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Chevron Corporation Unternehmensform Corporation ISIN US1667641005 Gründung 1879 Unternehmenssitz San Ramon, Kalifornien, USA Unternehmensleitung David O'Reilly, Vorstandsvorsitzender
Mitarbeiter 65,000 (2008) Umsatz 220,9 Mrd. US-Dollar (2007) Branche Öl und Gas Produkte Website Chevron Corporation ist einer der weltgrößten Ölkonzerne. Das Hauptquartier liegt in San Ramon, Kalifornien, der Konzern ist jedoch in mehr als 180 Ländern dieser Welt aktiv. Die Chevron Corporation ist in den Feldern Öl- und Gas-Industrie tätig, beschäftigt sich aber auch mit der Erschließung und Gewinnung von Rohöl, mit Marketing und Transport, mit chemischer Fertigung und Verkauf, sowie mit Energiegewinnung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Unternehmung hat Ihre Wurzeln in der Entdeckung von Erdöl im Pico Canyon (heute Pico Canyon Oilfield) nördlich von Los Angeles. Die Entdeckung führte 1879 zur Gründung der Pacific Coast Oil Company, dem ältesten Vorgänger von Chevron Corporation. 1901 wurde die Texas Fuel Company, ein Unternehmen mit 3 Räumen in Beaumont Texas, gegründet. Die Firma wurde später als Texaco bekannt. 1911 übernahm man den Namen Standard Oil of California (SoCal), da John D. Rockefellers Unternehmen Standard Oil aufgeteilt werden musste.
1933 erhielt SoCal von Saudi-Arabien die Konzession zur Ölsuche, wobei sie 1938 fündig wurden. Zu Beginn der 50er Jahre erschloss SoCal das weltweit größte Ölfeld (Ghawar) in Saudi Arabien. Die SoCal Tochter California-Arabian Standard Oil Company entwickelte sich über die Jahre zur Arabian American Oil Company (ARAMCO).
Ab 1973 kaufte sich die Regierung von Saudi-Arabien bei ARAMCO ein. Um 1980 war die Unternehmung vollständig im Besitz der saudi-arabischen Regierung. 1988 wurde die Firma in Saudi Arabian Oil Company geändert (Saudi Aramco).
1984 kam es zur bis dahin größten Fusion zwischen Standard Oil of California und Gulf Oil. Um den Ansprüchen von Kartellbehörden gerecht zu werden, wurden diverse Ölstationen im Golf und eine Raffinerie an der Ostküste der USA verkauft. Als Teil der Fusion änderte sich der Name zu Chevron Corporation.
Im Juni 1998 wurde aus Chevrons Biogasgeschäftsbereich und der NGC Corp. die Dynegy Inc. gegründet.
2001 fusionierte die frühere Chevron Corporation mit Texaco und gab sich den Namen ChevronTexaco. Am 9. Mai 2005 wurde der Anhang Texaco jedoch wieder abgelegt. Texaco sollte aber weiterhin als Markenname der Chevron Corporation dienen.
Seit dem 21. August 2007 muss sich Chevron in San Francisco für Menschenrechtsverletzungen Ende der 1990er in Nigeria verantworten. Im Mai 1998 wurde eine Demonstration von 121 Jugendlichen des Ijaw-Volkes auf Antrag von Chevron durch die Armee gewaltsam aufgelöst. Bei den Protesten starben zwei Demonstranten, 11 wurden festgenommen und gefoltert. Chevron wird weiter für die Zerstörung der Dörfer Opia und Ikeyan im nigerianischen Bundesstaat Delta im Januar 1999 verantwortlich gemacht.[1]
Condoleezza Rice, Sicherheitsberaterin und später Außenministerin der Vereinigten Staaten von Amerika, war Direktorin bei Chevron seit 1991.[2]
Kritik
Umweltschutzorganisationen werfen Chevron vor, durch die Erdölförderung in Ecuador Regenwaldgebiete verseucht und zerstört zu haben. Zudem weigert sich die Firma bis heute für die Folgen aufzukommen. Chevron erhielt dafür 2006 den "Public Eye Award".
