Resistentes Dextrin

Resistentes Dextrin

Resistentes Dextrin (Syn. unverdauliches Dextrin) ist ein Abbauprodukt von Stärke, das als Nahrungsbestandteil weitgehend unverdaulich ist. Es gehört zur Gruppe der wasserlöslichen Ballaststoffe und entsteht, wenn Stärke (beispielsweise aus Mais-, Kartoffel- oder Weizen) mit Wärme, Salzsäure und Enzymen behandelt wird. Die Stärke wird dabei in kleinere Einheiten, die so genannten Dextrine zerlegt, die in einem zweiten Schritt so miteinander verknüpft werden, dass menschliche Verdauungsenzyme diese nicht mehr abbauen können. Resistente Dextrine können aufgelöst in Flüssigkeiten oder als Bestandteil von Speisen aufgenommen werden.

Resistente Dextrine gelangen unverdaut aus dem Dünndarm in den Dickdarm. Dort sind sie auf Grund der Löslichkeit eine wichtige Nahrungsquelle für Bakterien (u.a. Spezies der Stämme Bifidobakterium, Lactobazillus). Durch Fermentation entstehen kurzkettige Fettsäuren, vor allem Butyrat, was sich positiv auf die Zusammensetzung der Darmflora und auf die Funktionsfähigkeit der Darmschleimhaut auswirkt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Anwendung

Durch Aufnahme von unverdaulichen Dextrinen als Bestandteil von Getränken, Backwaren oder anderen Lebensmitteln kann der Anstieg des postprandialen Blutzuckerspiegels und der Insulinausschüttung durch die Bauchspeicheldrüse verringert werden.[2] Resistente Dextrine senken den glykämischen Index von Lebensmitteln. Niedrige Plasmaglukose- und Insulinspiegel bewirken wiederum eine Abnahme der Plasmatriglyzeride, da die Bildung von Triglyzeriden in der Leber reduziert wird. Unverdauliche Dextrine können so zur Normalisierung der Blutlipidspiegel beitragen.[3]

Da sie den Anstieg des Glukose- und Insulinspiegels im Blut bremsen, unterstützen sie die Gewichtskontrolle. Ein hoher Insulinspiegel führt zu einer schnellen Gewichtszunahme und hemmt eine Gewichtsabnahme. Studien haben gezeigt, dass es durch die Aufnahme von unverdaulichen Dextrinen vor allem zu einer Abnahme des viszeralen Körperfetts kommt.[4]

Darmtätigkeit

Unverdauliche Dextrine erhöhen bei regelmäßiger Zufuhr die Stuhlfrequenz und das Stuhlvolumen. Die bei der bakteriellen Fermentation im Dickdarm entstehenden kurzkettigen Fettsäuren und die damit verbundene pH-Wert-Absenkung führt zu einer Anregung der Darmperistaltik, sodass Verstopfungen gelöst bzw. verhindert werden können.[5][6][7]

Präbiotischer Effekt

Unverdauliche Dextrine stellen eine Nahrungsquelle für Bakterien im Darm dar. Sie fördern insbesondere das Wachstum von gesundheitsfördernden Bakterien im Darm und sollen damit die körpereigene Immunabwehr unterstützen. Durch die Aufnahme von reistenten Dextrinen kann die Darmflora gezielt innerhalb von acht Tagen beeinflusst werden. Im Vergleich zu anderen Ballaststoffen wie z. B. Inulin werden weniger Gase im Darm gebildet und infolgedessen Blähungen verhindert. [8]

Literatur

  • Kasper, Heinrich, Ernährungsmedizin und Diätetik, Urban & Fischer bei Elsevier, Auflage 11 (3. April 2009), ISBN 3437420127
  • Biesalski HP und Grimm P, Taschenatlas der Ernährung, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, Auflage 4 (8. August 2007), ISBN 3131153547
Einzelnachweise
  1. Jacobasch G.: Die Bedeutung resistenter Stärken für eine gesundheitsorientierte Ernährung In: Ernährungsumschau 49,2002, 4-9
  2. Tokunaga K, Matsuoka A (1999). Effects of a Food for Specified Health Use (FOSHU) which contains indigestible dextrin as an effective ingredient on glucose and lipid metabolism. J Jpn Diabetes Soc 42:61-65
  3. Kawasaki F, Matsuda M, Hiramatsu T, Hiroe K, Kawahara K, Moriya K, Kaku K (2000). Efficacy of tea drink containing indigestible dextrin. J Nutr Food 3(1):65-72
  4. Yamamoto T, Yamamoto K, Fukuhara Y, Fukui T, Kishimoto Y, Okuma K, Matsuoka Y, Isozaki K, Nagao K, Yamamoto T, Tokunaga K (2007). Effect of indigestible dextrin on visceral fat accumulation. J Jpn Soc Study of Obesity 13:34-41
  5. Unno T, Nagata K, Yayabe F, Horiguchi T (2000). Effect of drinks supplemented with indigestible dextrin on defecation in human. J Nutr Food 3(4):31-38
  6. Unno T, Nagata K, Suziki N, Yayabe F, Horiguchi T (2001). Effect of a vegetable drink supplemented with indigestible dextrin on defecation in females. J Nutr Food 4(4):21-27
  7. Fastinger ND, Karr-Lilienthal LK, Spears JK, Swanson KS, Zinn KE, Nava GM, Ohkuma K, Kanahori S, Gordon DT, Fahey GC Jr (2008). A novel resistant maltodextrin alters gastrointestinal tolerance factors, fecal characteristics, and fecal microbiota in healthy adult humans. J Am Coll Nutr 27(2):356-366
  8. Flickinger EA, Wolf BW, Garleb KA, Chow J, Leyer GJ, Johns PW, Fahey GC (2000). Glucose-Based Oligosaccharides Exhibit Different In Vitro Fermentation Patterns and Affect In vivo Apparent Nutrient Digestibility and Microbial Populations in Dogs. J Nutr 130:1267-1273

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