der Existenz Bremens entpuppte sich später übrigens als eine Fälschung. Bremen ist zu dieser Zeit ein sehr kleiner Ort zwischen dem Wesernebenarm – der Balge (Schiffsfund von 802) – und dem Markt. 789 soll der erste Dom aus Holz auf dem höchsten Punkt der Düne entstanden sein. Man weihte ihn auf den Namen des Apostels Petrus, dessen Attribut, der Schlüssel, zum Bremer Wappen geworden ist. 805 wurde das Bistum Bremen dem Erzbistum Köln unterstellt. Aufgrund der großen Entfernung hatten die Bremer aber relativ freie Hand.

Durch die Lage an der Weser etablierte sich Bremen schon bald als Umschlagplatz für friesische Händler, die mit ihren seetauglichen Schiffen an den Küsten und großen Flüssen handelten. Die Balge diente als natürlicher Hafen. Auch viele aktive und ehemalige Bauern ließen sich nahe der sächsischen Siedlung nieder. Man lebt von der Landwirtschaft, vom Fischfang, vom Handwerk und vom Handel. Eine Furt oder Fähre ist von strategischer Bedeutung.

Der Erzbischof von Hamburg, Ansgar, verlegte 848/849, nach der Plünderung Hamburgs durch die Normannen, seinen Sitz nach Bremen, wo der Bischofssitz gerade vakant war. Es entstand das Erzbistum Bremen. Um 850 (andere Quellen um 858) wurde der erste Dom von dänischen Wikingern zerstört. Ansgar ließ danach einen steinernen Dom errichten. Um den hölzernen wie den steinernen Dom entstand die Domburg mit eigenen Wällen, Gräben, Mauern und Toren. Der Dombezirk blieb viele Jahrhunderte ein geschlossener, selbständiger, geistlicher Bezirk. Um den Dombezirk entwickelte sich die Siedlung. An der Balge und der Langenstraße entstand zudem eine dauerhafte Händlersiedlung und mit der Zeit wuchsen beide Siedlungen zusammen.

Um 994 entstand der erste Wall um die Domburg, dem 1032 eine erste Stadtmauer folgte.

Marktrecht für Bremen

888 erlangte Erzbischof Rimbert vom Kaiser Arnulf von Kärnten das Markt-, Münz- und Zollrecht. Dieser Markt, als periodische Zusammenkunft der Händler, lag als abgesteckte Fläche westlich vom Dom, also noch nicht an seinem heutigen Ort, da diese Gelände damals noch zur Weser hin ein starkes Gefälle hatte. Er war die Keimzelle der späteren Stadt. Zunächst war es ein Jahrmarkt, der sich mit zunehmendem Bedarf dann zum Wochenmarkt entwickelte.

Otto I. stellte die kleine Stadt 937 unter königlichen Schutz und übertrug seinen Grundbesitz in Bremen an den Erzbischof. Er erteilte ihr am 10. August 965 erneut das Markt-, Münz- und Zollrecht. Drei Jahre später erhielt Bremen die Erlaubnis jährlich zwei Märkte abzuhalten; einen acht Tage vor Pfingsten und einen Anfang November. Aus letzterem entwickelte sich der Bremer Freimarkt.

St.-Petri-Dom

Der Dom

Vom Bistum Bremen gingen unter den Bischöfen Ansgar, Adaldag und Adalbert wichtige Impulse aus. In den ersten Jahren der Amtszeit von Bischof Adalbrand (auch „Bezelin“ genannt) (1035 bis 1043) begannen der Umbau zum salischen Dom. Der Bau ist die romanische Kernzelle des heutigen Bremer Doms. Noch vor der Vollendung fiel das Gotteshaus jedoch – wie auch der Großteil der übrigen Stadtbebauung – im Jahre 1041 der Feuersbrunst des Bremer Brandes zum Opfer. Mit dem Wiederaufbau, vor allem unter Förderung von Erzbischof Adalbert (1043–1072), wurde sofort wieder begonnen.

Gräfin Emma und die Bürgerweide

Gräfin Emma von Lesum (um 975–1038) war eine mildtätige Gutsbesitzerin und erste namentlich nachweisbare Bremerin. Um die Stiftung einer Weide im Jahr 1032 geht es in einer der schönsten Volkssagen des 18. Jahrhunderts: damals wollte sie den Bürgern eine Wiese schenken von der Fläche, die ein Mann in einer Stunde umrunden konnte. Ihr Schwager und Erbe, Herzog Benno von Sachsen erhöhte die Zeit auf einen Tag, aber er suchte einen Mann ohne Beine aus. Der „Krüppel“ aber entwickelte ungeahnte Kräfte und umrundete ein Gebiet, größer als die heutige Bürgerweide.

Bremen wächst

Eine Feuersbrunst zerstörte 1041 Bremen. Nach dem Wiederaufbau folgte in den Jahren 1043 bis 1072 ein wirtschaftlicher Aufschwung unter Erzbischof Adalbert, der insbesondere auf dem Handel mit Norwegen, England und den nördlichen Niederlanden sowie mit dem Hinterland an der Weser, in Sachsen und Teilen Westfalens beruhte. Bremen wurde ein bedeutender Handelsort und Warenumschlagplatz und

„gleich Rom namhaft und zu einem Sammelpunkt der Völker des Nordens.“

Aber nicht nur der Handel brachte Erfolge. Das sumpfige Land – das Hollerland östlich von Bremen – wurde mit Hilfe holländischer Siedler (Vertrag von 1106 mit Privilegien für die Siedler) entwässert, durch Deiche geschützt und urbar gemacht. Ab 1171 entwickelte sich nach „Holländerrecht“ auch am linken Weserufer – also in Huchting, Weyhe, Brinkum und im Stedinger Land – eine stetig wachsende landwirtschaftliche Besiedlung. Bald folgten 1181 u.a. das Blockland, Arsten, Hasbergen, Horn und Oberneuland.

1050 kamen, durch Erzbischof Adalbert gefördert, die ersten Mönche – die Benediktiner – nach Bremen und bauten das Paulskloster vor die Tore der Stadt.

Die civitas und das Barbarossaprivileg

Das Barbarossaprivileg

Bremer Marktplatz um 1640
Schütting (links) zu groß dargestellt
Pranger im Vordergrund

Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wuchs auch der Einfluss der Bürger in der Stadt. 1139 wurde in bischöflichen Urkunden von der civitas geschrieben. Um 1157 wurde von einem Bürgerausschuss als Interessenvertreter der Stadt berichtet. 1186 verbriefte Kaiser Friedrich I. Barbarossa im sogenannten Gelnhauser Privileg das erste bürgerliche Gesetz. Es besagte, dass nicht mehr die Kirche, sondern nur noch der Kaiser und der Senat Regierungsgewalt über die Stadt ausüben konnten. Bremen war nun formal freie Reichsstadt. Faktisch musste die Unabhängigkeit den Erzbischöfen noch abgerungen werden. Erneute Bedrohungen der städtischen Eigenständigkeit in der Zeit des Absolutismus erforderten im 17. und 18. Jahrhundert Bestätigungen der Reichsunmittelbarkeit wie das Linzer Diplom von 1646, das manchmal irrtümlich für deren Beginn angesehen wird.

Das Gelnhauser Privileg

Das Gelnhauser Privileg von 1186 enthielt zudem die Klausel Stadtluft macht frei. 1200 trat die Bürgerschaft Bremens dann nach außen in Erscheinung, indem sie mit der Grafschaft Altena einen Vergleich schloss. In einer als concordia bezeichneten Übereinkunft mit Erzbischof Gerhard I. stehen sich die Stadt und das Erzbistum dann 1217 erstmals gleichberechtigt gegenüber.

Die Stadtmauer

– Siehe auch Hauptartikel Bremer Stadtmauer

Aus den ersten Stadtmauern und Schutzwällen von 1032 und 1157 war um 1229 eine zusammenhängende Stadtmauer – die murus civitatis – geworden, welche die gesamte Altstadt mit wenigen Teilen des Stephaniviertels landseitig umfasste. Zur befestigten Stadt gehörte ein Gebiet rechts der Weser, das zwischen der heutigen Hutfilterstraße bis zum Schnoor und den Wallanlagen reichte. Bereits 1244 führte die erste Brücke über die Weser. Ab 1307 wurde in die Stadtmauer der Altstadt auch das restliche Stephaniviertel einbezogen. Die Stadt konnte landseitig durch Stephanitor, Doventor, Ansgariitor, Herdentor, Ostertor und über die Weser durch das Brückentor erreicht werden. Viele weitere Tore und Pforten führten zudem zur Schlachte oder in das Umfeld. Zwischen Ansgariistadt und Stephanistadt verblieb bis 1657 die vorhandene Stadtmauer, die durch ein Tor – die Natel – verbunden war. Dieses Befestigungssystem wurde um 1512 bis 1514 verstärkt durch vertiefte Gräben, Erdwälle, Zwingertürme (Auf der Herrlichkeit die so genannte Braut, Ostertor und Stephanitor) und Kanonenbestückung.[3]

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts

Bremer Zentrum um 1600 mit Liebfrauenkirche, Rathaus und Dom

Mit seinen 10.000 bis 15.000 Einwohnern war Bremen am Anfang des 13. Jahrhunderts rechtlich und tatsächlich eine Stadt mit Selbstverwaltung, Befestigung und Markt geworden, in der die Bürger, die Geistlichen sowie die Einwohner ohne Bürgerrechte lebten.

1220 spannte der Erzbischof Gebhard II. eine Eisenkette über die Weser und verlangte von den Schiffen für die Durchfahrt Abgaben. Die Bremer begehrten aber gegen diese Regelung auf, sodass sie schnell wieder abgeschafft wurde. 1223 ging der hamburgische Erzbischofstitel erneut auf Bremen über. 1225 wurden sieben consules als Rat der Stadt eingesetzt. Der Rat hatte seine eigenen Siegel, die den eigenen Machtanspruch verdeutlichten, auch wenn die Macht des Territorialfürsten, des Erzbischofs, respektiert wurde.

1229 wird erstmals ein Rathaus erwähnt, welches Ecke Obernstraße/Sögestraße lag. Anlässlich des Streits mit den Stedinger Bauern bestätigte Erzbischof Gebhard II. Bremen 1233 seine eigenständigen Rechte und das Stadtrecht. Die Stadt entwickelte sich damit zunehmend zu einer vom Stadtherrn unabhängigen Reichsstadt.

Bremen im 14. Jahrhundert

Stephanistadt im Stadtmauerring

Der allgemeine Wohlstand in Bremen wuchs. Das Stephaniviertel wurde 1305 in den Stadtmauerring einbezogen.

Rechtsunsicherheit und zunehmende Konflikte zwischen dem Rat und den herrschenden Familien mit Grund- und Rentenbesitz – kurz „Geschlechter“ genannt – führten dazu, dass von 1303 bis 1308 das Bremer Stadtrecht erstmals kodifiziert, also schriftlich niedergelegt, und danach ständig erweitert wurde. Das Stadtrecht umfasste Bestimmungen über den Rat, über die Bürgerrechte und zu allen Bereichen des Zivil-, Handels-, Gewerbe- und Strafrechts. Trotz dieser Entwicklung kam es zu weiteren Konflikten. 1304 wird mit Arnd von Gröpelingen ein Mitglied der Oberschicht ermordet. Die „anständigen“ Ratsherren und Bürger vertrieben die „Geschlechter“. 1305 konnte ein für Bremen vorteilhafter Friede erreicht werden.

