- Neuwerk-Bewegung
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Die Neuwerk-Bewegung entstand nach dem Ende des Ersten Weltkriegs als christlich-religiöse Jugendbewegung.
Geschichte
Die Neuwerk-Bewegung nannte sich auch Schlüchterner Kreis. 1919 wurde sie in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis, Hessen) gegründet und hatte dort ihr Zentrum. Sie begann als Vereinigung der Freunde des Christlichen Demokraten, benannt nach der von ihr herausgegebenen Wochenzeitung Der Christliche Demokrat, die sich kurze Zeit später in Das Neue Werk, später Neuwerk – ein Dienst am Werdenden, umbenannte. Sie erschien noch bis 1935.
Führender Kopf der Bewegung war der Theologe Eberhard Arnold (1883–1935). In den Jahren 1919/1920 gründete er in Schlüchtern zwei Gemeinschaftssiedlungen, in denen Arbeit, Alltag und Freizeit gemeinsam nach dem Leitbild der Bergpredigt und der christlichen Urgemeinde gestaltet wurden. Dazu zählte auch der außerhalb von Schlüchtern-Elm gelegene Habertshof. In den folgenden Jahren wurden weitere Höfe unter der Leitung von Emil Blum errichtet. Im Vergleich zu anderen evangelischen Jugendorganisationen gewann sie dadurch Eigenständigkeit, dass Teile der christlichen Studentenbewegung wie auch Vertreter des religiösen Sozialismus aufgenommen wurden.
1933 wurde der seit zehn Jahren bestehende Habertshof von der Hitlerjugend besetzt und dann geschlossen. Im selben Jahr kam es zum letzten Treffen der Gruppe.
Inhalt
Die Bewegung war sowohl im religiösen Sozialismus verwurzelt als auch stark von der Theologie Karl Barths und seines Tambacher Vortrags beeinflusst. Sie stand in gewisser Distanz zur als einseitig reaktionär empfundenen Haltung der evangelischen Amtskirche.
Literatur
- Emil Blum: Die Neuwerk-Bewegung 1922-1933, 1973. ISBN 3-7982-0118-8
- Emil Blum: Der Habertshof. Werden und Gestalt einer Heimvolkshochschule. 1930.
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