Produktschutz

Produktschutz

Ein Produktschutz verhindert Produktpiraterie, Imitation und Nachahmung durch technologische und organisatorische Maßnahmen. Diese verlagern den Startzeitpunkt der Produktpiraterie und erhöhen ihren Aufwand, so dass das Herstellen von Kopien wirtschaftlich unattraktiv wird. Mit dem Produktschutz kann der erwartete Umsatz im Produktlebenszyklus erzielt werden. Ein Umsatzverlust durch Produktpiraterie und Nachahmung wird verhindert.

Der Produktschutz ergänzt die Strategien, geistiges Eigentum durch Schutzrechte (wie Patente, Marken) und technische Sicherungsmittel (wie RFID) zu schützen und wirkt im Gegensatz zu diesen vorbeugend.

Der zum Einsatz kommende konkrete technische Produktschutz wird in der Neu- und Weiterentwicklung konzipiert und ist bestenfalls selbst patentierbar. Er kann sowohl eine komplexere als auch eine einfachere Produktstruktur erfordern. Der organisatorische Produktschutz sichert die Lieferkette und den in- wie externen Wissensfluss über Produkte, Prozesse und Strategien. Dabei ist zur Erhaltung des Innovationsklimas und damit der Innovationsfähigkeit einer Organisation zwischen Geheimhaltung und Wissensweitergabe abzuwägen.

Bei Open Innovation Projekten zur Erforschung und Entwicklung von Hardware bleibt durch Produktschutz das geistige Eigentum gewahrt. So fördert z.B. die teilverdeckte Mehrkörper-Co-Simulation die Kooperationsbereitschaft für Open Hardware Projekte.

Technische Sicherungsmittel wie z.B. Hologramme, Sicherheitsetiketten (VOID-Folien, Dokumentenfolien), Mikrofarbcodes, Digitale Wasserzeichen, Kopie-Erkennung bzw. Datamatrix, DNA- oder Nano-Technologien, RFID ergänzen den Produktschutz. Sie ermöglichen die Identifizierung von Originalen zur rechtssicheren Abwehr unberechtigter, auf Kopien beruhender, Produkthaftungsklagen.

Literatur

  • Oliver Kleine, Dieter Kreimer, Nora Lieberknecht (Hrsg.): Piraterierobuste Gestaltung von Produkten und Prozessen, VDMA Verlag, 2010, ISBN 978-3-8163-0601-6
  • Michael Abramovici, Ludger Overmeyer, Bernhard Wirnitzer (Hrsg.): Kennzeichnungstechnologien zum wirksamen Schutz gegen Produktpiraterie, VDMA Verlag, 2010, ISBN 978-3-8163-0602-3
  • Eberhard Abele, Albert Albers, Jan C. Aurich, Wllibald A. Günther (Hrsg.): Wirksamer Schutz gegen Produktpiraterie im Unternehmen – Piraterierisiken erkennen und Schutznaßnahmen umsetzen, VDMA Verlag, 2010, ISBN 978-3-8163-0603-0
  • Kai Schnapauff Präventiver Nachahmungsschutz bei technischen Produkten, TCW Verlag, 2010, ISBN 978-3-941967-01-4
  • Marcus von Welser, Alexander González: Marken- und Produktpiraterie, Strategien und Lösungsansätze zu ihrer Bekämpfung, Wiley-VCH, 2007, ISBN 3-527-50239-4
  • Christoph Wiard Neemann: Methodik zum Schutz gegen Produktimitationen, Shaker Verlag, 2007, ISBN 978-3-8322-6271-6
  • Thomas Meiwald, Markus Petermann, Udo Lindemann: Erstellung eines Schutzkonzepts zur Vermeidung von Produktpiraterie, In: Industrie Management, N. Gronau, H. Krallmann, B. Scholz-Reiter, GITO mbH Verlag für Industrielle Informationstechnik und Organisation, Berlin 2008, ISSN 1434-1980
  • Rainer Erd/Michael Rebstock: Produkt- und Markenpiraterie in China, Shaker Verlag, Aachen 2010 ISBN 978-3-8322-8996-6
  • Jörg Kammerer, Xiaoli Ma, Ina Melanie Rehn, Hans-Joachim Fuchs: Piraten, Fälscher und Kopierer: Wirksame Methoden und Strategien gegen die Verletzung gewerblicher Schutzrechte in China, Gabler Verlag, 2006, ISBN 978-3834901590
  • Thomas Meiwald, Markus Petermann, Carlos Gorbea, Sebastian Kortler: Fighting Product Piracy: Selecting Action Measures for OEMs Based on Links to Situational Influencing Factors, In: Self-optimizing Mechatronic Systems: Design the Future, J. Gausemeier, F. Rammig, W. Schäfer, W. V. Westfalia Druck GmbH, Paderborn 2008, ISBN 978-3-939350-42-2
  • Ingo Winkler, Wang XueLi: Made in China - Marken und Produktpiraterie. Strategien der Fälscher & Abwehrstrategien für Unternehmen, IKO-Verlag Frankfurt, 2007, ISBN 3-88939-893-6

Weblinks

Jürgen Gausemeier (Hrsg.): Innovationen gegen Produktpiraterie - Produktschutz kompakt (PDF, 40 S.), Informationsbroschüre, Heinz Nixdorf Institut, Universität Paderborn, 2011


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • AD(H)S — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • AD-H-D — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • ADHD — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • ADHS — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • AHDS — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Aufmerksamkeitsdefizit — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung — Klassifikation nach ICD 10 F90. Hyperkinetische Störungen F90.0 Einfache Aktivitäts und Aufmerksamkeitsstörung F90.1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”