Die Stadt wird nun in vier Pfarrsprengel geteilt (s.u.). Die angesehenen Familien und Zunftmeister haben die Bürgerrechte. Sie wählen die „Wittheit“ von drei mal zwölf Männern, die jedes dritte Jahr als Rat im Amt waren. Schied ein Ratsmitglied aus wählte die Wittheit einen Nachfolger. Um 1330 wurden die auf Lebenszeit gewählten Ratsmitglieder zu einer exklusiven Gruppe. Jahrelang fanden keine Neuwahlen statt und die Anzahl der Ratsherren reduzierte sich drastisch. Man einigte sich über die Voraussetzungen, unter denen sich Anwärter um das Amt eines Ratsmitgliedes bewerben konnten:

„Freie und eheliche Geburt, ein Mindestalter von vierundzwanzig Jahren, Besitz von Stadtgrundwert in der Mindesthöhe von zweiunddreißig Mark, die Möglichkeit, dem Amt ein Pferd im Werte von drei Mark zur Verfügung zu stellen sowie zur Abtragung von städtischer Rentenschuld eine Mark einzuzahlen“.

Die Erzbischofsfehde von 1348 bis 1350 mit der Doppelwahl von Gottfried von Arnsberg (der später Erzbischof wurde) und Graf Moritz von Oldenburg führte zu Krieg und Unruhen. Dazu erreichte um 1350 Bremen die Pest. Ihr erlagen angeblich allein in einem Jahr 7.000 Menschen bei einer Einwohnerzahl von ca. 15.000. Unmittelbar danach folgte die Hoyaer Fehde von 1351 bis 1359 mit bremischen Niederlagen und Kosten für die Gefangenenauslösungen. Bremen war pleite. Hohe Vermögenssteuern waren danach erforderlich. Zu dieser Zeit führte 1358 die Hanse einen Boykott gegen Flandern durch. Bremen, damals zwischenzeitlich nicht Mitglied der Hanse und finanziell durch die Hoyaer Fehde geschwächt, musste deshalb in Lübeck sehr demütig um Wiederaufnahme in die Hanse bitten und sodann den Flandern-Boykott und Hamburg bei der Bekämpfung der Seeräuber in der Elbe unterstützen.

Der Aufstand von 1365 bis 1366

Von den 15.000 Einwohnern der Stadt waren nur die wenigsten auch Bürger. Eine kleine Oberschicht von etwa 30 Familien beherrschte die wirtschaftlichen Grundlagen. Sie stellten ein Ratsdrittel. Das Ratsherrenamt behielten sie lebenslänglich. Auch die anderen beiden „Ratsdrittel“, die Wittheit und die Meenheit waren gut situierte Bürger. Die Pest, die Hoyaer Fehde und die deshalb erforderliche kostspielige Auslösung von Gefangenen verschärften die sozialen Spannungen.

Im sogenannten „Bannerlauf“ protestierten im September 1365 einige Handwerker (16–18) aus dem Ratsdrittel der Meenheit – das Bremer Banner tragend gegen die ungerechte Verteilung der erforderlichen hohen Geldzahlungen. Sie drangen in einige Häuser von Ratsherren und des Bürgermeisters Albert Doneldey und beschimpften diese als „Verräter und Hurensöhne“. Im Gegenzug wurden die Führer des Aufstandes zum Tode verurteilt, ihr Eigentum eingezogen und ihre Frauen und Kinder verbannt. Die meisten der Aufständischen konnten jedoch entkommen.[4]

1365 versuchte Erzbischof Albert II. von Braunschweig-Lüneburg die Stadt zu beherrschen mit Hilfe dieser ausgewichenen Handwerker als Bürgerpartei. In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1366 jedoch überrumpelten geflohene Aufrührer mit Hilfe der Kriegsknechte des Erzbischofs die Stadt. Die Kriegsknechte verbrannten den noch hölzernen Roland, der auf dem Marktplatz stand. Einige Wittheitsmitglieder und Ratsmitglieder flohen nach Delmenhorst. Die von der Hanse geächteten Aufrührer regierten die Stadt nur kurzzeitig. Eine Neuordnung der Ratswahlen wurde eingeführt, bei der die Gruppe der Meenheit – die einfachen Handwerker – und die der Zünfte dominieren sollten. Der neue Rat konnte nicht den erforderlichen Rückhalt der Bürger erwerben. Am 24. Juni ächtete die Hanse den neuen Rat als „Verräter“, um die Rechte der freien Stadt gegenüber dem Erzbischof zu stärken. Die ausgewichenen alten Ratsherren konnten mit Hilfe von Konrad II. von Oldenburg am 27 Juni 1366 Bremen zurück erobern und diesen sozialen Aufstand beenden. Die „Verräter“ wurden im Kampfgetümmel erschlagen, oder danach, erhängt, geköpft oder gerädert. Der zurückgekehrte Rat restaurierte die alten Machtansprüche der Oberschichten und arrangierte sich mit den Zünften.

Nachbetrachtung: Das Bündnis der Meenheit mit dem Bischof führte zwar dazu, dass die einfacheren Handwerker im Rat angemessen vertreten waren, aber nur für den Preis einer Unterordnung der Stadt unter den Bischof, also zu Lasten der Reichsfreiheit. Nach diesen Krisen hat sich Bremen gut erholt und eine aktive Machtpolitik verfolgt mit territorialen Zugewinnen.

Kirchen und Klöster im Mittelalter

Martini-Kirche, dahinter die Domtürme
siehe Artikel: Bremer Kirchengeschichte, Klöster in Bremen

Das römisch-katholische Bistum Bremen bestand von 787 bis 1648. Es war ein Suffragan von Köln, wurde dann aber selbst Metropolit. Die Residenz war zunächst Bücken, dann Burg Vörde, (heute Bremervörde). In Bremen blieb nur die Domfreiheit unter erzbischöflicher Hoheit. Nach der Reformation ab 1566 konnte man von einem evangelischen Erzstift sprechen. Die Stadt Bremen blieb im Gegensatz zum lutherischen Territorium des Erzbistums calvinistisch. Aus dem weltlichen Besitz des Bistums, dem „Stift“, wurde das Herzogtum Bremen, welches das Elbe-Weser-Dreieck umfasste.

Der Bremer Dom

789 entstand der erste Dom aus Holz. Man weihte ihn auf den Namen des Apostels Petrus. Die Arbeiten am salischen Dom, der romanischen Kernzelle des heutigen Doms, begannen unter Erzbischof Bezelin (1035–1043). Seit 1223 war der Dom Metropolitankathedrale. Durch Umbauten erhielt die dreischiffige Hallenkirche ein gotisches Rippengewölbe, eine Doppelturmfassade mit Rosenfenster, und die Seitenschiffe sowie Ost- und Westchor erhielten eine gotische Gestaltung. Um 1500 wurde unter Erzbischof Johann III. Rode von Wale das nördliche Seitenschiff des Bremer Doms durch einen großen Saal mit Netzgewölbe ersetzt.

Liebfrauenkirche von der Obernstraße

Die Pfarrkirche Unser Lieben Frauen

Sie wurde nordwestlich des Marktplatzes zunächst im 12. Jahrhundert errichtet und ab 1229 zur frühgotischen Hallenkirche umgebaut. Sie war die Kirche des Rates, später auch Garnisonkirche. Die romanische Krypta stammt noch von der früheren St.-Veit-Kirche von 1013 bis 1029. Die Westfassade wurde 1881 historisierend restauriert und der Turmhelm 1964 nach Plänen von Dieter Oesterlen auf den Nordturm gesetzt.

Die St.-Martini-Kirche

Sie wurde 1229 in der Altstadt an der Weser als frühgotische dreischiffige Basilika errichtet und 1384 zur spätgotischen Hallenkirche umgebaut. 1944 erlitt der Backsteinbau schwerste Zerstörungen, die in den 1950er Jahren beseitigt wurden.

Die St.-Ansgarii-Kirche

Sie wurde ab 1227 bis 1250 als frühgotische Basilikakirche gebaut und im 14. Jahrhundert zur Hallenkirche umgewandelt. Sie ist nach ihrer Zerstörung von 1944 nicht erhalten. Ein Denkmal erinnert an die Kirche. Die St.-Ansgarii-Kirchgemeinde befindet sich heute in Schwachhausen.

Propsteikirche St. Johann

Die Pfarrkirche St. Stephani

Sie wurde um 1050 von Erzbischof Adalbert von Bremen vor den westlichen Toren der Stadt gegründet und 1139 zur Stifts- und Pfarrkirche erhoben. Die dreischiffige romanische Basilika wurde Ende des 14. Jahrhunderts zur hochgotischen Hallenkirche umgebaut. Die Pfarrkirche wurde 1944 stark beschädigt und nur das Mittelschiff zwischen 1947 und 1959 erneuert.

Die Kirche St. Johann

Die Johanneskirche ist heute noch eine katholische Propsteikirche. Sie wurde im 14. Jahrhundert beim heutigen Schnoor als Klosterkirche des Franziskanerordens erbaut; zunächst als Basilika, bald danach neu als dreischiffig gewölbte Hallenkirche. Sie ist ein prägnanter Vertreter der Backsteingotik.

Pfarrsprengel

Die Kirche teilte sich im 13. Jh. in vier Pfarrsprengel auf: Liebfrauen, Stephani, Angarii und Martini. Seit 1050 waren die Benediktiner in Bremen. 1225 kamen die Dominikaner und die Franziskaner und 1230 die Deutschen Ordensritter nach Bremen.

Klöster

Die Klöster in Bremen sind nicht erhalten. Historisch gab es in Bremen das BenediktinerKloster St. Paul von 1050 bis 1523, das Dominikaner- Kloster St. Katharinen von 1253 bis 1528, das Franziskaner – Kloster St. Johannis von 1258 bis 1528 und die Komturei des Deutschen Ordens von 1230 bis 1564. Bauliche Reste der Klosterbauten sind erhalten vom Katharinenkloster unter der gleichnamigen Hochgarage, die Kirche St. Johannis vom Franziskanerkloster und von der Komturei ein Teil der Unterkirche im Gerichtsgebäude.

Bremen und die Hanse

Haupthandelsrouten der Hanse

Bremen war vier Mal Mitglied der Hanse.[5] Insgesamt summiert sich die Mitgliedszeit auf 252 Jahre. Die einzelnen Mitgliedszeiten:

  • 1260–1285
  • 1358–1427
  • 1438–1563
  • 1576–1669

Die erste Mitgliedschaft endete nach nur 25 Jahren. Der Grund dafür war ein Konflikt zwischen den bremischen Kaufleuten, welche weiterhin ein Interesse an dem seit dem 11. Jahrhundert vorherrschenden Nord-Süd-Handelsverkehr hatten, und den Hansestädten an der Ostsee. Die wendische Städteversammlung hatte in Wismar eine Blockade Norwegens beschlossen, um den West-Ost-Handel zu stärken. Bremer Kaufleute verweigerten sich diesem Beschluss. Daraufhin wurde Bremen aus der Hanse ausgeschlossen.

