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Minija
MingeDaten Lage westliches Litauen Flusssystem Memel Abfluss über Atmata → Kurisches Haff → Ostsee Quelle See Didovas südlich Telšiai
55° 50′ 29″ N, 22° 15′ 30″ O55.84137522.258457Mündung in den Mündungsarm Atmata der Memel 55.34676621.292987Koordinaten: 55° 20′ 48″ N, 21° 17′ 35″ O
55° 20′ 48″ N, 21° 17′ 35″ O55.34676621.292987Länge 213 km Rechte Nebenflüsse Babrungas Kleinstädte Gargždai, Priekulė Schiffbar 180 km mit Paddelboot Die Minija, deutsch Minge, ist ein Fluss in der südkurischen Landschaft Keklys (Ceclis) im Westen Litauens. Der Fluss hat ein für litauische Verhältnisse starkes Gefälle, über die Länge von 213 km, fällt er 180 m. Er entspringt im Osten des niederlitauischen Hochlandes in der Žemaitija (Samogitien) südlich von Telšiai und fließt zunächst nach Passage mehrerer Seen bis etwa Kartenu gegen Westen, wendet sich dann nach Süden und fließt fast parallel zur Ostseeküste nach Süden, wo sie etwa bei Gargždai die Grenze ins Memelland kreuzt. Sie nimmt ihren Weg westlich bis Ditava (Dittauen) und fließt in südlicher Richtung durch Priekulė (Prökuls), wo der Mingekrug 1511 als Krug „zur Minnige“ beurkundet ist. Weiter nimmt der Fluss seinen Lauf bis zum Aukštumalo Pelkė (Augstumalmoor). Hier ist die Minge 50 m breit und sechs bis sieben Meter tief. Der Taggraben leitet die Minge in den Mündungsarm Atmata (Atmath) der Memel, die kurz vor dessen Erreichen des Kurischen Haffes am Windenburger Eck mündet. Die Minge hat jedoch noch ein eigenes Delta: Dobe Upeit (tiefer Fluss), Upes Ost (Fluss-Hafen), Krumme Ost (Gebüsch-Hafen). Etymologisch steht der Name im Zusammenhang mit Main und bedeutet Sumpf (vgl. lettisch maina „Sumpf“)
1871 wurde die Minge bei Schemen überbrückt, 1892 in Baiten. Über den König-Wilhelm-Kanal, gebaut 1863-1873, ist die Minija mit der Hafenstadt Klaipėda (Memel) verbunden.
Wegen des Gefälles, zahlreicher Schwellen und Steine und des sehr unbeständigen Wasserstandes ist der Fluss ein anspruchsvolles Paddelgewässer. Zahlreiche (ehemalige) Wassermühlen erfordern Umtragen.
Minge / Minė (Ort)
Minė (Minge) an der Minge wird als das Venedig unter den Delta-Dörfern bezeichnet. Die Häuser stehen auf beiden Seiten des Flusses, der als Straße des Ortes gilt. Mit dem Boot kamen die Kinder zur Schule, der Arzt zum Kranken und die Männer zum Krug. In wenigen Minuten erreicht man das Haff, den Russ-Strom und den König-Wilhelm-Kanal, der 1863 zwischen Smeltė (Schmelz) und der Minge begonnen und 1873 vollendet wurde.
Seit 1736 gab es in Minge eine Schule. Das Fischerei-Polizeiwesen wurde 1844 neu geordnet, und so erhielt auch Minge einen Fischmeister, dem die Fischerschulzen und die örtliche Fischereipolizei im Revier Feilenhof unterstanden. Der Kurenwimpel von Minge wird diagonal von links unten nach rechts oben geteilt. Die Farben sind Rot (oben links) und Weiß (unten rechts) .
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