- Palazzo dell’Arengario
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Der Palazzo dell’Arengario ist ein Gebäude im Süden der Mailänder Piazza del Duomo. Er gilt als Zeugnis der faschistischen Architektur. Nach einem umfassenden Umbau des Innern von 2002 bis 2010 – Konzeption des Architekten Italo Rota – beherbergt es den Museo del Novecento. Das Museum widmet sich der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Geschichte
Bis 1936 stand auf dem Platz, wo sich der Palazzo befindet, ein Seitengelass des Palazzo Reale, manica lunga (dt.: Langer Ärmel) genannt. Dieses wurde zugunsten einer Neustrukturierung des Platzes abgerissen. 1937 wurde ein Massenwettbewerb für die Neugestaltung einer Versammlungshalle (Arengo, daher der Name) ausgeschrieben, bei dem 29 Projekte eingereicht wurden. Von den vier Projekten, die es in die nächste Auswahlrunde schafften, hat sich das einer vierköpfigen Architektengruppe durchgesetzt. Enrico Agostino Griffini, Pier Giulio Magistretti, Giovanni Muzio und Piero Portaluppi waren allesamt bekannte Mailänder Architekten. Ihren monumental wirkenden Entwurf haben sie in fünf Varianten eingereicht. Sie planten den Palazzo dell’Arengario aus zwei symmetrischen Gebäudeteilen zusammenzusetzen. Deren trennende Achse führt vom Ausgang der Galleria Vittorio Emanuele II über den Domplatz zur Piazza Diaz und bildet die Via Guglielmo Marconi.
Durch die Zweiteilung sollte der Eindruck eines Stadttores entstehen, da sich die Gegend um die Piazza Diaz zu einem Verwaltungszentrum entwickelte und somit eine Verbindung von der Piazza zum Stadtkern hergestellt werden konnte. Die Bauarbeiten begannen am 1. Februar 1939. Ehe diese abgeschlossen werden konnten, wurde der Palazzo während des Bombardements Mailands im Zweiten Weltkrieg beschädigt. 1947 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen und 1956 beendet, das Gebäude sollte nunmehr im linken Teil die regionale Tourismusorganisation beherbergen (Ente Provinciale del Turismo). Im rechten wurde der Consiglio di Zona der Altstadt sowie weitere öffentliche Institutionen untergebracht.
Der linke Gebäudeteil gilt nunmehr als der eigentliche Arengario.
Architektur
Das dreistöckige Gebäude ist mit Candoglia-Marmor verkleidet. Beide Gebäudeteile verfügen über eine Art Portikus, dessen Dach als Balkon der zweiten Etage dient. Der Balkon des linken Gebäudeteiles ist über eine an der Ostseite befindliche Freitreppe zugänglich und hätte Benito Mussolini zum Halten von Reden dienen sollen. Das für den faschistischen Stil typische, spärliche Dekor am Portikus wurde von Arturo Martini geschaffen. Die Fensterreihen der beiden oberen Etagen ist Arkaden nachempfunden.
Weblinks
- Gabriele Detterer, Neuer Glanz am Domplatz, Neue Zürcher Zeitung vom 22. Dezember 2010.
- Eintrag auf lombardiabeniculturali.it
45.4635249.1902Koordinaten: 45° 27′ 49″ N, 9° 11′ 25″ OKategorie:- Bauwerk in Mailand
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