Ein weiterer Grund der Schwierigkeiten Bremens mit der Hanse war sein lasches Vorgehen gegenüber Seeräubern. Bremen wollte seine Beziehungen zu den Friesen Butjadingens nicht verderben in der Hoffnung, die territoriale Herrschaft über das Land an der Wesermündung zu gewinnen.

In einer Schwächeperiode Bremens wurde die Stadt 1358 gezwungen wieder der Hanse beizutreten (s.o.). Bremens Interesse an der Hanse war oft sehr eigennützig. Hatten die Kaufleute Vorteile durch den Städtebund, nutzten sie ihn, machten aber auch gerne Geschäfte, die den Interessen der Hanse entgegenstanden. Aber bei den Hanse-Versammlungen in Lübeck forderte Bremen immer – oft erfolglos – einen hohen Rang.

1427 wurde Bremen aus der Hanse ausgeschlossen, nachdem Bürgermeister Herbert Duckel 1425 auf Grund innerer Unstimmigkeiten wegen bremischer Anleihen aus Bremen floh und die Hanse gegen Bremen mobilisieren konnte. 1438 wurde Bremen wieder in die Hanse aufgenommen. Es nahm an den Kaperkriegen gegen Burgund – wozu auch Holland gehörte – teil und schloss 1446 Frieden mit Burgund. Zwischen 1449 und 1530 fanden in der nun hoch geachteten Hansestadt sechs hanseatische „Tagfahrten“ (Fahrten um zu tagen, also um zu verhandeln) statt, zwei davon, 1493 und 1494 als Hansetag aller Mitglieder. Der Handel bremischer Kaufleute mit u.a. Getreide, Fisch, Stein, Holz und Bier orientierte sich auf die Niederlande, England, Norwegen, die Oberweser, Westfalen aber auch auf die Ostseestädte. Der Machtverlust der Hanse begann mit dem Erstarken der landesherrlichen Territorialgewalten im Ostseeraum. Auch musste die Hanse 1441 die wirtschaftliche Gleichberechtigung der Niederländer anerkennen. Die Hanse verlor weiter an Bedeutung, da sich durch die Entdeckung Amerikas 1492 neue Handelsmöglichkeiten erschlossen.

Bergen: Hansekontor Bryggen

Die Bremer Bergenfahrergesellschaft erstarkte mit dem Niedergang der Bergenfahrt der Wendischen Hansestädte unter Führung Lübecks. Beginnend um die Mitte des 16. Jahrhunderts stieg Bremen im Bergener Kontor Bryggen zur neuen Führungsmacht auf.

Von 1563 bis 1576 war Bremen wegen des Religionsstreites zwischen orthodoxen Lutheranern und Reformierten wieder einmal von der Hanse ausgeschlossen worden. (s. bei von Büren)

Mit Beginn des 17. Jahrhunderts war der stolze und mächtige Städtebund der Hanse nur noch dem Namen nach ein Bündnis. Der Dreißigjährige Krieg, 1618–1648, brachte die völlige Auflösung. Auf den Hansetagen 1629 und 1641 wurden Hamburg, Bremen und Lübeck beauftragt, das Beste zum Wohle der Hanse zu wahren.

Das Fahrwasser der Weser erlaubte oft nicht, dass die Koggen bis Bremen fahren konnten. Sie wurden deshalb im Blexer Tief oder bei Brake in Eken (Weserschiffe) umgeladen und an der Schlachte oder in der Balge (Wesernebenarm) entladen. Koggen hingegen wurden in Bremen gebaut. Aus dem Jahr 1380 stammt das Wrack einer Hanse-Kogge, das verhältnismäßig gut erhalten 1962 bei Hafenerweiterungsarbeiten im Schlamm der Weser gefunden wurde und sich heute im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven befindet.

Die Bremer Handelsflotte hatte um 1560 um die 65 Schiffe mit einer Gesamttragfähikeit von über 4.000 Lasten was etwa 8.000 Tonnen entspricht. Die Anzahl der Schiffe nimmt zum Ende des 16. Jh. auf 107 Schiffe zu.[6]

15. und 16. Jahrhundert

Bremen: Rathaus, Roland und Markt

Zunächst expandierte Bremen. Um 1400 sind Butjadingen, das Stadtland an der linken Wesermündung, die Herrschaft Bederkesa, Lehe, Land Wührden, Blumenthal, Nieder- und Obervieland, Huchting, Blockland, Borgfeld und Hollerland bremische Territorien. In den Jahren 1405 bis 1410 entstand auf Initiative des Bürgermeisters Johann Hemeling am Bremer Marktplatz das gotische Rathaus. Bereits 1404 war ein neuer steinerner Roland errichtet. Er drückte die Befreiung der Bremer von der Macht der Kirche aus. Aus diesem Grund schaute und schaut er direkt auf das Portal des Domes.Von 1404 bis 1407 baute die Stadt die Friedeburg (heute Nordenham) zur Sicherung des Stadtlandes. Durch gefälschte Urkunden sollte zudem ein erhöhter Rechtsstatus belegt werden; Bremen wollte freie Reichsstadt sein, wird es aber erst 1646 (Linzer Diplom). Es hatte sich zur Sicherung der Weserschifffahrt in Rüstringen gegen verschiedene friesische Häuptlinge und die Grafschaft Oldenburg durchgesetzt. Es war der Höhepunkt Bremens im Mittelalter.

Bremen um 1600; Plan von Hogenberg

Bald darauf erlebte Bremen machtpolitisch jedoch erhebliche Rückschläge. 1424 wurde Bremen von einer Koalition der Rüstringer Friesenhäuptlinge wieder aus den nördlichen linken Wesergebieten vertrieben. Es kam in Bremen zu Unruhen und zum Umsturz. Die Bürgerschaft wählte einen neuen Rat. Bürgermeister Herbert Duckel floh 1425 und mobilisierte die Hanse, welche Bremen 1427 aus dem Städtebund ausschloss. 1428 wurde deshalb das Stadtrecht neu gefasst mit einem differenzierten Ratswahlrecht, welches die Beteiligung der Gemeindeviertel, Kaufmannsgilde, Handwerksämter im Wechselrhythmus festlegte. Aber auch weiterhin konnten nur vermögende Bürger in den Rat gewählt werden. Der Streit blieb aber, so dass sogar 1429 bis 1436 die Reichsacht über die Stadt verhängt wurde. Schwierige Jahrzehnte folgten.

Stadtwaage (Weserrenaissance)

Ab 1452 beeinträchtigte der Graf Gerd von Oldenburg durch Land- und Seeräuberei den Handel. 1464 verloren Bremen und die friesischen Verbündeten ein Gefecht, und der Graf Gerd versuchte nun Bremen anzugreifen. Erst 1474 konnte durch eine Koalition von Fürsten und Städten in einem wechselhaften Krieg bis 1482 der Graf besiegt werden.

Nach diesen Fehden konnten Bremen und sein Handel sich vorteilhaft entwickeln. Viele reich geschmückte gotische Giebelhäuser entstanden. In den folgenden Jahren hegte der Rat Pläne, einen Unterweserstaat zu schaffen (Dominium Visurgis). Aber diese Bestrebungen waren nicht erfolgreich. Das Stadtland und Butjadingen gingen verloren, das „Pfand“ Landwürden fiel an Oldenburg zurück, die Herrschaft Bederkesa war strittig.

Der Schütting

Der Rat bestand aus Kaufleuten, Renteninhabern und Grundeigentümern, zu denen später Juristen hinzukamen.

1451 hatten sich die Elterleute der bremischen Kaufmannschaft eine Satzung gegeben. Mit den Statuten für die „kopmann tho Bremen“ begann die organisierte Selbstverwaltung der bremischen Wirtschaft, aus der dann 1849 die Handelskammer Bremen hervorging. Die Kaufmannschaft hatte ihren Sitz im Schütting (von Schossen = Aufbringen der Steuern). Das ehemalige Gilde- und Kosthaus der Kaufleute befand sich zunächst in der Langenstraße. Es wurde zum Zeitpunkt des Rathausbaues (1405–10) zum Marktplatz verlegt. Von 1537 bis 1538 ließen die Bremer Kaufleute einen feingliedrigen Renaissance-Neubau errichten. Dieser dritte Schütting ist seit 1849 Sitz der Bremer Handelskammer. 1895/99 erhielt das Prunkportal ein bremisches Motto, die plattdeutsche Inschrift: „buten un binnen – wagen un winnen“

Reformation in Bremen

Heinrich von Zütphen

Im Mittelalter bildete das Domgebiet des Erzbischofs eine eigene kirchliche „Immunität“, es war kein Stadtgebiet. Die Pfarrrechte übten die vier Kirchen St. Stephan, St. Ansgarii, St. Martin und Liebfrauen aus. Dazu gab es die Klöster der Dominikaner mit St. Katharinen und der Franziskaner mit St. Johann. Mit Martin Luther aber veränderten sich in Europa die Glaubensrichtungen radikal. Bis 1521 gab es in dieser Kaufmannstadt keine religiösen Konflikte. Erst 1522 kam der Lutherische Augustinermönch Heinrich von Zütphen durch Bremen und predigte in der Ansgariikirche. Bei dem nun folgenden Streit mit dem Erzbischof Christoph schützte der Rat den Mönch. Erst 1524 wurde er in Dithmarschen als Ketzer verbrannt. Der lutherische Glaube setzte sich aber zunehmend in Bremen durch.

Der ehemalige Augustinerprior von Antwerpen, Jakob Probst wurde um 1524 an Unser-Lieben-Frauen in Bremen berufen, ihm folgte kurze Zeit später Johann Timann. Bremen trat durch Vermittlung des Herzogs Ernst I. von Braunschweig-Lüneburg 1531 dem Schmalkaldischen Bund bei.

1528 wurde die freie „Schola Bremensis“ – aus der später das Alte Gymnasium wurde – als Lateinschule gegründet und die bis dahin für die Bildung zuständigen Klosterschulen aufgelöst. 1562 – zur Zeit Bürgermeisters Daniel von Bürens – erweiterte die Schule ihr Lehrangebot auch für den naturwissenschaftlichen Bereich.

Der Aufstand der 104 Männer war eine Revolte im Jahre 1532, die sich an der Nutzung der Bürgerweide entzündete, wohl aber stark von den Ideen der Reformation mit der Gleichberechtigung aller Menschen beeinflusst war. Der Komtur des Deutschritterordens, von dem behauptet wurde, er verstecke die Dokumente der Bürgerweide, und seine Knechte wurden ermordet. Der Rat wurde bedroht mit der „Reise des Komturs“ und gezwungen, ein gewähltes Gremium von 104 Männern an der Regierung der Stadt zu beteiligen. Vier Bürgermeister und sechs Ratsherren zogen nach Bederkesa. Das Domkapitel musste nach Verden fliehen. Im Dom durfte nur noch evangelisch gepredigt werden. Die 104 enteigneten Anfang 1532 schließlich den Schütting. Aber dann zerstritten sich die 104. Schließlich gelang es dem Rat, die Macht wieder zu erlangen. 1532 wurde der Sprecher der 104, Johann Dove, trotz Amnestie unter fadenscheinigen Gründen verurteilt und hingerichtet. 1533 erhielten die Kaufleute ihren Schütting zurück, und 1534 kam es zu einer „Neuen Eintracht“ und damit zur Wiederherstellung der alten rechtlichen Verhältnisse. Der Erzbischof kehrte zwar zurück, aber Bremen blieb der evangelischen Sache mit einer neuen Kirchenordnung verbunden.

