- Chiliarch
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Chiliarch (griechisch χιλίαρχος, chiliarchos) war die griechische Bezeichnung für den Kommandeur der Leibgarde im Perserreich der Achämeniden bzw. für den Kommandeur von 1000 Mann. Er übernahm später auch wichtige Regierungsfunktionen, die in der (älteren) Forschung oft mit denen eines orientalischen Wesirs verglichen werden; inwiefern dies zutrifft, ist umstritten. So war er wohl beispielsweise für die Überwachung des Hofverkehrs zuständig, vielleicht auch für Einführung von Gesandten, obwohl auch in diesem Punkt in der Forschung keine Einigung herrscht.
Alexander der Große übernahm dieses Amt und machte es zum höchsten Reichsposten. Er übertrug es zunächst seinem engsten Freund Hephaistion, nach dessen Tod wurde Perdikkas Chiliarch, und auch bei den Diadochen blieb damit ein hohes Hofamt verbunden. Es gibt jedoch keine Hinweise auf die Existenz des Titels unter den Parthern, obwohl dies möglich wäre. Unter den Sassaniden taucht der Titel unter einem anderen Namen wieder auf (Hazaúrbed); er findet sich beispielsweise auch in der Inschrift Schapurs I. bei Naqsh-i Rustam wieder (mittelpersisch hz’lwpt, parthisch hzrwpt).
Im byzantinischen Reich bezeichnete der Begriff den Kommandeur einer Chiliarchie von 1000 Mann. Oft auch als Moira, Droungos oder Taxiarchie genannt.
Literatur
- Ph. Gignoux: Chiliarch, in: Encyclopædia Iranica, Bd. 5, S. 423f.
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