- Katheter
-
Katheter (v. griech.: καθíημι = hinabsenden, -lassen, fallen lassen) sind Röhrchen oder Schläuche verschiedener Durchmesser aus Kunststoff, Gummi, Silikon, Metall oder Glas, mit denen Hohlorgane wie Harnblase, Magen, Darm, Gefäße usw., aber auch Ohr und Herz sondiert, entleert, gefüllt oder gespült werden können. Dies geschieht aus diagnostischen (untersuchungsbedingten) oder therapeutischen (behandlungsbedingten) Gründen. Das Einführen eines Katheters nennt man Katheterisierung oder Katheterisieren. Ihr Außendurchmesser wird häufig in French (FR) angegeben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon um das Jahr 3000 v. Chr. wurden in Ägypten Katheter aus Zinn und Bronze hergestellt und ebenso wie auch in Indien Instrumente aus Schilfrohr, Strohhalmen oder eingerollten Palmblättern zum Katheterisieren verwendet.
Als Erfinder des flexiblen Harnkatheters gilt Benjamin Franklin.
Aufbau
- Katheterspitze
- Lumen. So werden die vorhandenen Kanäle bezeichnet. Zentrale Venenkatheter besitzen häufig ein distales, mediales und proximales Lumen.
- ein oder mehrere Konnektoren
Medizinische Anwendungen
- Venenkatheter: zentraler Venenkatheter oder peripherer Venenkatheter, Broviac-Katheter, Hickman-Katheter
- in der Urologie: Katheter dienen in der Urologie der Harnableitung und als Hilfsmittel in der Diagnostik und Therapie. In der Diagnostik dienen sie der Urinentnahme und dem Einbringen von Medikamenten und Kontrastmittel.
- Blasenkatheter: Ableitung des Urins aus der Harnblase über die Harnröhre oder die Bauchdecke nach außen.
- Ureterkatheter: Ableitung des Urins aus der Niere über den Harnleiter in die Harnblase oder nach außen.
- Nephrostomiekatheter: Ableitung des Urins aus dem Nierenbecken durch die Haut nach außen.
- in der Kardiologie: Herzkatheter
- in der Hämatologie: Portkatheter
- in der Anästhesie: Periduralkatheter sowie andere Katheter zur kontinuierlichen Regionalanästhesie
- in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde: Tubenkatheter
- in der Dialysetherapie: Shaldon-Katheter, Demers-Katheter, Peritonealkatheter zur Durchführung der Peritonealdialyse
- in der Reproduktionsmedizin (medizinische Fortpflanzungstechnik)
- zur Anlage eines intravenösen Zugangs generell: geschlossene Kathetersysteme verringern das Kontaminations- und Infektionsrisiko
Siehe auch
- Swan-Ganz-Katheter
- Fogarty-Katheter
- Harnröhrenstöpsel
- Geschlossene periphervenöse Kathetersysteme
- Gebrauchsfertige Spüllösung
Weblinks
Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
Wikimedia Foundation.