Zwischendurch, sozusagen als Episode, wurde Bremen 1538/39 von dem Seeräuber und Junker Balthasar von Esens bedroht. 1539 führte Bremen einen erfolgreichen Kaperkrieg an der friesischen Küste; 81 Gefangene wurden hingerichtet. 1540 belagerte ein Bremer Heer den Ort Esens; der Junker starb (seine Rüstung ist im Focke-Museum ausgestellt), und die Gefahr für die Schifffahrt war beseitigt.

Im Schmalkaldischen Krieg wurde auch Bremen tangiert. 1547 drangen die katholischen Kaiserlichen bis vor die verstärkten Festungswälle von Bremen vor, und da die Belagerer Versorgungsschwierigkeiten hatten, mussten sie sich zurückziehen. Auch eine zweite Belagerung des Herzogs Erich II. zu Braunschweig-Lüneburg musste abgebrochen werden, da ein Entsatzheer die Kaiserlichen vertrieb.

Merian: Bremen 1641

Ab 1599 wurde nach Plänen der Festungsbauer Johan van Rijswijck und Johan van Valckenburgh die Stadt durch Bastionen stärker befestigt (siehe dazu: Bremer Stadtmauer) und ab 1623 – der Dreißigjährige Krieg hatte begonnen – wurden die Anlagen links der Weser in der nun entstehenden Bremer Neustadt in Angriff genommen und 1627 vollendet. Erst 1660 bis 1664 konnten die vorhandenen Bollwerksanlagen auf der Altstadtseite modernisiert und weiter gebaut werden.

Zwischen 1547 und 1661 stritten sich in Bremen die „Reformierten“ und die „Lutheraner“ um die neue Glaubensrichtung. Albert Rizäus Hardenberg, ein reformierter Prediger, verlor die Auseinandersetzung: die Lutheraner obsiegten zunächst. Bürgermeister Daniel von Büren der Jüngere stand – wenn auch als Teil einer Ratsminderheit – nach wie vor zur reformierten Partei. 1562 setzten er und die aufbegehrenden Bürger sich gegen die Mehrheit im Rat durch. Diese Ratsmitglieder und fünf weitere Priester verließen Bremen. Sie versuchten Kaiser und Fürsten gegen Bremen zu mobilisieren. Auch wird erneut Bremen 1563 aus der lutheranisch orientierten Hanse ausgeschlossen. 1568 schließlich wurde die Augsburger Konfession von den streitenden Parteien anerkannt. Der Persönlichkeit von Büren gelang dann jedoch die Aussöhnung. 1576 wurde Bremen wieder Mitglied der Hanse. Die reformierte Kirchendiziplin setzte sich um 1580 bis 1586 durch; Bildwerke und Altäre in den Kirchen wurden entfernt.

Im Jahr 1648 kam es dann durch den Westfälischen Frieden endgültig zur Säkularisation des Erzstiftes Bremen, welches als Herzogtum Bremen zusammen mit dem ebenfalls säkularisierten Herzogtum Verden als Territorium Bremen-Verden an Schweden kam.

17. und 18. Jahrhundert

Große Weserbrücke mit Wasserrad im Jahr 1764

Besonders verdient haben sich Bürgermeister Heinrich Krefting und sein Neffe und Stadtsyndicus Johann Wachmann der Ältere um eine Weiterentwicklung des Stadtrechtes um 1600 gemacht.

Im 16. Jh. hatte man schon die Befestigungsanlagen um die Altstadt weiter entwickelt. Ab 1602 und dann aber erst von 1660 bis 1664 wurde die Befestigung um die Altstadt mit Wallgräben und Wällen den Festungsbedingungen der Zeit angepasst. 1615 erfolgte der Ausbau von Bastionen am Ostertor. Erst von 1623 bis 1628 wurde nach ersten Anregungen des holländischen Festungsbaumeisters Johann von Rijswijk (1601) und Plänen seines Schülers Johann van Valckenburgh (1614) auch links der Weser die Neustädter Befestigung mit 7 Bastionen erstellt und der Wall mit Wallgraben angelegt und 1664 mit der 8. Bastion auf dem Stadtwerder ergänzt.

Die Schlachte um 1862, in den letzten Tagen ihrer Nutzung als Handelshafen

Die Weser versandete zunehmend. Für die Handelsschiffe der Bremer Kaufleute wurde es immer schwieriger, in der Stadtmitte an der Schlachte anzulegen.

Von 1619 bis 1623 wurde deshalb im flussabwärts gelegenen Vegesack von holländischen Konstrukteuren der erste künstliche Hafen Deutschlands angelegt, bezahlt und verwaltet vom Haus Seefahrt. Seit 1624 erhob für zwei Jahrhunderte Graf Anton Günther von Oldenburg an der Unterweser einen umstrittenen Weserzoll bei Elsfleth. 1638 stürzte der niedrigere Südturm des Domes ein.

Lateinschule, Gymnasium und Bibliothek

Das ehemalige Katharinenkloster, Zeichnung von Daniel Feuerbach, 1734
Lateinschule

Mit der Einführung des neuen Glaubens durch die Reformation sollten sich die Obrigkeiten – so die Aufforderung des Reformators Martin Luther – um die Erziehung und Bildung der Jugend kümmern.

„Anno 1528 is tho Bremen ein frey Schole angerichtet dorch den erbaren Radt“ – so lautet die Nachricht über die Gründung der Schola Bremensis, der ersten Lateinschule. Die Gelehrtenschule befand sich in den Räumen des ehemaligen Dominikanerklosters St.- Katharinen. Damit begann die Geschichte des Alten Gymnasiums in Bremen.

1584 erweiterte Christoph Pezel - ein Vertrauter Daniel von Bürens - die Schule um eine Oberstufenklasse als akademischen Oberbau, eine Vorstufe zum Gymnasium illustre.

Gymnasium illustre

1610 wurde neben der sechsklassigen Basisschule, dem Paedagogeum, das darauf aufbauende Gymnasium illustre für ein Hochschulstudium mit den Fakultäten Theologie, Jura, Medizin und Philosophie eingerichtet. Der Vorläufer der Universität Bremen bestand von 1610 bis 1810.

Bibliotheka Bremensis

1628 hinterließ der Syndicus Gerlach Buxdorff der Stadt seine Bücher. 1646 kaufte der Rat der Stadt die 2000 Bücher und Handschriften des verstorbenen Gelehrten Melchior Goldast. 1660 wurde aus diesen Beständen die Bibliotheka Bremensis, die erste wissenschaftliche, öffentliche Bibliothek im Katharinenkloster eingerichtet; dieses war der Vorläufer der heutigen Staats- und Universitätsbibliothek Bremen.

Dreißigjähriger Krieg und seine Folgen

Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) war Bremen am Anfang neutral. Erst 1632 unterstütze Bremen – jedoch ohne Truppenkontingente – die Schweden. In dieser Zeit (1638) öffnete Erzbischof Friedrich II., Prinz von Dänemark, der spätere König von Dänemark und Norwegen, den Dom für lutherische Gottesdienste. 1643/44 stieß der schwedische General Hans Christoph von Königsmarck nach Norden in die Bistümer Bremen und Verden vor. Bremen öffnete jedoch nicht seine Tore und der General musste abrücken. In den letzten Jahren des dreißigjährigen Krieges machte Schweden Ansprüche auf das Bistum Bremen und das Bistum Verden geltend, welche Dänemark 1645 im Frieden von Brömsebro abgetreten hatte.

In diesen Jahren gefährdeten die Bremer ihre Reichsunmittelbarkeit, indem der Rat 1637 dem 1635 gewählten Erzbischof Friedrich II. huldigte, einem Mitglied des dänischen Königshauses. 1637 war die Bestätigung der Privilegien als Freie Reichsstadt durch Kaiser Ferdinand III. noch leicht zu erlangen, 1646 (Linzer Diplom) nur gegen ein eine hohe Gebühr.

Bestrebungen Bremens ihren Machtbereich weserabwärts auszudehnen (siehe dazu: Dominium Visurgis) misslangen, obwohl ihnen schon vor 1646 Butjadingen und Stadland am linken Weserufer und Gebiete um Stuckenborstel bis Rotenburg (Wümme) gehörten. Nur die Wümmewiesen und Hemelingen verblieben bei Bremen.

Schon längere Zeit vorher nahmen die Erzbischöfe ihren Aufenthalt zunehmend außerhalb der Stadt, zeitweise in Bücken, schließlich überwiegend in Bremervörde. Im Jahr 1648 kam es dann durch den Westfälischen Frieden endgültig zur Säkularisation des Erzstiftes, welches als Herzogtum Bremen zusammen mit dem ebenfalls säkularisierten Herzogtum Verden als Territorium Bremen-Verden an Schweden kam.

Den Ersten Bremisch-Schwedische Krieg von 1654 um die Vorherrschaft im Gebiet des Herzogtums Bremen-Verden verlor Bremen durch die Kapitulation an der Burger Schanze. Im Ersten Stader Vergleich wurde am 28. November 1654 beendet. Das Kirchspiel Lehe und die Herrschaft Bederkesa sowie die Burger Schanze verblieben bei Schweden; Vegesack und Blumenthal verblieben bei Bremen. Schweden anerkannte nicht die Reichsunmittelbarkeit von Bremen als freie Reichsstadt.

Nach dem Zweiten Bremisch-Schwedischen Krieg erkannte 1666 auch Schweden die Unabhängigkeit der Stadt Bremen im Frieden von Habenhausen an.

18. Jahrhundert

Nach dem Übergang des Herzogtums Bremen an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg im Jahr 1715/19 stellte jedoch Kurhannover die Reichsunmittelbarkeit der Stadt Bremen wieder in Frage. Ab 1733 wurde darüber verhandelt. Im Zweiten Stader Vergleich von 1741 musste die Stadt Bremen allerdings bedeutende Teile ihres Landgebietes abtreten, damit der nun mächtigste Nachbar ihre Reichsunmittelbarkeit anerkannte. Bremen behielt in diesen Gebieten das Kirchenpatronat und die Gerichtsbarkeit.

Vorübergehend folgte eine friedlichere Periode. Bremer Kaufleute begannen 1783 mit einem direkten Transatlantikhandel mit den USA.

19. Jahrhundert

1800 bis 1850

Stadtplan von Bremen (aus: Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage 1885/1890)

Die Stadt beauftragte 1802 den Landschaftsgärtner Isaak Altmann, die frühere Stadtbefestigung (siehe Bremer Stadtmauer) in die heutigen Wallanlagen umzugestalten. Doch bereits 1811 wurde Bremen erneut zum Schauplatz militärischer Auseinandersetzungen. Napoleon ließ Bremen besetzen und integrierte es als Hauptstadt des Départements des Bouches du Weser in den französischen Staat. Nach der Niederlage in den Befreiungskriegen verließen die französischen Truppen 1814 Bremen. Die Stadt Bremen entsandte 1815 ihren Bürgermeister Johann Smidt als diplomatischen Vertreter Bremens zum Wiener Kongress. Er erreichte, dass Bremen als souveräner Staat in den Deutschen Bund aufgenommen wurde.

