Pennyauktion

Pennyauktion

Eine Pennyauktion ist eine Onlineversion der All-pay-Auktion, bei der jedes Gebot kostenpflichtig ist.[1]

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Der Begriff stammt aus der Zeit der Great Depression, als Farmer bei Zwangsversteigerungen durch Drohungen andere Bieter daran hinderten, nach dem Mindestgebot von einem Penny weiterzubieten.[2] Die ersten Online-Pennyauktionen wurden im Jahr 2005 vom Online-Auktionshaus Telebid, später umbenannt in Swoopo, durchgeführt.[3]

Prinzip

Unabhängig vom Realwert des Auktionsgegenstandes beträgt der Anfangspreis einer Auktion 0,01 oder 0,00 € bei einer festgelegten Laufzeit von einigen Stunden. Die Teilnehmer bezahlen für jedes platzierte Gebot eine geringe Gebühr von bis zu 1,50 UK£[1] zahlbar sofort via PayPal, Kreditkarte oder Sofortüberweisung. Gleichzeitig erhöht jedes eingegangene Gebot den Warenpreis um einen winzigen Beitrag, i.d.R. einen Cent, und verlängert die Auktionsdauer um einige Sekunden. Es gewinnt der Teilnehmer, der das letzte Gebot abgegeben hat.

Verbreitung

In den USA existieren zwei Zusammenschlüße größerer Pennyauktion-Seiten - Entertainment Auctions Association (EAA) und Penny Auctions Merchants Association (PAMA), die den Gesamtgewinn des Fachgebietes in 3 Milliarden Dollar bewerten. Im UK ist der größte Anbieter Swoopo mit bis zu 324.000 monatlichen Zugriffen (August 2009).[4]

Die Besucheranzahl solcher Auktions-Websites wird vom Web Service PennyAuctionTraffic.com verfolgt, das die Rangliste der größten PennyAuktionen in den USA erstellt. Die Seite Quibids.com, mit 1,5 Mio monatlichen Zugriffen [5] größter Anbieter auf dem US-Markt, bietet pro Tag 10.000 Auktionen[6] an.

Kritik

Daniel Kahneman und Amos Tversky zufolge nutzen Pennyauktionsseiten einzelne Aspekte der Spieltheorie, um die Teilnehmer an die jeweilige Auktion zu binden. So wird mit jedem platzierten Gebot die gefühlte Investition größer und gleichzeitig auch die Bereitschaft zu weiteren Geboten, um das investierte Kapital nicht zu verlieren.[4] Einige Quellen werten das Prinzip eher als verstecktes Glücksspiel[1] oder Lotterie[7] denn als Versteigerung. Von Verantwortlichen und Betreibern wird hingegen betont, dass Timing,[1] Strategie und Können[4] nötig sind, um eine Pennyauktion zu gewinnen.

Als weiterer Kritikpunkt wird oft der mutmaßliche Einsatz von Bots genannt, um den Auktionspreis in die Höhe zu treiben und die Teilnehmer zu weiteren kostenpflichtigen Geboten zu animieren [7] oder das versteigerte Produkt durch ein Botgebot nicht ausliefern zu müssen und ein weiteres Mal versteigern zu können. [8]

Quellen

  1. a b c d [1] Artikel von Laura Whateley, TimesOnline , abgerufen am 26. August 2011
  2. [2] American agriculture: a brief history von R. Douglas Hurt abgerufen am 26.August 2011
  3. SoftAU GmbH: Was ist das, eine Erlebnisauktion? Wir bringen nun Licht ins Dunkel. Abgerufen am 26. Mai 2011.
  4. a b c [3] Artikel von Mark Gimein vom 12.Juli 2009, Washington Post , abgerufen am 29.August 2011
  5. [4]Trafficverzeichnis aller Pennyauktionsseiten mit Angebot in den US, abgerufen am 29.August 2011
  6. [5] Artikel von Ann Zimmermann in The Wall Street Journal Digital Network , abgerufen am 29.August 2011
  7. a b [6] Zitat der Federal Trade Commission auf Commercial Appeal , abgerufen am 30.August 2011
  8. [7] Washington State Office Press Release , abgerufen am 30.August 2011

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