Südtrinidad-Sturmvogel

Südtrinidad-Sturmvogel
Südtrinidad-Sturmvogel
Südtrinidad-Sturmvogel gemalt von Louis Agassiz Fuertes

Südtrinidad-Sturmvogel gemalt von Louis Agassiz Fuertes

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Röhrennasen (Procellariiformes)
Familie: Sturmvögel (Procellariidae)
Gattung: Hakensturmtaucher (Pterodroma)
Südtrinidad-Sturmvogel
Wissenschaftlicher Name
Pterodroma arminjoniana
Giglioli & Salvadori, 1869

Der Südtrinidad-Sturmvogel (Pterodroma arminjoniana) ist eine Vogelart aus der Familie der Sturmvögel. Es werden zwei Unterarten unterschieden. Das Brutgebiet der Art ist auf die Inselgruppe Trindade und Martim Vaz etwa 1150 Kilometer vor der Ostküste Brasiliens beschränkt. Die IUCN stuft den Südtrinidad-Sturmvogel als gefährdet (vulnerable) ein und schätzt den Bestand grob auf zwischen 1.100 und 15.000 geschlechtsreife Individuen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Südtrinidad-Sturmvogel erreicht eine Körperlänge von 34 bis 39 Zentimeter. Die Flügelspannweite beträgt 88 bis 102 Zentimeter und das Gewicht durchschnittlich 318 Gramm.[2] Es besteht kein auffälliger Sexualdimorphismus.

Das Gefieder ist individuell sehr variabel gefärbt. Es wird generell zwischen einer hellen und einer dunklen Farbmorphe unterschieden; es gibt jedoch Individuen, die Merkmale beider Morphen aufweisen. Bei einigen Individuen tritt außerdem ein partieller Albinismus auf.[3]

Die helle Farbmorphe hat einen überwiegend aschbraunen Kopf mit einem weißlichen Fleck an der seitlichen Schnabelbasis, kleine weiße Sprenkel auf der Stirn, ein weißes Kinn und eine weiße Kehle. Die Flügel sind auf der Oberseite dunkelgraubraun. Der Rücken ist dunkel aschbraun, die einzelnen Federn sind hell gesäumt. Die Steuerfedern sind schwarzbraun. Der Vorderhals, die Brustseiten und die Flanken sind fein grau und weiß gesprenkelt, die übrige Körperunterseite ist weiß. Lediglich die Unterschwanzdecken haben schwärzliche Spitzen. Die Beine sind weißlich rosa, die Schwimmhäute dagegen schwarz. Bei der dunklen Morphe sind Kopf und Körper braun. Auch die Beine sind bei dieser Morphe schwarz. Beiden Morphen gemeinsam ist der schwarze Schnabel und die braune Iris.

Es gibt mehrere Arten der Sturmvögel, mit denen der Südtrinidad-Sturmvogel verwechselt werden kann. Sehr ausgeprägt ist die Ähnlichkeit mit dem Kermadec-Sturmvogel, bei dem gleichfalls eine helle und dunkle Farbmorphe vorkommt. Die helle Farbmorphe des Südtrinidad-Sturmvogels weist außerdem Ähnlichkeit mit dem Phönixsturmvogel und dem Magenta-Sturmvogel auf.

Verbreitungsgebiet

Brutgebiet vor der brasilianischen Küste

Das Brutgebiet des Südtrinidad-Sturmvogels ist auf die Inselgruppe Trindade und Martim Vaz etwa 1150 Kilometer vor der Ostküste Brasiliens beschränkt.[4] Er wird ansonsten überwiegend über tropischen und subtropischen Meeren der Südhalbkugel beobachtet und kommt sowohl im Pazifik als auch im Atlantik und im Indischen Ozean vor. Noch nicht verifiziert sind Sichtungen vor der Küste Südafrikas, die möglicherweise bedeuten, dass es entweder bislang unbekannte Brutkolonien gibt oder dass die Art außerhalb der Fortpflanzungszeit weiter wandert als bislang angenommen.[5]

Lebensweise

Die Lebensweise des Südtrinidad-Sturmvogels ist weitgehend unerforscht. Bekannt ist nur, dass sein Nahrungsspektrum auch Kopffüßer umfasst. Auf Trindade brüten die Vögel in Nischen der Klippen.

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

Als Bodenbrüter war der Südtrinidad-Sturmvogel auf Trindade seit Beginn des 18. Jahrhunderts durch eingeführte Hausschweine und Katzen sowie durch die Nachstellungen des Menschen gefährdet. Dies hat dazu geführt, dass er nur noch an unzugänglichen Klippen brütet. Die ebenfalls eingeführten Ziegen, die zu einer weitgehenden Entwaldung dieser Insel führten, wurden bis 1970 alle getötet. Es ist aber nicht bekannt, welchen Einfluss diese auf die Wahl des Niststandorts bei Südtrinidad-Sturmvögel hatten. Martim Vaz war dagegen nie bewohnt, so dass es dort nach jetzigem Kenntnisstand keine eingeführten Säugetiere gibt. Allerdings wurde diese Insel früher gelegentlich bei Manövern von der brasilianischen Marine als Ziel von Schießübungen genutzt.

Belege

Literatur

  • P. J. Higgins (Hrsg): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds, Band 1, Ratites to Ducks, Oxford University Press, Oxford 1990, ISBN 0195530683

Weblinks

Einzelbelege

  1. BirdLife Factsheet zum Trinidad-Sturmvogel, aufgerufen am 28. Mai 2011
  2. Higgins, S. 440
  3. Higgins, S. 441
  4. BirdLife Factsheet zum Südtrinidad-Sturmvogel, aufgerufen am 28. Mai 2011
  5. Higgins, S. 441

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