- Müllverbrennungsschiff
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Ein Müllverbrennungsschiff ist ein Seeschiffstyp zur Verbrennung von Abfällen auf See.
Inhaltsverzeichnis
Einzelheiten
Müllverbrennungsschiffe, anfangs auch „Umweltschutzschiffe“ genannt, sind seegehende Tankschiffe besonderer Bauart. Im Unterschied zu herkömmlichen Tankschiffen weisen sie über die normalen Einrichtungen hinaus auch einen oder mehrere meist auf dem Achterschiff angeordnete Verbrennungsöfen auf, in denen die Verbrennung des Abfalls bei Temperaturen von 1300 bis 1400 Grad Celsius stattfindet.
Geschichte
Müllverbrennungsschiffe wurden seit den späten 1960er Jahren aus bestehenden Schiffen erstellt und eingesetzt. Ein Haupteinsatzgebiet der Schiffe war die Verbrennung von Chemieabfällen auf der Nordsee. Aber auch in zahlreichen anderen Gebieten der Welt wurden Schiffe dieser Art betrieben. Probleme bei der Verbrennung, wachsender Widerstand von Umweltverbänden und hohe Betriebskosten führten bei der dritten Nordseeschutzkonferenz der Nordseeanrainerstaaten im Jahr 1990 zu dem Beschluss, die Abfallverbrennung auf dem Meer zum 31. Dezember 1991 gesetzlich zu verbieten. Der Beschluss wurde am 23. Juni 1990 von der OSPAR-Kommission übernommen. Nachdem die Niederlande die Abfallverbrennung auf See bereits im August 1989 stoppten, fand diese schließlich Ende 1991 auf der kompletten Nordsee ein Ende.
Liste von Müllverbrennungsschiffen (Auswahl)
- Matthias I
- Matthias II
- Matthias III
- Vulcanus
- Vulcanus II
- Vesta
Literatur
- Bruno Bock (Hrsg.): Chemie-Gifte - auf „bremische Art“ verbrannt. In: Schiffahrt International/Seekiste. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1973, S. 114-115.
Weblinks
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