- Opus (Lokris)
-
Opus (griechisch Όποῦς Opús) war eine antike Stadt in der Region Lokris in Mittelgriechenland.
Die Lokris zerfiel in zwei Teile, Westlokris und Ostlokris, die durch das Parnassos-Gebirge und das Kallidromos-Massiv getrennt waren. Opus war die Hauptstadt der Ostlokris, die daher auch Opuntische Lokris genannt wurde. Die Bevölkerung der beiden politisch eigenständigen Gebiete war ethnisch eng verwandt.
Die genaue Lage von Opus ist nicht geklärt; es befand sich an der Bucht von Atalanti, entweder südlich vom heutigen Kyparissi oder in der Nähe des heutigen Atalanti. Die Stadt lag nicht unmittelbar am Meer; sie hatte einen Hafen namens Kynos. Opus wird schon bei Homer an drei Stellen der Ilias erwähnt (2,531; 18,326; 23,85). Es soll die Residenz des kleinen Ajax gewesen sein, eines griechischen Helden im Trojanischen Krieg. Im Jahr 426 v. Chr. wurde Opus durch ein Erdbeben zerstört. 208 v. Chr. eroberte und plünderte König Attalos I. von Pergamon die Stadt. Um 106 n. Chr. richtete ein schweres Erdbeben Verheerungen an. In der Spätantike und noch im 8. Jahrhundert war Opus Bischofssitz. Im 10. Jahrhundert bestand das Bistum nicht mehr, denn die Stadt war wohl im 9. Jahrhundert von ihren Einwohnern, die nach Atalanti übersiedelten, verlassen worden.
Aus dem lokrischen Opus stammt der im 4. Jh. v. Chr. lebende Platoniker Philippos von Opus.
Literatur
- John M. Fossey: The Ancient Topography of Opountian Lokris. Gieben, Amsterdam 1990
Kategorie:- Antike griechische Stadt
Wikimedia Foundation.