Nasenflöte (Humanatone)

Nasenflöte (Humanatone)
Nasenflöte aus Kunststoff
Innenseite derselben Nasenflöte
Nasenflöte aus Holz

Die Nasenflöte ist ein einfaches Musikinstrument, bei dem der aus der Nase kommende Luftstrom in den Mundraum umgelenkt wird. Die Tonhöhe wird, wie beim Pfeifen und bei der Maultrommel durch die Veränderung der Größe des Mundraumes erzeugt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Nasenflöte soll 1904 in den Vereinigten Staaten von James J. Stivers erfunden worden sein, der in New York City ein Unternehmen für Blasinstrumente betrieb, und wird seither dort unter dem Markennamen Humanatone vertrieben. Die ersten Exemplare waren aus Blech, seit ungefähr den 1940er Jahren werden sie aus Kunststoff hergestellt. Im deutschsprachigen Raum ist ein ähnliches Modell verbreitet, das den Aufdruck Made in Germany und einen Schwan als Erkennungszeichen trägt. Neben den Nasenflöten aus Kunststoff, die (2011) zwischen 1 und 2 Euro kosten, werden auch teurere Modelle aus Holz angeboten.

Spieltechnik

Die Nasenflöte wird auf die Nase und über den Mund gesetzt. Der geöffnete Mund umschließt die untere Öffnung der Nasenflöte, es darf keine Luft seitlich entweichen können. Die durch die Nase ausgeatmete Luft wird in den Mundraum umgelenkt. Durch Veränderung der Größe des Mundraumes kann die Tonhöhe stufenlos verändert werden. Der Tonumfang umfasst, abhängig vom Spieler, rund 2 Oktaven. Die Lautstärke hängt von der Stärke des Luftstromes ab, so kann auch ein Vibrato erzeugt werden.

Klang einer Spielzeugnasenflöte aus Plastik, 197 kB?/i

Einsatz in der Popmusik

Eines der wohl bekanntesten Stücke, in denen eine Nasenflöte Verwendung findet, ist „Henry Thomas“ von The Lovin’ Spoonful.

Gelegentlich werden Nasenflöten in der zeitgenössischen Musik eingesetzt, zum Beispiel vom zwölfköpfigen 1991 gegründeten Original Oberkreuzberger Nasenflötenorchester: Der Grindchor[1], von Die Ärzte in einem 5-minütigen, ausschließlich mit Nasenflöte und Schlagzeug gespieltem Einsatz, auf ihrer Jenseits der Grenze des Zumutbaren-Tour, veröffentlicht im Album Die Band, die sie Pferd nannten, den Ohrbooten, die in einigen Liedern die Nasenflöte als Melodieinstrument benutzen und von Die Toten Hosen auf ihrer Tour Machmalauter im Lied Sascha … ein aufrechter Deutscher.

Einzelnachweise

  1. Karin Schmidl: Gefiepter Kuschelrotz. In: Berliner Zeitung vom 7. Dezember 2005

siehe auch

Weblinks


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