Potsdam (1900)

Potsdam

p1 Schiffsdaten Flagge Niederlande Niederlande andere Schiffsnamen Stockholm (1915) Solglimt (1929) Sonderburg (1941) Schiffstyp Passagierdampfer Heimathafen Rotterdam Reederei Holland-America Line Bauwerft Blohm & Voss, Hamburg Stapellauf 15. Dezember 1899 Übernahme 5. Mai 1900

Schiffsmaße und Besatzung Länge 167,6 m (Lüa) Vermessung 12.606 BRT

Maschine Maschine Dreifachexpansions- dampfmaschine Maschinen- leistung 7.600 PS (5.590 kW) Geschwindigkeit max. 15 kn (28 km/h) Propeller 2

Transportkapazitäten Zugelassene Passagierzahl 282 in der I. Klasse, 210 in der II. Klasse, 1.800 in der III. Klasse

Sonstiges Schornstein 1 Masten 2 Fahrtgebiet Transatlantischer Linienverkehr

Die Potsdam wurde 1899 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Sie bot Platz für 2292 Passagiere und erreichte eine Reisegeschwindigkeit von 15 Knoten. Sie war ein Passagierdampfer, der zunächst auf der Holland-America Line fuhr.

Geschichte

Niederländisches Passagierschiff

Das Schiff sollte eines von drei Schwesterschiffen werden, die die HAL zur Jahrhundertwende zur Erweiterung ihrer Flotte in Auftrag gab. Es sollten die drei größten Schiffe werden, über die die HAL zu dieser Zeit verfügte. Da die beiden Schwesterschiffe Rijndam und Noordam von Harland & Wolff in Belfast gebaut werden sollten, wurde auch die Potsdam von Angehörigen dieser Firma entworfen, wenn sie auch in Deutschland gebaut wurde. Am 5. Mai 1900 wurde sie an die HAL ausgeliefert.

Ihre Jungfernfahrt trat die Potsdam am 17. Mai 1900 an. Im Winter 1900/1901^[1] oder 1904 wurde bei einem Umbau wegen unbefriedigender Fahrgeschwindigkeit ihr Schornstein verlängert, was ihr den Spitznamen „Funneldam“ einbrachte. Sie befuhr im Dienst der Holland-America Line die Strecke Rotterdam-New York bis 1915. Nach dem Untergang der RMS Titanic wurde sie mit vier zusätzlichen Rettungsbooten ausgestattet.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs gingen die Fahrgastzahlen so stark zurück, dass die HAL schließlich beschloss, die Potsdam zu verkaufen. Im September 1915 ging sie in den Besitz der frisch gegründeten Swedish American Line über und wurde in Stockholm umbenannt. Nach einem Umbau, der insbesondere der Modernisierung der Kabinen Dritter Klasse galt, befuhr sie nun ab dem 11. September 1915 die Strecke Göteborg-New York. Bis 1917 konnten als neutral markierte Schiffe noch einigermaßen sicher den Atlantik überqueren. Nachdem aber die Gefahren durch den U-Boot-Krieg zu groß wurden, blieb das Schiff ab Mai 1917 in Göteborg. Ab 1919 diente es dem Rücktransport amerikanischer Truppen in die USA. Bis 1920 blieb die Stockholm das einzige Schiff der SAL. Dann wurde die Virginian hinzugekauft und in Kungsholm umbenannt. 1922 wurde die Stockholm abermals umgebaut, auf Ölfeuerung umgestellt und die Höhe des Schornsteins wieder um etwa zwei Meter reduziert. Die SAL hatte ursprünglich ihr Geld mit Auswanderern verdienen wollen, hatte aber die große Auswanderungswelle verpasst. So stellte sie sich jetzt auf luxuriösere Angebote, die eher Kreuzfahrtcharakter hatten, um, und beschaffte mit der Gripsholm und der Kungsholm II neue Schiffe. Die Stockholm wurde für die Linie überflüssig. Ihre letzte Reise für die Swedish American Line begann Ende September 1928.

Norwegischer Walfänger

Das Schiff wurde an die Walfangfirma Atlas verkauft und umgebaut. Ab dem 12. September 1929 fuhr es unter norwegischer Flagge für die Walfangindustrie und trug den Namen Solglimt. 1930 ging die Solglimt in den Besitz der Walfanggesellschaft A/S Thor Dahl über.

Deutscher Frachter

Am 14. Januar 1941 wurde die Solglimt im Südlichen Ozean von dem deutschen Hilfskreuzer Pinguin (ex. Kandelfels) gekapert und von einem Prisenkommando der Pinguin nach Bordeaux gebracht. Sie erhielt nun den Namen Sonderburg und fuhr unter deutscher Flagge für die Erste Deutsche Walfanggesellschaft. 1942 wurde sie im Hafen von Cherbourg durch Luftangriffe schwer beschädigt. Im Juni 1944 wurde sie bei der Evakuierung von Cherbourg versenkt, um den Hafen zu blockieren. 1946 wurden Teile des Wracks gesprengt, 1947 wurden die Reste gehoben, nach Großbritannien geschleppt und dort abgewrackt.

Weblinks

 Commons: Potsdam (1900) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Kurze Beschreibung des Schiffs
• Ausgiebigere Beschreibung mit Bildern und z. T. abweichenden Daten

Einzelnachweise

1. ↑ http://www.thegreatoceanliners.com/potsdam.html