Bremer Postwertzeichen

1804 eröffnete Bremen sein eigenes Postamt, das Bremer Stadtpostamt sowie Postämter in den Exklaven Bremerhaven (1846) und in Vegesack (1847). 1855 wurden die ersten Briefmarken in Bremen eingeführt (siehe dazu die Postgeschichte und Briefmarken Bremens).

1810 wurde von Martin Heinrich Wilkens die Bremer Silberwaren Fabrik (BSF) gegründet. Am Ende des 19. Jh. wurde die Fertigung in das zu dieser Zeit noch preußische Hemelingen verlegt.

Bürgermeister Nonnen gründete mit anderen Kaufleuten, Bürgermeistern und Senatoren 1825 die Sparkasse Bremen.

Die Weser

Auf der Werft von Johann Lange wurde 1817 das erste in Deutschland gebaute Dampfschiff hergestellt. Das Schiff „Die Weser“ verkehrte als Passagier- und Postschiff zwischen Bremen, Vegesack, Elsfleth und Brake, später auch Geestemünde bis 1833. Die Wirtschaftlichkeit des Schiffes wurde allerdings durch die fortschreitende Versandung der Weser beeinträchtigt. Um sich den Zugang zum Seehandel zu erhalten, erwarb Bremen 1827 vom Königreich Hannover ein Gelände an der Wesermündung von 89,5 Hektar Größe und gründete Bremerhaven. Für die Gründung war vor allem der bremische Bürgermeister Johann Smidt verantwortlich. Der neue Hafen wurde nach Plänen des holländischen Wasserbaumeisters Jacobus Johannes van Ronzelen gebaut und 1830 fertiggestellt. Im neuen Hafen florierte neben dem Warenumschlag auch die Personenbeförderung. Zwischen 1832 und 1960 verließen über sieben Millionen Auswanderer über Bremen und Bremerhaven die „Alte Welt“, ab 1847 wurde Bremerhaven Ausgangspunkt der ersten Dampferlinie von Europa nach Amerika. Nachdem sich rund 4.000 Bewohner rund um den Hafen niedergelassen hatten, wurde Bremerhaven 1851 zur eigenständigen Stadt innerhalb des bremischen Staates erhoben. Die Reederei Norddeutscher Lloyd wurde 1857 von H. H. Meier und Eduard Crüsemann in Bremen gegründet. Sie bediente zunächst die Schifffahrtsverbindungen von Bremen nach Bremerhaven, den Seebädern und England, dehnte dann aber die Fracht- und Passagierdienste weltweit aus und stieg neben der HAPAG zur größten deutschen Reederei auf.

Bei der Märzrevolution von 1848 stellte sich ein Bürgerverein in Bremen an die Spitze der Revolution. Im März 1848 wurden Allgemeines Wahlrecht, ein Bürgerparlament, Pressefreiheit, Gewaltenteilung und unabhängigen Gerichte gefordert. Die früheren Kopfsteuern wurden durch ein Einkommensteuergesetz – das erste in Deutschland – abgelöst. Eine verfassungsgebende Versammlung wurde gewählt und eine von Ferdinand Donandt geprägte Verfassung 1848 beschlossen und 1949 in Kraft gesetzt, die 1852 einseitig vom Senat aufhoben wurde.

1850 bis 1899

Neue Verfassung: Zur Niederschlagung der demokratischen Bewegung von 1848 bis 1850 hatte der Senat alle Machtmittel angewandt. Immerhin gelang es dem Senat nicht, alle alten Privilegien der vergangenen 300 Jahre wieder durchzusetzen. Eine neue Verfassung wurde 1854 verabschiedet. Das allgemeine, gleiche Wahlrecht konnte dabei nicht durchgesetzt werden. Von den 150 Mitgliedern der Bürgerschaft mussten die Hälfte alle drei Jahre ausscheiden; eine Wiederwahl war aber möglich. Wahlberechtigt waren nur alle männlichen Bürger, die den Bremer Bürgereid abgelegt hatten (die Geschworenen). Gewählt wurde nach dem 8-Klassen-Wahlrecht. Die Wahlberechtigten konnten ab 1854 bzw. ab 1894 je nach Klasse unterschiedlich viele Bürgerschaftsmitglieder wählen:

Klasse Wahlberechtigte 1854 1894
1. Klasse Wähler mit akademischer Vorbildung 16 14
2. Klasse Kaufleute mit Handelskammerwahlrecht 48 40
3. Klasse Gewerbetreibende mit Gewerbekammerwahlrecht 24 20
4. Klasse Übrige Wähler; bis 1894 gestaffelt nach Einkommen:
über 500 Taler, 250 Taler bis 500 und unter 250 Taler je 10 Abgeordnete
30 48
5. Klasse Wähler in Vegesack wohnhaft 6 4
6. Klasse Wähler in Bremerhaven wohnhaft 6 8
7. Klasse Wähler mit Landwirtschaftskammerwahlrecht 10 8
8. Klasse Wähler im übrigen Landgebiet wohnhaft 10 8

Da die 4. Klasse in ihrem Wahlrecht so drastisch eingeschränkt war, blieb die Herrschaft der Oberschicht gesichert. Die Senatoren wurden weiterhin auf Lebenszeit gewählt.

Deutsches Reich: Im Zuge der nationalstaatlichen Bestrebungen in Mitteleuropa trat nach dem Deutschen Krieg von 1866 Bremen dem Norddeutschen Bund bei. Dann wurde nach dem Sieg des Norddeutschen Bundes und der verbündeten süddeutschen Staaten im Deutsch-Französischen Krieg 1871 das Deutsche Kaiserreich gegründet. Bremen erhielt den verfassungsmäßigen Namen Freie Hansestadt Bremen und hatte eine Stimme im Bundesrat. Durch den Beitritt zum Deutschen Reich wurde das Bremer Stadtrecht Partikularrecht und schließlich durch das Recht des Reiches weitgehend ersetzt (Strafrecht ab 1871, Privatrecht (BGB) 1900, Ratsverfassung 1920). 1888 schloss Bremen sich dem Deutschen Zollverein an und eröffnete den ersten Freihafen.

Zur Erschließung der neuen Häfen begradigte Ludwig Franzius zwischen 1875 und 1895 die Weser (siehe auch Weserkorrektion).

Arbeiterbewegung: 1864 nahm der Allgemeine Arbeiterverein für Bremen unter Leitung von Gustav Deckwitz seine Arbeit auf. Bis Ende der 1870er Jahre waren mehrere Gruppen der Arbeiterbewegung in Bremen entstanden: der kleine Arbeiterverein von Deckwitz, der große Allgemeine Deutsche Arbeiterverein (ADAV) unter Führung von Wilhelm Frick, der Verein Vorwärts und die von August Kühn geführte Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP). Der ADAV verlegte 1874 sogar seinen Hauptsitz von Berlin nach Bremen. 1875 vereinigten sich die Gruppen zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), die heutige SPD war entstanden. 1878 traf das Verbot der SAP auch die Arbeiterbewegung in Bremen. Trotzdem wurde erstmals ein SAP-Vertreter 1881 in die Bürgerschaft gewählt, und 1884 waren es dann schon 5 Abgeordnete. Erst 1890 wurden mit Julius Bruhns und 2003 mit Johann Hinrich Schmalfeldt (1930 Ehrenbürger von Bremerhaven) erstmals Bremer Sozialdemokraten in den Reichstag gewählt. Sogleich entstand als Sprachrohr 1890 die Bremer Bürgerzeitung. Als prominente Mitglieder wirkten damals in und für Bremen Wilhelm Hasenclever, Wilhelm Liebknecht, Hermann Rhein, Wilhelm Pieck und Friedrich Ebert.
Die Gewerkschaften konnten sich in Bremen nach der Aufhebung der Verbote von 4.554 (1894) bis 1900 auf 10.341 und bis zum Ersten Weltkrieg auf 36.085 Mitglieder steigern. [7]

Firmenwappen des Norddeutschen Lloyd

Der Norddeutsche Lloyd: Hermann Henrich Meier und Eduard Crüsemann gründeten 1857 in Bremen die Reederei Norddeutscher Lloyd. Sie entwickelte sich zu einem der bedeutendsten deutschen Schifffahrtsunternehmen und förderte nachhaltig die wirtschaftliche Entwicklung von Bremen und Bremerhaven. Mit den Schiffen Kaiser Wilhelm der Große, Kronprinz Wilhelm, Kaiser Wilhelm II, Bremen und Europa konnte die Reederei zwischen 1898 und 1930 fünfmal das Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung erringen.

Parkhaus um 1900

Bürgerpark: Am 28. Juni 1866, ein Jahr nach dem Zweiten Deutschen Bundesschießen auf dem baumlosen Gelände, wurde nach einem Plan von Wilhelm Benque der erste Teil des Bürgerparks durch den Bürgerparkverein (auf Initiative Hermann Hollers und unter Vorsitz von Justin Löning) angelegt und in den nächsten Jahrzehnten bis auf eine Größe von 202 Hektar – einschließlich Stadtwald – erweitert. Franz Ernst Schütte hat den Bau des Parks maßgeblich unterstützt.

Baumwollbörse 2006

Baumwollbörse: Die Bremer Baumwollbörse wurde 1872 gegründet. Sie hat ihren Sitz in der alten Börse.

Werften: 1872 wurde die Werft Aktien-Gesellschaft „Weser“ – AG Weser – in Bremen-Gröpelingen gegründet. Zeitweise waren bis zu 20.000 Mitarbeiter bei der Werft beschäftigt. Viele Torpedoboote, U-Boote, Frachter, Passagierschiffe (u.a. 1929 die Bremen IV) und später Großtanker wurden durch sie gebaut. 1983 wurde die Werft geschlossen. 1893 wurde in Bremen-Nord die Werft Bremer Vulkan AG gegründet. Sie entwickelte sich zu einer Großwerft mit bis zu 4.000 Mitarbeitern, die über 1.000 Schiffe baute, u.a. viele für den Norddeutschen Lloyd. Nach der Insolvenz von 1996 stellte sie 1997 den Schiffbau ein.

Von 1872 bis 1875 wird die „Große Weserbrücke“ zu Entlastung des Verkehrs gebaut. Sie trägt bis 1919 zunächst den Namen Kaiserbrücke. Nach dem Wiederaufbau von 1950 bis 1952 heißt sie Bürgermeister-Smidt-Brücke.

