Naturschutzgebiet Mannhagener Moor

Naturschutzgebiet Mannhagener Moor
54.1840613.20896
Naturschutzgebiet Mannhagener Moor (Mecklenburg-Vorpommern)
Naturschutzgebiet Mannhagener Moor
Naturschutzgebiet Mannhagener Moor

Das Naturschutzgebiet Mannhagener Moor ist ein 44 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern. Es befindet sich als Habitatinsel für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten inmitten einer intensiv genutzten Ackerlandschaft drei Kilometer südwestlich von Miltzow. Der namensgebende Ort Mannhagen liegt einen Kilometer südlich. Die rechtliche Festsetzung erfolgte am 16. März 1938 mit einer Erweiterung im Jahr 1984. Dem vorangegangen war die Unterschutzstellung als Naturdenkmal im Jahr 1920. Schutzziel ist es, ein durch Entwässerung und Torfabbau stark gestörtes Moor wieder zu entwickeln.

Das Naturschutzgebiet ist nach EU-Recht als FFH-Gebiet Moore zwischen Greifswald und Miltzow eingestuft.[1].

Der aktuelle Gebietszustand wird unbefriedigend angesehen, da seit dem Bau von Gräben im Jahr 1984 die Randbereiche des Moores stark entwässert werden. Dies steht im starken Gegensatz zum angestrebten Schutzziel des Naturschutzgebiets.

Es existiert ein Wanderweg, der von Mannhagen aus zum westlichen Bereich des Naturschutzgebiets führt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Wasserhaushalt

Die Flächen des heutigen Naturschutzgebiets liegen als Senken eingebettet in einer Grundmoräne, die sich durch die letzte Eiszeit ausbildete. Nach Abtauen des Eises blieben im Bereich des heutigen Moores Toteisblöcke zurück, die nach dem Abtauen Gewässer bildeten und vermoorten. Im Laufe der Zeiten bildeten sich zwei bis acht Meter mächtige Torfschichten. Das Mannhagener Moor besteht insgesamt aus sechs, hydrologisch getrennten, Moorkörpern, die jeweils in einzelnen Senken liegen. Das Mannhagener Moor wird durch einen Graben in Richtung Strelasund entwässert. Menschliche Nutzung der Flächen setzte spät ein. Die Karten des Urmesstischblattes aus dem Jahr 1830 zeigen das Moor waldfrei. Jedoch begann in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts die gewerbliche Torfnutzung. Entwässerungsgräben und Torfstiche wurden angelegt und bis zum Jahr 1920 zum Torfabbau genutzt. Die trocken gefallenen Flächen wurden aufgeforstet. Im Jahr 1984 wurden Randgräben um das Moor gezogen.

Pflanzen- und Tierwelt

Im Zentrum des Mannhagener Moores befindet sich eine vier Hektar umfassende Hochmoorfläche mit Torfmoos-Schwingrasen, Rundblättrigem Sonnentau, Sumpfporst und Schneidigem Wollgras.[2] Den zentralen Hochmoorbereich umgibt ein Zwischenmoor mit Torfmoos-Schwingrasen, Weiden, Faulbaum, Pfeifengras und Bruchwäldern aus Kiefern und Birken.[3] Nördlich findet sich im Bereich der ehemaligen Torfstiche eine Fläche mit Wollgras, Faulbaum und Ohrweide.[4]

Hauptgrund der Unterschutzstellung war das Vorkommen von bis zu 65 Tag- und Nachtfalterarten, die auf sauer-oligotrophe Bedingungen angewiesen sind. Die heutigen Artzahlen sind geringer, da sich durch Bewalden der Moorflächen die Gebietsstruktur änderte und nötige Nahrungspflanzen für die Raupen fehlen. Eine Population der Kreuzotter wurde nachgewiesen.

Literatur

  • Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Mannhagener Moor 9. In: Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-91-015052-7, S. 214f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Standarddatenbogen FFH-Gebiet Moore zwischen Greifswald und Miltzow
  2. Biotopbogen Hochmoorfläche im Mannhagener Moor (PDF)
  3. Biotopbogen Zwischenmoor-Bereich im Mannhagener Moor (PDF)
  4. Biotopbogen Torfstich- und Regenerationszone im Mannhagener Moor (PDF)

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