Mönchskirche (Bautzen)

Mönchskirche (Bautzen)
Bautzener Wasserturm mit der Ruine der Mönchskirche
Wasserturm

Die Mönchskirche in Bautzen ist eine heute nur noch als Ruine erhaltene ehemalige Klosterkirche der Franziskaner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bau der Kirche wurde um 1240 zusammen mit dem Franziskanerklosterkomplex, mehreren Gebäuden und Höfen auf dem südöstlich vor der Ortenburg gelegenen Burglehn begonnen. Gemäß örtlicher Überlieferung wurde der Baugrund von Angehörigen des Landadels gestiftet.[1] Der erste sichere Beleg des Klosters stammt vom 6. Mai 1248, als ein päpstlicher Ablass Papst Innozenz IV. für den Abschluss des Baues bewilligt wurde. Dieser wurde auf Anregung des Provinzialministers und der Ordensbrüder zu Bautzen erlassen. Die Mönchskirche wurde zu Ehren der heiligen Maria geweiht. Am 1. August 1401 brannte das Franziskanerkloster vollständig ab, wurde aber wieder aufgebaut. Durch einen erneuten Brand 1441 wurde das Kirchendach zerstört. Endgültig brannten am 2. Juli 1598 das Kloster und die Kirche vollständig nieder und wurden nicht wieder aufgebaut. Erhalten ist die frühgotische Mönchskirchenruine mit Spitzbogenfenstern und Portal. 1620 wurde das begonnene Abtragen der Klostermauern durch den Stadtrat wieder abgebrochen. Nach dem Brand 1598, aber besonders während des Dreißigjährigen Krieges ließen sich mittellose Bürger in den Kirchenruinen des Klosterbereiches nieder und erbauten sich einfachste Häuser, die sogenannte „Budenstadt“ bzw. Mönchskirchensiedlung. 1893 zählte die kleine Ansiedlung 18 Häuser mit 53 Haushaltungen. Diese kleinen Wohnhäuser wurden am 10. Februar 1894 nachts in der zwölften Stunde bei einem Brand Opfer der Flammen, das im Haus Burglehn Kat.-Nr. 261 ausgebrochen war und rasch auf den gesamten Kirchbereich übergriff.

Wasserturm

Im Westteil der alten Kirchenruine ließ die Stadt 1877 einen Wasserhochbehälter errichten. Dieser hatte ein Fassungsvermögen von ca. 1.000 m³. Die erhaltene Holzverkleidung des Oberteils des Wasserturmes besteht seit 1936. Die Wasseranlage wurde 1979 stillgelegt.

Quellen

  • Richard Reymann: Geschichte der Stadt Bautzen. 1902, S. 297-307
  • Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen mbH (Hrsg.): Bautzener Geschichtspfad. - Textheft, 7/2007, siehe hierzu auch Seite auf www.bautzen.de
  • Kai Wenzel: Die Franziskanerklosterkirche St. Marien. In: Silke Kosbab und Kai Wenzel: Bautzens verschwundene Kirchen. Bautzen 2008, S. 52-85

Einzelnachweise

  1. Stadtarchiv Bautzen: Von Budissin nach Bautzen. Lusatia Verlag, Bautzen 2002, ISBN 3-929091-91-7
51.18215425444414.421905279167

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