Paul Stawitzki

Paul Stawitzki

Paul Stawitzki (Lebensdaten nicht bekannt) war ein Kriminalrat im Führungsstab der Leitstelle der Gestapo in Hamburg und SS-Sturmführer. Vor 1939 war er bei der Gestapo in Altona tätig. Nach Kriegsbeginn wurde er bei der Gestapo in Polen eingesetzt und kam 1943 nach Hamburg zurück. Hier wurde er Leiter der sogenannten Dezernate II, in der die „Abteilungen zur Bekämpfung der Gegner des NS-Regimes“ zusammengefasst waren, ab Januar 1944, nach dem die Hamburger Gestapo umorganisiert worden war, kam die Leitung weiterer Sonderdezernate hinzu.[1] In dieser Funktion war er hauptsächlich bei der Verfolgung und bei den Verhören der Mitglieder der Weißen Rose Hamburg eingesetzt, zu einem späteren Zeitpunkt auch zusammen mit der Sonderkommission des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) bei der Verfolgung der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe.

Im April 1945 ist Paul Stawitzki aus Hamburg verschwunden. Nach Zeugenaussagen gibt es Vermutungen, dass er in Argentinien untergetaucht ist und unter der Regierung Perón am Aufbau der dortigen Staatspolizei beteiligt war. Im weiteren gibt es Vermutungen, dass er mit dem Kriminalkommissar und SS-Obersturmführer und Angehörigen der Sonderkommission 20. Juli Kurt Stawizki oder Stawitzki verwandt ist.

Literatur

  • Gertrud Meyer: Nacht über Hamburg. Berichte und Dokumente, Hamburg 1971.
  • Ursel Hochmuth, Gertrud Meyer: Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand. 1933 - 1945, Frankfurt 1980, ISBN 3-87682-036-7.

Einzelnachweise

  1. Nach der Neustrukturierung war Stawitzki Leiter der Abteilungen IV 1 („Bekämpfung des Kommunismus“) und IV b („Vergehen gegen Heimtückegesetz, Rechtsparteien“), übernahm außerdem das Sonderreferat 1 a 1 („Hochverrat - Marxismus - Kommunismus“) von SS-Hauptsturmführer Adolf Bockelmann und schließlich noch die Abteilung IV N („Nachrichten“). Siehe hierzu: Gertrud Meyer: Nacht über Hamburg. Berichte und Dokumente, Hamburg 1971, S. 69 ff. und 126 f.

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