- Chinesisches Schulsystem
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Das öffentliche chinesische Schulsystem wurde erst zum Beginn des 20. Jahrhunderts aufgebaut. Zuvor konnten sich nur die reicheren Schichten Bildung leisten, da die Elementarbildung privat stattfinden musste.
Inhaltsverzeichnis
Das Schulsystem
Seit 1986 gibt es in der Volksrepublik China eine 9-jährige Schulpflicht, bestehend aus 6 Jahren Grundschule und 3 Jahren untere Mittelschule. Eingeschult wird man mit 6 oder 7 Jahren, wobei die meisten Kinder zuvor in den Kindergarten geschickt werden. Dort werden die Kinder bereits fast wie in der Grundschule erzogen.
Nach 6 Jahren Grundschule müssen die meisten Kinder eine Aufnahmeprüfung für die untere Mittelschulen schreiben, da Mittelschulen mit gutem Ruf die besseren Schüler aufnehmen.
Die Schüler besuchen die untere Mittelschule drei Jahre lang, anschließend findet eine Abschlussprüfung statt. Diese entscheidet darüber, ob bzw. welche obere Mittelschule (Oberstufe) man besuchen kann. Fast 40 Prozent werden in die Oberstufe aufgenommen und haben später die Chance auf eine Universität zu gehen. Die, die es nicht schaffen oder es nicht wollen, gehen in eine Fachoberschule oder Berufsfachschule.
Die obere Mittelschule dauert in der Regel ebenfalls 3 Jahre.
Diejenigen, die studieren wollen, müssen eine Hochschulaufnahmeprüfung schreiben, die landeseinheitlich ist. Das Ergebnis entscheidet darüber, wo und was man studieren darf.
Hochschulaufnahmeverfahren
Das Hochschulaufnahmeverfahren wird in China für alle Studienfächer zentral verwaltet. Der Bewerber darf seine Wunschuniversität und seinen Wunschstudiengang angeben. Ob sein Wunsch erfüllt wird, entscheidet das Ergebnis der Hochschulaufnahmeprüfung. Oft passiert es, dass man etwas ganz anderes studieren muss, als man angegeben hatte, weil der Wunschstudiengang bereits voll ist.
Besonders begabte Schüler, die während der Schulzeit größere Erfolge erzielt haben, zum Beispiel in naturwissenschaftlichen Wettbewerben, haben die Chance von der Aufnahmeprüfung befreit zu werden.
Schulalltag in China
Jeden Montag gibt es an chinesischen Schulen eine Art Zeremonie. Hierbei versammeln sich alle Schüler auf dem Schulhof und singen die chinesische Nationalhymne, während die Nationalflagge gehisst wird.
Der Schulunterricht beginnt in der Regel um 7:30 Uhr, wobei die Schüler manchmal bereits 10 Minuten vorher da sein müssen, um z. B. neu gelernte Vokabeln zu wiederholen. Im Laufe des Vormittags gibt es in fast allen Schulen eine "Gymnastikpause", in der sich alle Schüler auf dem Sportplatz versammeln und bestimmte Gymnastikübungen machen müssen. Dabei besteht Anwesenheitspflicht. Vormittags haben die Schüler in der Regel 4 Stunden Unterricht à 45 Minuten.
Mittags gibt es etwa zwei Stunden Pause zum Mittagessen und Ausruhen.
Nachmittags finden wieder etwa 4 Stunden Unterricht (bis 16:30-17:00, je nach Schule) statt. Während die "normalen" Schüler dann Schulschluss haben, bleiben oftmals die "begabteren" Schüler (die besten 10 % eines Jahrgangs) für den Förderunterricht bis ca. 18 Uhr, manchmal auch bis 21 Uhr, in der Schule. Im Förderunterricht werden sie auf Wettbewerbe vorbereitet.
Anschließend gibt es immer noch genug Hausaufgaben zu erledigen, damit die chinesischen Kinder die Inhalte, die sie in der Schule gelernt haben, ausführlich üben und verstehen können.
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