- Priekulė
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Priekulė (dt. Prökuls; kurisch Prekule) ist eine kleine Stadt und Zentrum des gleichnamigen Landamtes der Rajongemeinde Klaipėda in der litauischen Region Kleinlitauen, dem früheren Memelland. Der Ort liegt etwa 20 km südlich von Klaipėda (Memel) am Ufer der Minge.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der Name Prökuls leitet sich ab von kurisch-lettisch „preks“: Preis; „prece“: Ware (vgl. dazu preußisch-litauisch "prekius": bieten, feilschen). Die kurische Endung -ul ist ein Diminutiv, die anzeigt, dass es sich um einen eher unbedeutenden Handelsplatz handelt.
Geschichte
Der Ort hieß ursprünglich Paminia (an der Minia/Minge). 1511 ist ein Krug „zur Minnige“ beurkundet. Krüge wurden an Verkehrsknotenpunkten errichtet und waren im Wesentlichen Handelsplätze. 1540 war ein Lukas Preckol Betreiber des Kruges. 1587 wurde eine Kirche gebaut, deren erster bekannter Pastor Caspar Radunius war. Seit 1628 ist Prökuls ein Kirchspiel, musste jedoch einzelne Ortschaften an andere Kirchspiele abtreten. Die Bevölkerung war evangelisch-lutherisch, die Katholiken gehörten zum Kirchspiel Memel. Bereits 1594 wurde ein Lehrer eingestellt. 1905 hatte das Dorf etwa 500 Einwohner, davon sehr wenige ethnisch Deutsche, 1925 waren es um die 1100 Einwohner.
Persönlichkeiten
- Immanuel Kants väterliche Vorfahren stammen aus Kantweinen/ Kirchspiel Prökuls
- Eva Simoneit, preußisch-litauische Schriftstellerin hatte in Prökuls ein Sommerhaus
- Friedrich Börschmann (* 9. Juni 1870 in Prökul), Mediziner und sozialdemokratischer Parlamentarier
- Konrad Loerke (* 26. Januar 1909 in Prökul), deutscher Marineoffizier, Träger des Offizierskreuzes der französischen Ehrenlegion
Literatur
- Mortensen, Hans und Gertrud: Kants väterliche Ahnen und ihre Umwelt, Rede von 1952 in Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg / Pr., Holzner- Verlag Kitzingen/ Main 1953 Bd. 3
- Sembritzki, Johannes: Geschichte des Kreises Memel, Memel 1918
Weblinks
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