Bremen Hauptbahnhof

Eisenbahn: Der erste Bahnhof Bremens wurde nach Plänen von Mohr und Alexander Schröder 1847 nach Eröffnung der Bahnstrecke Bremen – Hannover bereits an der Stelle des heutigen Hauptbahnhofes erbaut. In der Neustadt wurde im neugotischen Stil der Neustädter-Bahnhof gebaut. Die Cöln-Mindener Eisenbahn errichtete 1870–73, nach Eröffnung der Strecke Wanne – Hamburg, am heutigen Standort der Stadthalle (heute „AWD Dome“) den Venloer Bahnhof. Weiterhin entstand um diese Zeit der Weserbahnhof (nördlich des Stephaniviertels). 1890 wird der nach den Plänen des Architekten Prof. Hubert Stier erbaute Bremer Hauptbahnhof in Betrieb genommen. Um 2000 erfolgte ein grundlegender Umbau des Bahnhofs.

Straßenbahn: 1876 wurde die Actiengesellschaft Bremer Pferdebahn (ab 1890 Bremer Straßenbahn) gegründet. Dem Antrag des Ingenieurs Carl Westenfeld die „projectirte Pferdebahn vom Heerdenthore bis zur Horner Brücke“ betreiben zu dürfen wurde entsprochen. Am 4. Juni 1876 eröffnet eine Bahnlinie vom Herdentor via Vahrster Brücke und 1877 weiter nach Horn. 1883 erfolgte die Verlängerung in die Stadt. Das Konkurrenzunternehmen Große Bremer Pferdebahn begann 1879 eine Linie von Hastedt nach Walle (heute Linie 2). Die Gesellschaften bauten ihre Netze aus: Zum Freihafen (1888), zum Hohentor (1889) und zum Arsterdamm (1880/1884).
1890 wurde anlässlich der Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrieausstellung im Bürgerpark die Strecke von der Börse zum Ausstellungsgelände probeweise elektrifiziert. Das System hatte sich bewährt, so dass die Umstellung des Netzes von 1892 bis 1913 durchgeführt wurde. Die Bremer Straßenbahn AG übernahm 1899 die Große Bremer Pferdebahn.

Die Domsheide mit Gericht um 1900

Ausstellung: 1890 fand auf dem Gelände des Bremer Bürgerparks die Nordwestdeutsche Gewerbe-, Industrie-, Handels-, Marine-, Hochseefischerei und Kunst-Ausstellung statt, eine mit dem Großherzogtum Oldenburg und der preußischen Provinz Hannover gemeinsam organisierte Leistungsschau.

Das Landgericht Bremen befand und befindet sich im sogenannten Alten Gerichtshaus zwischen Buchtstraße, Violenstraße und Ostertorstraße in der Altstadt Bremens. Das Alte Gerichtshaus für das Landgericht wurde 1895 nach den Entwürfen der Oldenburger Architekten Weber und Klingenberg im Stile des Historismus an der Domsheide errichtet. Das bis dahin unbebaute Gelände des Bistums Bremen gehörte erst seit mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 zur Stadt Bremen. Das Alte Gerichtshaus konnte trotz schwerer Bombenschäden in der bremischen Innenstadt den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstehen.

Bremer Haus: Zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und den 1930er Jahren entwickelte sich das sogenannte Bremer Haus, ein englischer Haustyp, der viele Stadtteile wie Schwachhausen, Ostertor und Steintor sowie die Neustadt prägte.

20. Jahrhundert

1900 bis 1933

Bremen um 1900, Fotografie von der Werderinsel auf das Stadtzentrum

Am 6. November 1918 erreichte die Novemberrevolution Bremen. Adam Frasunkiewicz verkündete vom Balkon des Rathauses die geplante Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates. Das liberale Bürgertum widersetzte sich und organisierte sich in einem „Bürgerausschuss“, dessen Vorsitz der Reeder Friedrich Adolph Vinnen am 9. Dezember 1918 übernahm. Am 10. Januar 1919 wurde die „Bremer Räterepublik“ ausgerufen. 600 Freiwillige eines sogenannten „Freikorps Caspari“ zerschlugen im Auftrage der Reichsregierung und in Übereinkunft mit bürgerlichen Kräften in Bremen mit militärischer Gewalt am 4. Februar 1919 die Räterepublik. 1920 wurde unter maßgeblichen Einfluss von Senator Dr. Theodor Spitta eine Verfassung erarbeitet. Während die entschiedene „Linke“ einen „Sozialistischen Freistaat“ anstrebten mit Elementen der Räterepublik, setzte sich mehrheitlich (SPD und Bürgerparteien) eine 1920 beschlossene parlamentarische Verfassung durch, die bis 1933 galt. Mit der Gründung der Weimarer Republik wurde Bremen ein Bundesland der Republik.

Als Präsidenten des Senats fungierten von 1919 bis 1920 Karl Deichmann (SPD) und dann bis 1933 Dr. Martin Donandt.

Bremen, Böttcherstraße:
Robinson-Crusoe-Haus und Haus Atlantis

Von 1904 bis 1934 wurde die frühere „Hellingstraße“ nunmehr als Böttcherstraße weitgehend mit Mitteln des Kaufmanns Ludwig Roselius (Kaffee HAG) nach Plänen von Bernhard Hoetger erbaut und nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg bis 1954 wieder hergestellt.

In der Weimarer Republik schritt die wirtschaftliche Entwicklung Bremens fort. Der Flughafen öffnete 1920 für Linienflüge. 1928 wurde die Columbuskaje in Bremerhaven eingeweiht. Von hier ausgehend gewann später das Passagierschiff Bremen des Norddeutschen Lloyd das Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung.

1924 bzw. 1929 wurde die Autofabrik Borgward durch Carl F. W. Borgward gegründet. Ende 1950 arbeiteten 20.000 Menschen in den Werken von Bremen-Sebaldsbrück und Bremen-Hemelingen. 1961 musste der Betrieb schließen.

Das Haus des Reichs wurde 1928–1931 von der Norddeutschen Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei (Nordwolle) erbaut. Architekten waren die Brüder Hermann und Eberhard Gildemeister. Kurz vor Fertigstellung des Gebäudes ging die Firma in Konkurs. 1934 übernahm das Deutsche Reich das Haus. Es war zunächst das Landesfinanzamt Weser-Ems, dann Sitz des NSDAP-„Reichsstatthalters“ und NS-Gauleiters. Nach 1945 wurde es Sitz der amerikanischen Militärregierung für Bremen. Ab 1947 nahm die bremische Finanzverwaltung das Gebäude wieder in Benutzung.

1933 bis 1945

Hauptartikel: Bremen zur Zeit des Nationalsozialismus

Bei den Reichstagswahlen 1930 stimmten in Bremen ca. 12 % der Wähler für die NSDAP, 1932 bereits 21,2 % und 1933 schon 32,6 % und damit erstmals etwas mehr als für die SPD. Schon einen Tag nach den Reichstagswahlen, am 6. März 1933, mussten die Senatoren der SPD Wilhelm Kaisen, Wilhelm Kleemann und Emil Sommer zurücktreten. Reichsinnenminister Wilhelm Frick ernannte Richard Markert zum kommissarischen Polizeisenator. Der Senat kündigte seinen Rücktritt an und abends wehte die Hakenkreuzfahne vom Rathaus. Das Stimmenverhältnis in der Bürgerschaft wurde dem Ergebnis der Reichstagswahlen angeglichen. Die KPD-Abgeordneten wurden dabei von der Bürgerschaft ausgeschlossen. Am 18. März 1933 traten Bürgermeister Dr. Martin Donandt und die weiteren vier Senatoren zurück und die NSDAP übernahm die Regierungsgewalt.

Im Mai 1933 ernannte Innenminister Frick den Gauleiter der NSDAP Carl Röver schließlich zum Reichsstatthalter für Bremen und Oldenburg. Damit hatte das Land Bremen seine Unabhängigkeit verloren. Nach dem Tod Rövers folgte 1942 Paul Wegener als Gauleiter. Kreisleiter der NSDAP wurde ab März 1933 Wegener, ihm folgte im Juli 1934 Berhard Blanke und 1942 Max Schümann.

Bürgermeister in dieser Zeit waren Dr. Ernst Otto Richard Markert (1933/34), Karl Hermann Otto Heider (1934–1937), Johann Heinrich Böhmcker (1937–1944) und Dr. Richard Duckwitz (1944/45, kom.). Ansonsten siehe die Liste der Senatoren von 1933 bis 1945.

1937 verlor Bremen die Stadt Bremerhaven, das mit dem preußisch-hannoverschen Wesermünde vereinigt wurde, an Preußen. Das stadtbremische Gebiet wurde dafür infolge der Vierten Verordnung über den Neuaufbau des Reichs zum 1. November 1939 um Lesum, Grohn, Schönebeck, Aumund, Blumenthal, Farge, Hemelingen und Mahndorf sowie Vegesack und die Gemeinden Büren, Grambkermoor und Lesumbrok des Landkreises Bremen vergrößert.[8]

Wie im gesamten Deutschen Reich wurde auch in Bremen jeglicher Widerstand unterdrückt. Die 1438 Juden wurden entrechtet, verfolgt, deportiert und ermordet. Politische Gefangene wurden in die Konzentrationslager des Reichs transportiert. Seit 1940 eingerichtete Sondergerichte beugten das Recht. In den Lagern Mißler, KZ Farge, Blumenthal, Neuenland, Obernheide, Osterort, Schützenhof, Uphusen und dem Borgward-Lager mussten die Häftlinge Zwangsarbeit verrichten; über tausend von ihnen verloren ihr Leben. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs häuften sich die Verbrechen an Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen.

Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Ortsteile Bremens stark zerstört. Insbesondere der Bremer Westen mit seiner Werftenindustrie war ein oft getroffenes Ziel der Alliierten. Der 132. und schwerste Bombenangriff auf Bremen erfolgte in der Nacht vom 18. auf den 19. August 1944. Beteiligt waren 500 Bomber, die 68 Minenbomben, 2323 Spreng-, 10.800 Phosphor- und 108.000 Stabbrandbomben abwarfen. Es gingen bei diesem Angriff 25.000 Wohnungen verloren, insgesamt wurden vollständig zerstört: 8.248 Wohngebäude, 34 öffentliche Gebäude, 37 Industriegebäude, 80 Wirtschaftsgebäude. Es wurden 1.054 Tote, 72 Schwer- und 677 Leichtverletzte, sowie 49.100 Obdachlose infolge dieses Luftangriffs gezählt. Insgesamt wurden auf Bremen 173 Luftangriffe geflogen, bei denen 62 % der städtebaulichen Substanz zerstört wurden. Am 26. April wird Bremen von den Briten erobert, die dann weiter nach Nordosten ziehen.

1945 bis 1999

Ära Wilhelm Kaisen
Löschen von Baumwolle aus dem ERP-Programm vom amerikanischen Frachter P6T.Seafarer der United States Marine Corporation aus Delaware, Bremen, März 1949

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Bremen und Bremerhaven zunächst britische Besatzungszone und ab 1947 wegen ihrer Häfen eine amerikanische Besatzungszone als US-Exklave im britisch besetzten Umland. Das Kfz-Kennzeichen war demzufolge von 1948 bis 1956: „AE“ = „Amerikanische Exklave“. Die amerikanischen Streitkräfte beanspruchten Bremen für sich, um Zugang zu dessen Seehäfen (port of embarkation) zu erlangen. Dies erleichterte es Bremen, seine Selbständigkeit gegenüber dem niedersächsischen Umland zu erhalten. Durch eine Übereinkunft der britischen und amerikanischen Besatzungsbehörden vom 22. Januar 1947 und durch die Proklamation Nr. 3 der amerikanischen Militärregierung vom 21. Januar 1947 wurden das Stadt- und Landgebiet Bremens sowie der Stadtkreis Wesermünde, einschließlich Bremerhavens, rückwirkend zum 1. Januar 1947 zu einem als Land zu bezeichnenden Verwaltungsgebiet erklärt.

