- Musée Condé
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Das Musée Condé ist ein bedeutendes Museum, das sich im Schloss Chantilly, etwa 60 km nördlich von Paris, befindet. Es wurde von Henri d’Orléans, dem Duc d'Aumale und Sohn von König Ludwig Philipp I., mitsamt seiner Kunstsammlung dem Institut de France übereignet.
Henri d’Orléans war sein ganzes Leben lang als Kunstsammler tätig gewesen, wobei er Stücke sammelte, die entweder seinen Vorfahren gehört hatten oder durch Revolutionen und Kriege verstreut wurden. Besonders während seines Exils in England (1848–1870) konnte er bedeutende Werke seiner Sammlung hinzufügen, wie etwa die Très Riches Heures. Nach seiner Rückkehr ließ er das Große Schloss in seinen Besitztümern wieder aufbauen. In seinem Testament von 1884 vermachte Henri d’Orléans die Kunstsammlung wie die gesamten Besitztümer seines Geschlechts dem Institut de France. Er knüpfte an die Schenkung jedoch die Bedingung, dass die Präsentation der Sammlung nicht verändert werden dürfe und dass die Werke nicht verliehen werden dürfen.
Mit seinen 800 Stücken ist das Musée Condé die zweitgrößte Sammlung alter Malereien Frankreichs nach dem Louvre. Weiterhin besitzt es 2500 Drucke, 2500 Zeichnungen, eine Bibliothek mit 13.000 Büchern, 200 mittelalterlichen Handschriften und 700 Inkunabeln und eine große Sammlung von Porzellan.
Zur Sammlung gehören unter anderem
- Melencolia I von Albrecht Dürer
- Das Stundenbuch des Herzogs von Berry (Très Riches Heures)
- Die entwaffnete Liebe von Antoine Watteau
- Der bethlehemitische Kindermord von Nicolas Poussin
- Schutzmantelmadonna der Familie Cadard von Enguerrand Quarton und Pierre Vilatte
Weblinks
Commons: Musée Condé – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Kunstmuseum in Frankreich
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