- Plath GmbH
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PLATH GmbH Rechtsform GmbH Gründung 26. März 1954 Sitz Hamburg, Deutschland Leitung Nico Scharfe (CEO),
Hinrich Brüggmann (CFO)Mitarbeiter ca. 175 Umsatz ca. 40 Mio. EUR (Gj. 2010) Branche Fernmeldeaufklärungssysteme, Funküberwachung und Funkortung für maritime Verkehrssicherung, Massendatenanalyse und -visualisierung Website www.Plath.de Die PLATH GmbH ist ein international tätiges mittelständisches deutsches Unternehmen mit Sitz in Hamburg, das sich auf den Bereich der Funküberwachung und der Funkortung spezialisiert hat.
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Zu diesem Bereich zählt die Kommunikationsaufklärung für taktische (COMMS ESM) und strategische Anwendungen (COMINT) einerseits, sowie Applikationen für die maritime Verkehrslenkung und zur Unterstützung von Suche und Rettung (Search and Rescue) andererseits. Im Verbund mit verschiedenen Tochterunternehmen deckt die PLATH GmbH mit ihren Produkten und Systemen die gesamte Prozesskette der Kommunikationsaufklärung von der Sensorik bis hin zur Analyse und Auswertung von Massendaten ab. Die PLATH GmbH beschäftigt etwa 175 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 40 Mio. €. Im Jahr 2009 wurde die PLATH GmbH sowohl vom Handelsblatt auf den Platz 49 [1] unter den hundert kommenden Weltmarktführer gesetzt, als auch von den VDI Nachrichten als „Hidden Champion“ bewertet.
Geschichte
Im Jahr 1837 gründete David Filby, ein Instrumentenmacher aus Husum, in Hamburg ein Handelshaus für nautische Instrumente und Karten, das im Jahr 1862 von dem Hamburger Carl Christian Plath übernommen wurde. Es folgten weitere Umfirmierungen und Beteiligungen, wie etwa an Cassens & Bennecke, die ab 1909 unter dem Namen Cassens & Plath in Bremerhaven Navigationsgeräte vertrieben, oder Weems und Plath in Annapolis, USA, bis dann 1937 die C. Plath KG gegründet wurde. 1950 richtete die C. Plath KG im ihrem sogenannten Kompasshaus, welches über Jahrzehnte zum Bild des Hamburger Hafens gehörte[1], eine Abteilung zur Entwicklung von Geräten zur Funknavigation ein. Die Leitung dieser Abteilung übernahm Dr. Maximilian Wächtler, der als Pionier auf den Gebiet der Funkortung und Funk- bzw. Fernmeldeaufklärung gilt [2] und mehr als 60 Patente auf diesem Gebiet hielt [3] [4].
Aus dieser Abteilung wurde schließlich, unter Einbeziehung von Teilen der 1911 in Kiel gegründeten Signalgesellschaft, die C. Plath GmbH bzw. die heutige PLATH GmbH gegründet. Unter dem Dach der PLATH-Gruppe vereinigt sich heute PLATH mit ihren Töchtern innoSysTec, PROCITEC, Plath EFT sowie der PPS. Der Mehrheitseigener ist heute das Familienunternehmen Handelsgesellschaft Scharfe mbH & Co. KG.
Die C. Plath KG hingegen ging in die LITEF GmbH über, die heute Northrop Grumman LITEF GmbH heißt. Aufgrund dieser Entstehungsgeschichte und den vielen Namensgleichheiten wird die PLATH GmbH häufig fälschlich als Nachfolger C. Plath KG betrachtet und mit Kompanden und anderen Navigationsgeräten in Verbindung gebracht. Unter den Geschäftsführern der C. Plath GmbH befand sich auch Herr Dr. Pfaff, der das Unternehmen von 1989 bis 1997 leitete. Dr. Pfaff hat zusammen mit Oberst a.D. Grabau einige der grundlegenden literarischen Werke der Funkaufklärung [5] verfasst. Diese werden noch heute bei der Ausbildung der EloKa Truppe der deutschen Bundeswehr genutzt und gehören zum Standardwerk eines Aufklärers.