Von 1945 bis 1965 war Wilhelm Kaisen (SPD) als Regierender Bürgermeister und ab 1948 als Präsident des Senats und Bürgermeister die prägende Führungspersönlichkeit des Landes (siehe Senat Kaisen I, II, III, IV, V, VI, VII).

Am 21. Oktober 1947 trat die von Bürgermeister Theodor Spitta (BVP/FDP) entworfene und von der Bremer Bürgerschaft am 15. September 1947 beschlossene und durch Volksabstimmung am 12. Oktober 1947 angenommene Landesverfassung der Freien Hansestadt Bremen in Kraft. 1949 wurde Bremen ein Land der Bundesrepublik Deutschland.

Die Zeit danach war von einer wirtschaftlichen Umstrukturierung und vom Drang, als Stadtstaat selbstständig zu bleiben, gekennzeichnet. So versuchte man nach dem Niedergang der Werftenindustrie (AG-Weser, Bremer Vulkan), dem Konkurs von Borgward und dem Bedeutungsrückgang der stadtbremischen Häfen, weitere wirtschaftliche Standbeine zu finden (u.a. Mercedes Benz) und das Profil als Wissenschaftsstandort mit Schwerpunkt in der Luft- und Raumfahrttechnik zu schärfen.

Bremen: Die Neue Vahr

Die Einwohnerzahl wuchs rapide. Während 1945 Bremen nur noch rund 370.000 Einwohner aufwies, waren es 1966 um 600.000 Bürger. Durch die Kriegszerstörungen, Zuwanderungen, Geburtenüberschüsse und durch einen erhöhten Wohnflächenbedarf pro Einwohner musste ein großer Wohnraumbedarf in kurzer Zeit befriedigt werden. So wurden von Mitte der 1950er bis Mitte der 1970er Jahre durch den Wiederaufbau wie in Walle und Gröpelingen und den Bau vieler neuer Großwohnsiedlungen – wie u. a. in der Vahr, in Osterholz-Blockdiek, Huchting, Grohn (Grohner Düne), Kattenturm und Osterholz-Tenever sowie durch die Siedlungsergänzungen wie beispielsweise in Blumenthal, Habenhausen oder Neustadt-Huckelriede – in kurzer Zeit (1945–1975) bis zu 170.000 Wohnungen geschaffen, viele davon im sozialen Wohnungsbau.

Bis 1954 konnte die im Krieg zerstörte Böttcherstraße durch den Bremer Kaffeekaufmann Ludwig Roselius junior (Kaffee HAG) größtenteils in ihren ursprünglichen Zustand wiederhergestellt werden. Die Sparkasse Bremen kaufte 1989 alle Gebäude, bis auf das Haus Atlantis, das bereits an einen Hotel-Konzern veräußert war.

In den 1960er Jahren wurde auf der linken Weserseite der Neustädter Hafen mit Becken II, Lankenauer Hafen und Wendebecken realisiert und mit dem Bau des Güterverkehrszentrums begonnen. Beim Bau des Hafenbeckens konnte eine Kogge von 1380 im Weserschlick gefunden und sichergestellt werden, die sich im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven befindet.

Die Sturmflut 1962 in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar an der deutschen Nordseeküste war eine Katastrophe, die auch Bremen traf und im Bereich links der Weser zu Überschwemmungen führte.

Das rasante Wachstum führte aber auch zu spekulativen Grundstückshandel und zum Baulandskandal von 1969. Im Hollerland in Horn-Lehe kauften auf Grund von Informationen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Richard Boljahn nicht nur die bremische Grundstücksgesellschaft Weser sondern auch die Wohnungsgesellschaft Neue Heimat (Boljahn war im Aufsichtsrat) und der Makler Willi Lohmann spekulativ riesige Flächen, die später einer Bebauung zugeführt werden sollten. Bausenator Wilhelm Blase (SPD) und Boljahn verloren ihre Ämter. Erst 25 Jahre später wurde ein kleinerer Teilbereich des Hollerlandes dann tatsächlich bebaut.

Wiederaufbau der Weserbrücken

1945 wurden im Krieg die Weserbrücken gesprengt. Die östliche Lüderitzbrücke von 1895 (benannt nach Adolf Lüderitz) wurde bis 1948 durch die 147 m lange Memorial-Brigde und die westliche Kaiserbrücke von 1918 durch die 120 m lange Trumann-Brigde (1946-47, benannt nach US-Präsident Harry S. Truman) als Notbrücken ersetzt.

Für die Kaiserbrücke entstand von 1950 bis zum 28. Juni 1952 (andere Quellen 30. Juni 1952) die 220 m lange Bürgermeister-Smidt-Brücke (benannt nach Bürgermeister Johann Smidt) aus Stahl.

Das gesprengte Mittelteil der östlichen Lüderitzbrücke wurde bis zum Herbst 1947 wieder eingesetzt. Als neue Große Weserbrücke entstand von 1958 bis zum 22. Dezember 1960 daneben die 151 m lange und 30 m breite Brücke aus Beton. Sie erhielt 1980 den Namen Wilhelm-Kaisen-Brücke nach dem ersten Nachkriegsbürgermeister.

Die 1903 gebaute Kleine Weserbrücke über die Kleine Weser, die auch Brautbrücke (die Braut war ein Wehrturm der Bremer Stadtmauer) genannt wird, war im Krieg nur leicht beschädigt worden. Das Neustadtsportal wurde 1953 entfernt. Von 1958 bis 1960 wurde diese Brücke durch einen Neubau ersetzt.

Ergänzend zu den Weserbrücken im Zentrum entstand von 1966 bis zum 15. Juni 1970 die Werderbrücke, die von der Östlichen Vorstadt nach Obervieland führt. Sie wird im Volksmund Erdbeerbrücke genannt. 1999 erhielt sie den Namen Karl-Carstens-Brücke (Karl Carstens, Bundespräsident 1979-1984).

Mit der Autobahnbrücke der BAB 1 wurde um 1969 eine weitere sechs- bis achtspurige Brücke am östlichen Stadtrand über die Weser geführt. Ein Wesertunnel im Westen unter der Weser soll das Autobahnsystem um Bremen mit der BAB 281 um 2012/14 abschließen.

Koschnick als Präsident
Hans Koschnick

18 Jahre lang prägte Hans Koschnick (SPD) von 1967 bis 1985 als Präsident des Senats die politischen Geschicke der Stadt (siehe Senat Koschnick I, II III, IV, V), wobei die SPD von 1971 bis 1985 ohne Koalition mit einer anderen Partei regierte.

Die durch Preiserhöhungen ausgelösten Straßenbahnunruhen der Schüler in Bremen vom Januar 1968 lösten für zwei Wochen in Bremen erhebliche Proteste auf der Domsheide aus. Die Polizei ging mit unangemessener Härte gegen die jugendlichen Schienenbesetzer vor. Die Bevölkerung solidarisierte sich zunehmend mit den Schülern. Bürgermeisterin Annemarie Mevissen versuchte mutig zu beruhigen. Bürgermeister Koschnick nahm die Preiserhöhungen schließlich wieder zurück. Deshalb konnten erst 1976/1977 wieder Preiserhöhungen für den öffentlichen Personennahverkehr in Bremen durchgesetzt werden.

Haus der Bremischen Bürgerschaft

Die Bremische Bürgerschaft – Stadt- und Landesparlament – tagte von 1946 bis 1966 im Rathaus. Sie erhielt 1966 am Markt ihr Haus der Bürgerschaft, gebaut nach den heftig umstritten Plänen des Architekten Wassili Luckhardt.

AWD-Dome 2007

Die Stadthalle Bremen wurde in den Jahren 1961 bis 1964 aufgrund eines Wettbewerbes nach einem Entwurf des Wiener Architekten Roland Rainer errichtet. Der Entwurf beinhaltet mit einer Hängeseilkonstruktion ein seltenes Tragwerk, welches im Zuge des Umbaus entfernt wurde. Die Widerlager der Hängeseile, die auch ein wichtiges Wahrzeichen von Bremen sind, sind erhalten geblieben. 2001/02 wurde durch den Anbau der Halle 7 sowie nachfolgend weitere Hallen der Ausstellungbereich vergrößert. 2004 erfolgte der Umbau der Stadthalle. Er wird nunmehr AWD-Dome benannt. Der Umbau und seine Umbenennung sind umstritten.

Der Lufthansa-Flug 005 stürzte am 28. Januar 1966 in Bremen-Huchting nahe der Ochtum ab. Alle 46 Insassen wurden Opfer des Absturzes.

Containerterminal

Der im stadtbremischen Überseehafengebiet liegende Containerterminal in Bremerhaven, mit der längsten Stromkaje der Welt (knapp 5 km), wurde seit 1975 abschnittsweise ausgebaut. Der Seegüterumschlag betrug über 50 Millionen Tonnen im Jahr 2007.

Nach dem Konkurs der Automobilwerke Borgward (1961) und der Übernahme der Hanomag-Werke durch die Daimler AG (1971) baute Daimler in Sebaldsbrück von 1979 bis 1982 ein neues Mercedes-Werk in dem bis zu 18.000 Mitarbeiter beschäftigt wurden.

1985 bis 2000

Von 1985 bis 1995 war Klaus Wedemeier (SPD) Präsident des Senats. Von 1991 bis 1995 bestand der Senat Wedemeier III aus einer so genannte Ampelkoalition (SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen).

1992 entschied das Bundesverfassungsgericht wegen der extremen Haushaltsnotlage, dass das Land Bremen Anspruch habe auf Haushaltsnothilfen durch den Bund und die Bundesländer. Rund 16 Mrd. Mark wurden Bremen in den folgenden Jahren bis 2004 dafür gewährt. Das Ziel der Sanierung der extremen Haushaltsnotlage wurde nicht erreicht, da der SPD/CDU – Koalitionssenat von 1995 bis 2005 unter Führung von Dr. Henning Scherf erhebliche Anteile der Finanzhilfen nicht zur Entschuldung sondern für neue Investitionen verwandte und die für die Stadtstaaten ungerechte Steuerverteilung nicht geändert wurde.[9]

Neuere Stadtentwicklung
Ostertorsteinweg zwischen Ulrichsplatz und Sielwallkreuzung

Der Bau eines inneren Ringes einer Stadtautobahn, der durch das Ostertor (Mozarttrasse) und die Neustadt (Kirchweg) führen sollte, scheiterte in den 1970er Jahren am Protest der Bürger und die Straße endet am Rembertiring. Das Ostertorviertel (genannt das Viertel) und das Steintorviertel wurden hingegen mit Mitteln der Städtebauförderung von 1970 bis 1990 grundlegend saniert.

In Vegesack wurde das Fährquartier und der Fußgängerbereich zwischen Vegesacker Bahnhof/Hafen und Sedanplatz im Zeitraum zwischen 1970 bis 1990 saniert und städtebaulich erbeblich aufgewertet.

