Pulmonalvenenisolation

Pulmonalvenenisolation

Die zirkumferentielle oder lineare Pulmonalvenenisolation ist eine elektrochirurgische Methode zur Behandlung von idiopathischem oder paroxysmalem (anfallsweisem) Vorhofflimmern. Durch ein venöses Leistengefäß wird ein Katheter in das Herz eingeführt und durch die Herzscheidewand hindurch im linken Vorhof platziert. Von dort werden mit einem Messkatheter die Pulmonalvenenwände abgetastet und im Computer eine dreidimensionale Rekonstruktion, die sogenannte Map erstellt. Anschließend wird die vorhofnahe Muskulatur der Lungenvenen mittels Hochfrequenzstrom-Katheterablation verödet, um eine Weiterleitung der myoelektrischen Impulse auf den Vorhof zu verhindern. Der Eingriff dauert ungefähr 1–2 Stunden. Im Gegensatz zur medikamentösen Therapie, bei der Empfindlichkeit der Vorhofzellen und damit die Impulsweiterleitung nur temporär reduziert wird, ist die Pulmonalvenenisolation dauerhaft. Eine von einer US-Forschergruppe um Dr. John Day aus Salt Lake City auf dem Denver Heart Rhythm 2010 Kongress vorgestellte Studie zeigte, dass Patienten mit Vorhofflimmern nach einer Katheterablation ein signifikant niedrigeres Risiko für Alzheimer-Erkrankung und Demenz als medikamentös behandelte Patienten hatten.

Das Verfahren ist inzwischen an vielen Krankenhäusern mit größerer Kardiologie und klinischer Elektrophysiologie etabliert. Circa 25 % der Patienten benötigen einen Zweiteingriff nach einigen Monaten, um eventuell verbliebene Lücken in den Ablationslinien zu schließen. Die Gesamterfolgsrate wird mit circa 80 % angegeben. Schwere Komplikationen treten in ca. 2 % der Behandlungen auf, wie zum Beispiel Apoplex, Pulmonalstenose, Perforation des Ösophagus und Perikarderguss, sind aber verglichen mit Leistenkomplikationen seltener.

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