Neunzehnhain

Neunzehnhain
Ökologische Station der Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften der Technischen Universität Dresden (vormals Hammerschenke) im Mai 2011
Die Lage von Neuzehnhain auf einer topografischen Karte von 1912

Neunzehnhain ist eine kleine, zur Stadt Lengefeld gehörige Siedlung im sächsischen Erzgebirge.

Die vom Bornwald umgebene Häusergruppe liegt im Tal des Lautenbaches auf einer Höhe von 450 m. Oberhalb von Neunzehnhain befindet sich die Talsperre Neunzehnhain II und unterhalb die Talsperre Neunzehnhain I.

Im Jahr 1550 wird in Neunzehnhain ein besessener Mann mit dem Besitz von einer Hufe erwähnt. 1692 wurde an diesem Ort ein Blechhammer errichtet, der bis 1729 in Betrieb war. Später entstand eine Brettmühle, die als „Hammermühle“ bis 1955 betrieben wurde. Während sich die Einwohnerzahl zwischen 1834 und 1890 von 75 auf 121 erhöhte, ging sie durch den Bau der Talsperre Neunzehnhain I für die Trinkwasserversorgung von Chemnitz und die damit verbundene Umsiedlung einiger Familien bis 1910 auf 57 zurück und erreichte mit 35 Menschen 1946 einen Tiefpunkt, nachdem bei einem Luftangriff auf die Talsperren durch alliierte Bomber im Jahr 1945 sechs der acht vorhandenen Gebäude zerstört worden waren.

Im Ausflugslokal „Hammerschenke“ wurde Anfang der 1960er Jahre ein Hydrobiologisches Laboratorium des Zoologischen Institutes der Universität Leipzig eingerichtet. Heute ist das Gebäude Ökologische Station der Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften der Technischen Universität Dresden.

Ende der 2010er Jahre wurde das einzige neben der Ökologischen Station noch vorhandene Wohngebäude abgerissen.

Die Einwohner von Neunzehnhain waren seit 1840 nach Waldkirchen/Erzgeb. und ab 1900 nach Börnichen/Erzgeb. gepfarrt. Politisch gehörte die Siedlung bis 1876 zu Börnichen und war danach eigenständig. Am 1. Oktober 1948 kam die Siedlung zu Wünschendorf und wurde am 1. Januar 1999 mit diesem nach Lengefeld eingemeindet.

Literatur

  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1-3)
  • Das mittlere Zschopaugebiet. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1977 (Werte unserer Heimat. Band 28). S. 194-195.

Weblinks

50.72611613.153794450

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Talsperre Neunzehnhain II — Luftseitige Ansicht mit Hochwasserentlastungsanlage …   Deutsch Wikipedia

  • Talsperre Neunzehnhain I — Talsperre im Mai 2011 …   Deutsch Wikipedia

  • Talsperre Neunzehnhain — Unter Talsperre Neunzehnhain versteht man zwei Talsperren: die untere Talsperre Neunzehnhain I die obere Talsperre Neunzehnhain II Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Be …   Deutsch Wikipedia

  • Börnichen/Erzgebirge — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Börnichen im Erzgebirge — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Heinzewald — Der Bornwald ist der nördliche Teil des Waldreviers Bornwald/Heinzewald im Erzgebirgskreis in Sachsen. Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Heutige Bedeutung 3 Geschichte 4 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

  • Obervorwerk — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Polytechnikum Dresden — 51.02805555555613.7266666666677Koordinaten: 51° 1′ 41″ N, 13° 43′ 36″ O …   Deutsch Wikipedia

  • Polytechnikum in Dresden — 51.02805555555613.7266666666677Koordinaten: 51° 1′ 41″ N, 13° 43′ 36″ O …   Deutsch Wikipedia

  • Polytechnische Schule Dresden — 51.02805555555613.7266666666677Koordinaten: 51° 1′ 41″ N, 13° 43′ 36″ O …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”