- Neues Schloss (Gmünd in Kärnten)
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Das Neue Schloss in Gmünd in Kärnten steht in der Südostecke des Hauptplatzes und wird auch Schloss Lodron genannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ab 1610 begann der Baumeister Daniel Deutta für Hans Rudolf von Raitenau, den Bruder des Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich, mit dem Bau eines Stadtschlosses. Nach dem Erwerb durch Christoph Graf von Lodron, Erbmarschall und Bruder des Salzburger Erzbischofs Paris Lodron, wurde das Schloss vom lokalen Baumeister Anton Riebeler von 1651 bis 1654 fertiggestellt. Bei einem Brand 1792 wurden der Dachstuhl und die Wandmalereien im ersten Stock schwer beschädigt. Die erforderlichen Instandsetzungsarbeiten führte der Baumeister Johann Glanner aus Werfen aus. Bis 1932 diente das Schloss als Herrschaftssitz des Fideikommisses der Primogenitur der Grafen Lodron. Danach erwarb Karl Isra mit den Gütern des Lodron‘schen Fideikommisses auch das Schloss, das er 1950 an die Stadtgemeinde Gmünd weiter verkaufte. Danach wurde neben anderen baulichen Adaptierungen ein neues Dachgeschoss aufgesetzt. Heute sind im Schloss eine Hauptschule, Turnsäle, die Stadtsäle und eine Bücherei untergebracht.
Bauwerk
Das Schloss ist eine dreiflügelige Anlage mit vier Geschossen um einen rechteckigen Hof. Der Nordflügel ist mit dem Oberen Stadttor verbunden. Vom Haupteingang im Westtrakt führt eine Pfeilerhalle in den Hof. Über dem Nordportal ist im Sprenggiebel das Wappen der Lodron angebracht. In den Ecken des Hofs stehen zwei polygonale, achtgeschossige Treppentürme, welche die Dachhöhe etwas überragen. Zwischen den beiden Türmen befindet sich deine dreiteilige Erdgeschossarkatur, darüber Rundbogenfenster. Die Fassade ist zart gegliedert; die gerahmten Fenster haben einfache Verdachungen, zwischen den Geschossen führen je zwei Gesimsbänder. Die Räume im Inneren sind weiträumig und hoch bilden einen Übergang vom heimischen Spätmanierismus zu einem Frühbarock oberitalienischer Prägung. An der ostseitigen Gartenfront stehen zwei mächtige Löwen aus Stein auf massiven Sockeln. Die um 1670/1680 geschaffenen Lodronsche Wappentiere waren ursprünglich im Salzburger Mirabellgarten aufgestellt.
Literatur
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 206 f.
- Wilhelm Deuer: „Burgen und Schlösser in Kärnten“. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 2008, ISBN 978-3-7084-0307-6, S. 191-193.
Weblinks
Commons: Neues Schloss, Gmünd – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien46.90715833333313.536869444444Koordinaten: 46° 54′ 26″ N, 13° 32′ 13″ OKategorien:- Schloss in Kärnten
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