- Chibbat Zion
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Chibbat Zion (hebräisch; auf deutsch: "Zionsliebe") ist die historische Bezeichnung einer populär gewordenen Bewegung für Landerwerb und den Wiederaufbau Palästinas (Erez Israels), die unter russischen Juden nach den Pogromen von 1881/82 entstand und sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts über ganz Europa ausbreitete. Sie gilt als Beginn des organisierten Zionismus.
Leon Pinsker und sein Buch "Autoemanzipation" bildeten die ideologische Basis und riefen zur Selbstbefreiung und Etablierung eines territorialen Zentrums für das jüdische Volk auf. Ihre Mitglieder/Anhänger hießen „Chovevei Zion“ (Chowewe Zion, weitere Schreibweisen) - "Zionsliebende, Zionsfreunde". Zu ihnen gehörten die Gründer von Rischon le Zion, Zichron Ja´akov und Rosch Pina. Die einzelnen Ortsgruppen der Chowewe-Zion im Vereinigten Königreich hießen - militärähnlich und bibelromantisch - "Zelte".
1890 erhielt Chibbat Zion die offizielle Erlaubnis der russischen Regierung, eine „Gesellschaft zur Unterstützung jüdischer Bauern und Handwerker in Syrien und Palästina" zu gründen, die als "Odessa-Komitee" bekannt wurde. In der Folge wurden in ganz Russland Gelder gesammelt, die u. a. zum Aufbau von Rechovot und Hadera beitrugen. Als 1897 die Zionistische Weltorganisation gegründet wurde, traten ihr die meisten Chibbat-Zion-Gruppen bei.
Das Odessa-Komitee bestand bis nach dem Ersten Weltkrieg und wurde dann von den Bolschewiken aufgelöst.
Quellen
- Statutenentwurf des Odessa-Komitees bei: www.zionistarchives.org.il
- YIVO (pdf; 115 kB)
Literatur
- Alter Drujanow, Ketawim le-toledot Hibbat Zion we Jischuw Erez Israel, 3 Bde., Bd. I Odessa 1919, Bd. II und III, Tel Aviv 1925-1932
- Heinrich Loewe (Hrsg.), Chibbat Zion. Gedenkschrift zur fünfzigjährigen Gedenkfeier der Kattowitzer Konferenz der Chowewe Zion, Kattowitz 1934
- Nahum Sokolow, Hibbath Zion, Jerusalem 1934
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