Rectron

Die Rectron GmbH war ein Berliner Unternehmen.^[1]

Die Rectron GmbH war möglicherweise ein Strohmanngeschäft von Philips in Deutschland, um Konflikte mit Telefunken zu vermeiden. Sie wurde Ende 1925 gegründet von:

• Rectron in Eindhoven, im Philips-Gebäude
• der Glashütte Weißwasser GmbH in der Oberlausitz^[2]
• Dr. Hans Joachim Spanner und Dr. Friedrich Meyer, zunächst unter Spanners Privatadresse am Kottbusserdamm 70–71. Spanner hatte zuvor im Röhrenlaboratorium von Gerhard Nickel (1897–1975^[3]) gearbeitet.

Edmund Germer war anfangs Chef-Physiker und entwickelte Edelgas-Glühkathoden-Gleichrichter. Das Management war zunächst einem Rechtsanwalt anvertraut und von 1927 bis 1945 von Ing. Felix Westerhoven übernommen. Bis 1938 hatten sie keine eigene Produktion, sondern verkauften Gleichrichter, Batterieladegeräte, Lichtschranken, Kohlemikrofone und weitere Geräte von Philips. Die Firma zog mehrfach um: in die Potsdamer Straße 52 (1928), Schützenstraße 29–30 (1930), Steglitzer Straße 27 (1932), Ludendorfstraße 27 (1936) und 1938 schließlich in die Boxhagerner Straße 76–78, wo sie eine eigene Produktion aufnehmen konnten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lagen sie in der russischen Zone und wurde unter Kontrolle der sowjetischen Militäradministration (SMAD) gebracht. Es wurde ein neues Management ernannt. Am 8. September 1951 wurde die Firma enteignet und geschlossen.

Philips gründete 1945 in Hamburg eine neue Rectron GmbH, die 1975 in Lupus Electrotechnik-Beteiligung GmbH umbenannt und am 27. März 1985 geschlossen wurde.

Belege

1. ↑ Radiohersteller – Information und Geschichte von Rectron GmbH; Berlin S59. auf radiomuseum.org
2. ↑ Hans-Dieter Marschner: Die Entwicklung der Glasindustrie in Weißwasser. (PDF-Datei).
3. ↑ Dr. Gerhard Nickel / Lebenslauf. auf tubecollection.de