Die Strukturen der Innenstadt wurden ab 1985 bis 2005 deutlich verbessert. Das Fußgängersystem mit Obernstraße, Sögestraße, Langestraße, Papenstraße, Piperstraße, Knochenhauerstraße, Markt, Domshof und Liebfrauenkirchhof etc. wurde ausgeweitet und vollkommen neu gestaltet. In der Mitte der Nord-Süd-Achse entstanden eine Kette von überdachten Passagen (Von Nord nach Süd: Ansgari-, Lloyd-, Katharinen- und Domshofs-Passage) und Am Wall eine gläserne Überdachung. Auch das System der Hochgaragen in der Innenstadt wurde erheblich erweitert. 1986 wurde der Fernmeldeturm Bremen fertiggestellt.

Teerhof: Wohnhäuser

Von 1990 bis 1995 wird die kriegszerstörte Teerhofinsel zwischen Altstadt und Neustadt nach einem internationalen Wettbewerb wieder aufgebaut und mit einer Fußgängerbrücke verbunden. Die Weserpromenade an der Schlachte wurde von 1992 bis 2001 neu gestaltet. Die Schlachte wurde zu einer beliebten Zone der Gastronomie (Fressmeile).

Auf der Bürgerweide, dem Ort des Bremer Freimarkts, wurden zwischen 1990 und 2002 die Stadthalle vergrößert, ein Congresszentrum gebaut und mehrere Messehallen erstellt. Der Hauptbahnhof erhielt im Rahmen eines Umbaus (1995, 1998–2001) einen Ostausgang und damit durch eine Passage eine Fußgängerverbindung zur Bürgerweide. Der Bahnhofsvorplatz wurde ebenfalls neu gestaltet.

Hochschulentwicklung
Campus der Uni-Bremen

Die Universität Bremen wurde 1971 gegründet. Sie ist eine der jüngeren Universitäten Deutschlands und hat ca. 20.000 Studierende und über 1.500 Wissenschaftler. Die Gründungsphase verlief sehr kontrovers und führte zur Beendigung der Bremer Koalition zwischen SPD und FDP. 1973 wurde die Pädagogische Hochschule integriert. Gründungsrektor war von 1970 bis 1974 Prof. Thomas von der Vring. Das Bremer Modell brachte der Uni Bremen zunächst den Ruf einer „roten Kaderschmiede“ ein. Dieses Bild hat sich nach 1990 entschieden gewandelt.

Bremer Technikum vor 1917, heute Hochschule Bremen

1982 entstand die Hochschule Bremen als eine Fachhochschule, durch die Fusion der Hochschulen für Wirtschaft, für Technik, für Sozialpädagogik und Sozialökonomie und für Nautik. Sie hat rund 8000 Studierende verteilt auf drei Standorte in Bremen-Neustadt.

Von 1979 bis 1988 fand der Integrationsprozess der früheren Kunst- und der Musikhochschule statt, die zur Hochschule für Künste Bremen (HfK Bremen) vereinigt wurden. Die älteste Vorläuferinstitution stammte von 1873. Mit den Standorten im Speicher XI in der Überseestadt und in der Dechanatstraße (Bremen-Altstadt) hat sie rund 900 Studierende und 300 Mitarbeiter.

1999 wurde in Bremen-Grohn die Jacobs University Bremen (bis 2007: International University Bremen) als private Hochschule durch die Stadt Bremen, die Universität Bremen und die Rice University, Houston, Texas gegründet. Sie hat um 1100 Studierende und 280 Mitarbeiter.

21. Jahrhundert

Speicher XI

2000 beschloss der Senat die Umstrukturierung der Alten Hafenreviere. 2003 entstand der „Masterplan Überseestadt“. Das Gebiet wurde verstärkt erschlossen. Seit 2006 durchfährt die neue Straßenbahnlinie 3 Teile des Gebiets. Angesiedelt wurden der Großmarkt, im Speicher XI das Hafenmuseum sowie Bereiche der Hochschule für Künste Bremen und gewerbliche Gebäude. Im Quartier Überseepark sollen Wohn-, Geschäfts- und Bürogebäude entstehen. Im sogenannten Weser Quartier soll der Weser Tower als höchstes Bürogebäude der Stadt gebaut werden.

Die Brauerei Beck & Co wurde 2002 durch den belgischen Konzern Interbrew (heute: InBev) übernommen.

2004 wurden das Rathaus und das Wahrzeichen der Stadt, der steinerne Bremer Roland, zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Eingemeindungen

Bremen-Vegesack

Wie die meisten ehemaligen Freien Reichsstädte konnte auch Bremen im Laufe der Geschichte neben dem eigentlichen Stadtgebiet umliegende Dörfer für sich gewinnen. Das „Staatsgebiet“ der Freien Reichsstadt Bremen bestand daher aus dem eigentlichen Stadtgebiet, dem sog. „Landgebiet“, also einer Vielzahl von Landgemeinden, die später als Landkreis Bremen bezeichnet wurden, und der Stadt Vegesack, die sich aus einem alten Dorf nach Anlegung des Hafens zu einem Flecken (ab 1794) und schließlich zu einer Kleinstadt (Stadtrecht seit 1850) entwickelt hatte. Von 1827 bis 1939 und dann wieder ab 1947 gehörte Bremerhaven zum Bremer Staatsgebiet also zum Land Freie Hansestadt Bremen. Der Freihafen in Bremerhaven ist gleichzeitig eine Exklave der Stadt Bremen, also ein Ortsteil der Stadtgemeinde Bremen. Die Städte Bremerhaven und Vegesack sowie die Gemeinden des Bremer Landgebiets hatten mehr oder weniger eine eigene Verwaltung beziehungsweise die Bürger dieser Gemeinden hatten andere Rechte als die Bürger der Stadt Bremen.

Bremen 1885/1890 (aus: Meyers Konversationslexikon)

Das eigentliche Stadtgebiet Bremens umfasste bis Mitte des 19. Jahrhunderts nur die sogenannte Altstadt, die Neustadt (links der Weser) und die außerhalb der Wallanlagen gelegenen Vorstädte. Ab 1849 wurden in mehreren Abschnitten benachbarte Landgemeinden in das Stadtgebiet eingegliedert. Dadurch verkleinerte sich der Landkreis Bremen stetig, bis er 1945 vollständig aufgelöst und seine Gemeinden in die Stadt Bremen eingegliedert wurden. Ab 1945 waren damit zunächst Staatsgebiet und Stadtgebiet Bremens identisch. Bremerhaven hieß zu jener Zeit Wesermünde und gehörte zur preußischen Provinz Hannover. Erst seit 1947, als Bremerhaven wieder in das Bremische Staatsgebiet zurückgegliedert wurde, besteht das Land Freie Hansestadt Bremen (wieder) aus zwei Städten.

Im Einzelnen wurden folgende Gemeinden in die Stadt Bremen eingegliedert (in Klammer der Flächenzuwachs des Stadtgebiets in Hektar):

Die damit erfolgte Auflösung des Landkreises Bremen mit zusammen 13.977 Hektar war eine Verwaltungsform innerhalb des Landes Bremen und nicht eine Erweiterung des Landes Bremen in das hannoversche/preußische Umland.

Einwohnerentwicklung

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung der Stadt Bremen

1350 hatte Bremen rund 20.000 Einwohner. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wuchs die Bevölkerung der Stadt nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück.

Mit Beginn der Industrialisierung hatte Bremen 28.000 Einwohner (1748). Danach setzte in Bremen ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lag die Einwohnerzahl der Stadt 1812 noch bei nur 35.000, so überschritt diese schon 1875 die Grenze von 100.000, wodurch Bremen zu einer Großstadt wurde.

1911 hatte die Stadt 250.000 Einwohner. 1939 stieg die Bevölkerungszahl durch die Eingemeindung von Vegesack und weiterer Gemeinden um 68.515 Personen. Bis 1956 wurden es mehr als eine halbe Million Einwohner. 1969 erreichte die Einwohnerzahl der Stadt mit 607.184 ihren historischen Höchststand. Seitdem ist die Bevölkerungszahl wieder gesunken. Seit wenigen Jahren hat sich dieser Trend aber wieder gekehrt. Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ 546.852, am 1. November 2006 dann 548.477 Einwohner.

Siehe auch

Literatur

  • Konrad Elmshäuser: Geschichte Bremens. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-55533-6
  • Erich Keyser (Hrsg.): Niedersächsisches Städtebuch. Niedersachsen und Bremen. Kohlhammer, Stuttgart 1952
  • Werner Kloos: Bremer Lexikon. Ein Schlüssel zu Bremen. Hauschild Verlag, Bremen 1977; 3. überarbeitete Auflage mit Reinhold Thiel ebd. 1997, ISBN 3-931785-47-5
  • Hartmut Müller & Günther Rhodenburg (Hrsg.): Kriegsende in Bremen. Erinnerungen, Berichte, Dokumente. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-265-9
  • Herbert Schwarzwälder: Bremer Geschichte. Döll, Bremen 1993, ISBN 3-88808-202-1
  • ders.: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2002, ISBN 3-86108-616-6; 2. erweiterte und aktualisierte Auflage in 2 Bänden ebd. 2003, ISBN 3-86108-693-X; Ergänzungsband ebd. 2008, ISBN 978-3-86108-986-5
  • Philip Adam Storck: Ansichten der Freien Hansestadt Bremen und ihrer Umgebung. Verlag Friedrich Wilmans, Frankfurt a. M. 1822; Faksimile-Nachdruck: Schünemann, Bremen 1977, ISBN 3-7961-1688-4
  • Bernd Ulrich: Bremer Spätbürger. Städtische Tradition und bürgerlicher Geist nach 1945. In: Manfred Hettling & Bernd Ulrich (Hrsg.): Bürgertum nach 1945. Hamburger Edition, Hamburg 2005, ISBN 3-936096-50-3, S. 222–254

Weblinks

Der Text beider Seiten ist beinahe identisch.

Fußnoten

  1. Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, 1965, Band 2 – Bremen, Verden, Hoya; S. 22 ff
  2. Erich Keyser: Die Entstehung von Bremen, in Bremisches Jahrbuch Nr. 45, 1957
  3. Karolin Bubke: Die Bremer Stadtmauer, Staatsarchiv Bremen, 2007, ISBN 978-3-925729-48-5
  4. Herbert Schwarzwälder: „Bannerlauf“ und „Verrat“ in Bremen 1365–1366, in Bremisches Jahrbuch, Band 53, 1975
  5. Philippe Dollinger: Die Hanse, Stuttgart, 1998, ISBN 3-520-37105-7
  6. Hartmut Müller: Untersuchungen zur bremischen Reederei im 17. Jahrhundert, in Bremisches Jahrbuch, Band 53, 1975
  7. Christian Paulmann: Die Sozialdemokraten in Bremen, 1864-1964, Verlag Schmalfeldt, Bremen, 1964
  8. Vierte Verordnung über den Neuaufbau des Reichs vom 28. September 1939
  9. Günter Dannemann, Stefan Luft (Hrsg.): Die Zukunft der Stadtstaaten, Kellnerverlag, 2006, Bremen

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