Ocellus (Petrologie)

Ocellus (Petrologie)

Als Ocellus (lat. „Äuglein“, Mehrzahl Ocelli bzw. Ocellen) werden in der Petrologie augenförmige, ovoide oder rundliche Strukturen bezeichnet, die sich in ihrem Mineralbestand und ihrer Textur stark vom umgebenden Wirtsgestein unterscheiden. Sie sollten nicht mit ähnlich aussehenden Amygdalen, Augen, Porphyroblasten bzw. Porphyroklasten verwechselt werden.

Inhaltsverzeichnis

Unterscheidende Kriterien

Monchiquit-Lagergang mit verschiedenen Ocelliformen, Sainte-Dorothée, Québec, Kanada

Ocelli sind an magmatische Gesteine gebunden und sind daher aufgrund ihrer Entstehungsweise von den metamorphen Texturen wie Augen, Porphyroblasten und Porphyroklasten abzutrennen. Gegenüber den Amygdalen («Mandeln») der Vulkanite unterscheiden sie sich meist anhand ihrer Mineralfüllung und den mehr fließenden Übergang zum Wirtsgestein. Amygdalen bestehen meist aus Achat, Calcit, Quarz oder Zeolithen, wohingegen Ocelli meist aus gewöhnlichen magmatischen Gesteinsmineralen wie beispielsweise Amphibol, Epidot, Kalifeldspat, Quarz, Plagioklas, Titanit oder auch Glas aufgebaut werden.

Vorkommen

Ocelli kommen in meso- bis melanokraten Magmatiten wie beispielsweise Quarzdiorit, Diorit und Gabbro vor. In lamprophyrischen Gangesteinen sind sie sehr häufig.

Entstehung

Die Entstehung der Ocelli ist noch nicht restlos geklärt, es werden aber meist zwei Hypothesen diskutiert:

  • Unmischbarkeit zweier unterschiedlicher Magmentypen
  • Relikte, nicht assimilierte Fremdgesteinsreste oder Fremdkristalle

Quellen

  • Wimmenauer, W. (1985). Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart ISBN 3-432-94671-6

Weblinks


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