Produktsparten
Bekannt wurde die PLATH GmbH vor allem durch die Herstellung von Sichtfunkpeilern für die Navigation und die Ortung von Schiffen im Seenotfall. Diese Geräte waren für die Seeschifffahrt, in Zeiten in denen es noch kein GPS gab, zur Positionsbestimmung von größter Wichtigkeit [6]. Hier dominierte die PLATH GmbH in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts zusammen mit dem Firmen Telefunken/DEBEG, die ihrerseits Komponenten von PLATH verwendeten, die Peiltechnik [7]. Diese Dominanz im Markt ging sogar soweit, dass im Standardhandbuch für nautische Offiziere [8] die Funkpeilung am Doppelkanalsichtfunkpeiler SFP7000 erklärt wurde.
- Kommunikationsaufklärungssysteme
- Peil- und Ortungssysteme
- Auswertesysteme
Produkte
- Antennen
- Funkempfänger
- Funkpeiler
- Peildatenverdichter
- Signalanalysesoftware
- Auswertesoftware für Massendaten
- Steuersoftware
Technische Meilensteine
Unter weiteren technischen Innovationen, mit denen die PLATH GmbH aufwarten konnte, sind z.B. nennenswert: Maximumprinzip des Sichtfunkpeilers [9] sowie Patente für den ersten Doppelkanalsichtfunkpeiler, Verfahren zur Peilung und Ortung von Sendern bei Frequenzsprung-Funkverbindungen (frequency hopping) oder in neuester Zeit Verfahren zur Täuschung der Satellitennavigation (GPS-Spoofing)[10]. Seit ihrer Firmengründung 1954 wurden mehr als 200 Patente angemeldet.
- 1953 Entwicklung des ersten serienreifen Doppelkanalsichtfunkpeilers der Welt mit behördlicher Zulassung
- 1958 modularer Sichtfunkpeiler mit Plug-In Modulen für verschiedene Frequenzbereiche und Funktionen
- 1960 Entwicklung des ersten fernbedienbaren Sichtfunkpeilers
- 1971 Auslieferung des ersten automatischen Peilsystems
- 1975 Funkpeiler zur Peilung von Signale unterhalb der Rauschschwelle
- 1976 Inbetriebnahme des ersten automatischen Funkaufklärungssystems
- 1982 Realisierung des Punktwolkenortungsverfahren in Echtzeit
- 1988 fernbedienbares Kurzwellenpeilsystem für die Bundeswehr
- 1988 weltweit erster Breitbandfunkpeiler
- 1988 automatisches Peilsystem für VTS-Anlagen
- 1989 Prototyp des ersten Breitbandpeilempfängers nach dem Watson-Watt-Verfahren
- 1996 Patent zum GPS-Spoofing
- 1997 Einführung des Peildatenverdichters
- 1999 Gründung PROCITEC und Einstieg in die Signalanalyse
- 2003 vollständig automatisches Fernmeldeaufklärungssystem
- 2009 breitbandiger 7-Kanal-Interferometerpeiler für V/UHF
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ vdi-Nachrichten. 100 Wachstums-Champions im Mittelstand - abgerufen am 30. April 2010.
- ↑ Rudolf-Diesel-Medaille für Dr. Maximilian Wächter
- ↑ Bernd Horstmann (Hrsg.): Funkpeilen gestern, heute, morgen - Maximilian Wächtler 80 Jahre, 2. Aufl., Hamburg 1981.
- ↑ Wullenweber
- ↑ Grabau, Rudolf / Pfaff, Klaus. (Hrsg.): Funkpeiltechnik, Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1989.
- ↑ http://www.seefunknetz.de/peilen.htm
- ↑ Joachim Beckh: Blitz und Anker, Band 2: Informationstechnik, Geschichte & Hintergründe, Norderstedt 2005.
- ↑ Müller/Krauß: Handbuch für die Schiffsführung, Band 1, Teil C - Navigation, 8. neubearb. und erw. Auflage, Berlin u.a. 1986.
- ↑ Joachim Beckh: Blitz und Anker, Band 2: Informationstechnik, Geschichte & Hintergründe, Norderstedt 2005.
- ↑ Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamtes - http://depatisnet.dpma.de/DepatisNet/depatisnet?window=1&space=menu&content=index&action=index
Weblinks
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