RC-5

RC-5

RC-5 ist ein Protokoll zur Datenübertragung über eine Infrarot-Schnittstelle und wird insbesondere bei Infrarotfernsteuerungen von Fernsehern oder Audiogeräten eingesetzt. Der Code wurde Ende der 1980er von der Firma Philips entwickelt [1].

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Die gesendeten, seriellen Datenbits werden zu einem Rahmen zusammengefasst und mittels Manchester-Code auf einer Trägerfrequenz von 36 kHz übertragen. Der Rahmen zu 14 Bit besteht aus:

  • Einem Start-Bit, das immer logisch 1 ist und es dem Empfänger erlaubt, die korrekte Verstärkung für die nachfolgenden Datenbits zu wählen.
  • Einem Field-Bit, das verwendet wird, um zwischen einem unteren Kommandobereich mit einem Wertebereich von 0 bis 63 und einem oberen Kommandobereich mit einem Wertebereich von 64 bis 127 zu unterscheiden.
  • Einem Steuerbit, das bei jedem Tastendruck auf der Fernbedienung seinen Zustand wechselt. Damit kann zwischen dem permanenten gedrückt Halten einer Taste und dem wiederholten Drücken und Loslassen unterschieden werden.
  • Einer 5 Bit langen Systemadresse zur Auswahl zwischen 32 verschiedenen Geräten.
  • Einem 6 Bit langen Kommandowert, das eine Funktion aus einem Set von 64 Möglichkeiten (bzw. in Kombination mit dem Field-Bit 128) auswählt. Jeder Funktion, wie beispielsweise zum Verstellen der Lautstärke, ist dabei ein bestimmter Kommandowert zugeordnet.

Die zeitliche Dauer jedes gesendeten Bits beträgt 1,778 ms, die 14 Bits eines Rahmens benötigen 24,889 ms zur Übertragung. Der Datenrahmen wird bei gedrückter Taste alle 113,778 ms wiederholt.

Modulation

Vergleich moduliertes (oben) und demoduliertes Signal (Adresse=20, Kommando=13, Toggle=0)

Häufig werden manchestercodierte Daten mit einem Rechteckträger mit etwa 35 bis 40 kHz moduliert. Hierbei wird für den "idle"-Zustand, also den logischen Wert welcher vor und nach der Übertragung eingenommen wird, nichts gesendet (minimale bis keine Amplitude). Für den anderen logischen Wert wird das Rechtecksignal mit maximaler Amplitude gesendet. Dank dieser Modulation kann der Empfänger das Signal mit Hilfe eines Hochpassfilters vom Rauschen des Umgebungslichtes unterscheiden (insbesondere Netzschwingungen mit 50 Hz welche von vielen Leuchten erzeugt werden). Um die Elektronik im Empfänger möglichst einfach und digital zu halten, bedienen sich die Hersteller integrierter Schaltungen (ICs) in einem Plastikgehäuse, welches nicht-infrarotes Licht stark reduziert. Das Bauteil enthält einen Photodetektor und eine Demodulationsschaltung. Am Ausgang wird der digitale Manchestercode ausgegeben, welcher zu Beginn in der Fernbedienung moduliert wurde.

Einzelnachweise

  1. Philips Semiconductors: Remote Control System RC-5 Including Command Tables, Dezember 1992, Publikationsnummer: 9388 706 23011

Literatur

Weblinks


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