Radialis-Lappen

Radialis-Lappen
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Der Radialis-Lappen (auch: Chinesischer Lappen)[1][2] ist ein fasciocutaner Lappen, der als Deckung von defekten Hautarealen in der Wiederherstellungschirurgie verwendet wird, und erstmals 1981 von Yang Kuofan beschrieben wurde.

Die Blutversorgung des Lappens erfolgt über die namengebende Arteria radialis, die durch die Hebung des Lappens aber unterbrochen wird. Der venöse Abfluss verläuft über die Venae comitantes, welche zu beiden Seiten die A. radialis begleiten. Die sensible Innervation erfolgt weitgehend über den Nervus cutaneus antebrachii lateralis.

Inhaltsverzeichnis

Indikationen

Je nach Absetzungsstelle des Hautlappens werden proximal gestielte, distal gestielte und freie Lappen unterschieden. Die proximal gestielten Lappen eignen sich zur Defektdeckung am Ellbogen. Bei den distal gestielten Lappen kann ein Weichteildefekt im Bereich von Handrücken, Handfläche, Fingern, Daumen sowie dem Handgelenk gedeckt werden. Da der Hautlappen unverändert über die A. radialis versorgt wird, und diese nicht abgetrennt wird, ist auch keine Gefäßnaht notwendig.

Hingegen ist der freie Lappen komplett abgetrennt, und überall am ganzen Körper einsetzbar. Um die Blutversorgung wieder herzustellen, muss allerdings eine Gefäßanastomose der abgesetzten A. radialis an eine andere Arterie im Bereich des zu deckenden Defektes erfolgen.

Der Radialislappen wird oftmals in der Hals- oder Kopfregion eingesetzt - weil er ähnlich wie die Gesichts- und Halshaut weich und elastisch ist; aber auch in der Urologie findet er Verwendung.

Komplikationen

Bevor der Lappen entnommen werden kann, muss ein sogenannter Allen-Test durchgeführt werden, um eine mögliche einseitige Blutversorgung der Hand über die Arteria radialis und die Gefahr einer Gangrän der Hand auszuschließen. Somit wird eine ausreichende Blutversorgung der Hand auch nach der Entnahme der Arteria radialis über die Arteria ulnaris gewährleistet.

Die Entnahmestelle wird meistens mit Spalthaut gedeckt, was oft ein schlechtes ästhetisches Ergebnis hervorbringt und zu Wundheilungsstörungen führen kann. Des Weiteren ist an der Entnahmestelle mit Hypästhesie, Hyperästhesie oder Parästhesie zu rechnen. Eine weitere Komplikation ist die Abnahme der Kraft an der Spenderhand.[3]

Weblinks

Literatur

Alain C. Masquelet, Alain Gilbert. Atlas der Lappenplastiken in der Chirurgie der Extremitäten, Thieme ISBN 978-3432279510

Einzelnachweise

  1. http://www.vivats.de/zeitung/98-3/artikel/fzm_op_ffm.html
  2. http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=969134304&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=969134304.pdf
  3. http://faculty.ksu.edu.sa/Prof.Hamam/curses/Jurnals%20Club/671-Complications%20of%20free.pdf

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