- Chintz
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Der Ausdruck Chintz (engl. aus Hindi) bezeichnet ursprünglich ein wachsüberzogenes, dünnes, glänzendes Baumwollgewebe in einer Leinwandbindung. Es wird heute vor allem als Dekostoff verwendet. Heute werden Kunstharze und Friktionskalander genutzt, um einen solchen Hochglanzeffekt bei besserer Strapazierfähigkeit des Gewebes zu erreichen.
Geschichte
Indien hat eine sehr lange Tradition des Baumwollanbaus. Bereits im 16. Jahrhundert waren die indischen Regionen Bengalen, Punjab, Coromandel und Gujarat Zentren der Baumwollverarbeitung.[1] Eine besondere Bedeutung kam Gujarat zu, dessen Baumwollprodukte über verschiedene Handelsrouten bis in die Zentren des Nahen Ostens gehandelt wurden. Um 1600 war Baumwolle dabei noch ein Luxusgut, das nicht weniger als Seide geschätzt wurde. Grund des hohen Wertes war der hohe Arbeitseinsatz bei der Verarbeitung. Arbeitsintensiv waren vor allem das Entfernen der Samenkapseln und das mühselige Kardieren der im Vergleich zu Wolle und Seide sehr kurzen Fasern.[2] Um ein Pfund verarbeitungsfähige Baumwollfäden zu gewinnen, war ein Einsatz von 13 Arbeitstagen nötig. Um eine vergleichbare Menge an Seide zu gewinnen, waren dagegen nur sechs Arbeitstage notwendig, während man für Leinen zwei bis fünf und für Wolle ein bis zwei Tage brauchte.[3] Vor 1750 waren englische Spinner nicht in der Lage, Baumwollfäden zu spinnen, die ausreichend fest waren, um reine Baumwollgewebe herzustellen. Reine Baumwollgewebe wurden nur in Indien hergestellt.[4] Die Britische Ostindien-Kompanie machte im England des 17. Jahrhunderts vor allem Chintz populär, das sich sehr stark in Dicke und Färbefähigkeit von Wolle unterschied. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war Chintz bereits in der wohlhabenderen englischen Mittelklasse als Kleidungsstoff populär geworden, da dieser Stoff den teuersten Seiden glich, die von der Aristokratie getragen wurden.[5]
Belege
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