Dagegen behauptet Jared Diamond in seinem 2005 erschienenen Buch „Kollaps. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen“, der Chevron-Konzern wäre ein Gegenbeispiel zu den zahlreichen Erzbergbau-, Kohlebergbau, Gas- und Ölkonzernen, deren skrupelloses „rationales“ Vorgehen er scharf kritisiert. Diamond kommt zu seiner Einschätzung, nachdem er als Berater des WWF zwischen 1998 und 2003 viermal jeweils einen Monat lang das Kutubu-Ölfeld in Papua-Neuguinea besucht hatte Die Ölförderung wird dort nach seinen Angaben so massiv unter Umweltschutzgesichtspunkten betrieben, dass selbst knapp vor dem Aussterben stehende Tierarten wieder heimisch geworden seien. Er schließt seinen Bericht darüber mit dem Satz: „Eigentlich ist das Kutubu-Ölfeld der bei weitem größte und am strengsten kontrollierte Nationalpark in Papua-Neuguinea.“ (S. 550) Um herauszufinden, wie es zu der umweltfreundlichen Haltung bei Chevron gekommen sei, habe er Gespräche mit Dutzenden von mittleren und leitenden Chevron-Managern geführt. Als Motive wurden z. B. aufgeführt, dass die Beseitigung von Umweltschäden in der Regel viel teurer sei als ihre Vermeidung. Ein Sicherheitsbeauftragter verwies auf die schwerwiegenden Unfälle des Tankers „Exxon Valdez“ (riesige Ölpest vor Alaska), der Ölplattform „Piper Alpha“ in der Nordsee (167 Tote) und der Chemiefabrik im indischen Bhopal (4.000 Tote, 200.000 Verletzte); die Bhopal-Katastrophe kostete Union Carbide letzten Endes die Existenz. Die Öffentlichkeit und die Regierungen würden immer empfindlicher in Umweltfragen, und es sei abzusehen, dass die Umweltschutzauflagen in Zukunft immer strenger werden; bei der Langfristigkeit von Ölförderinvestitionen sei es wirtschaftlich vernünftiger, sich von Anfang an darauf einzustellen. Das Ölfeld von Kutubu habe dem Konzern die Möglichkeit verschafft, der öffentlichen Kritik zu begegnen und zu zeigen, dass man auch ohne die Gängelung durch staatliche Vorschriften ausgezeichneten Umweltschutz betreiben könne. Dass Chevron „kürzlich“ (2003?, - S. 554) die Ausschreibung Norwegens zur Entwicklung eines Öl- und Gasfeldes in der Nordsee gewonnen habe, führe man auch auf seinen guten Ruf in Sachen Umweltschutz zurück. Das Selbstverständnis als umweltfreundliches Unternehmen werde auch konzernintern gepflegt. In den monatlichen E-Mails des Vorstandes an die Mitarbeiter weltweit sei häufig von Umwelt und Sicherheit die Rede; man gehe davon aus, dass die Mitarbeiter sich diese umwelt- und sicherheitsbewusste Haltung der Manager auch selbst zu Eigen machen. – Den Ecuador-Skandal erwähnt Diamond nicht.
Einzelnachweise
- ↑ Telepolis: "Chevron auf der Anklagebank" - 22.08.2007
- ↑ http://www.chevron.com/news/Press/Release/?id=2001-01-16&co=Chevron Condoleezza Rice war Direktorin bei Chevron seit 1991
Literatur
Jared Diamond: Kollaps. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen, Fischer Taschenbuch Nr. 16730, Frankfurt am Main 2005
Weblinks
Unternehmen im Dow Jones Industrial Average (Stand: 22. September 2008)3M | Alcoa | American Express | AT&T | Bank of America | Boeing | Caterpillar | Chevron | Citigroup | The Coca-Cola Company | DuPont | ExxonMobil | General Electric | General Motors | Hewlett-Packard | Home Depot | Intel | IBM | JPMorgan Chase & Co. | Johnson & Johnson | Kraft Foods | McDonald's Corporation | Merck | Microsoft | Pfizer | Procter & Gamble | United Technologies Corporation | Verizon Communications | Wal-Mart | The Walt Disney Company
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