- Richard Ruin et Les Demoniaques
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RUIN ist eine deutsche Postrockband, die 2003 in Berlin von dem bildenden Künstler Martin Eder gegründet wurde. Die Gruppe trat bis 2009 unter den Namen Richard Ruin et Les Demoniaques und seit 2010 unter dem Namen "RUIN' auf. Der Sänger Richard Ruin ist ein Alter Ego des bildenden Künstlers Martin Eder, obwohl Richard Ruin in einem Fernsehbericht der Deutschen Welle behauptet hat, den Maler gar nicht zu kennen.[1]
Besetzung derzeit sind Richard Ruin (Gesang, Gitarre), Mike Strauss (Keyboards), Roderick Miller (Keyboards), Thomas Fietz (Schlagzeug) und Jonathan Heine (Bass), Moritz Stumm (Visuals).
Inhaltsverzeichnis
Bandgeschichte
Richard Ruin wurde 2003 in Berlin gegründet mit dem ursprünglichen Ziel einen Soundtrack zu einem imaginären Film zu kreieren. Erste Mitglieder waren Richard Ruin, Mike Strauss (Les Hommes Sauvages) , Dirk Müller und Yoyo Röhm. Bald darauf Roderick Miller (Bee and Flower) sowie Stefan Creutzburg.
Gäste auf dem ersten Album "The Heimlich Manoeuvre" waren unter anderem Thomas Wydler (Nick Cave and the Bad Seeds), Larry Mullins aka Toby Dammit (Iggy Pop / Jessie Evans)[2] und Kristof Hahn (Swans / Les Hommes Sauvages). Live sind mehrfach Achim Färber (u.a. Project Pitchfork) und Jochen Arbeit (Einstürzende Neubauten)[3] beteiligt.
Der Sound der Band war von Anfang an schwer einem bestimmten Genre zuzuordnen. Kennzeichnend für die ersten Schaffensjahre war ein grundsätzlich melancholischer bis fast pathetischer Unterton in allen Stücken, im Sinne klassischer Balladen von Roy Orbison bis hin zu Bobby Vinton. Dem wurden Elemente des analogen Noise und Verzerrungen hinzugefügt. So entstand ein sehr eigener musikalischer Ausdruck. Durch personelle Umstrukturierung änderte sich auch der Musikstil immer weiter bis hin zur bewussten Dekonstruktion gewöhnter Songstrukturen und Rezeptionsweisen. Grundsatz der Band ist es Klischees zu brechen und Erwartungshaltungen durch Arrangements sowie ungewöhnliche Bühnenspektakel zu unterwandern. In allen Musikstücken lässt sich sowohl textlich als auch musikästhetisch ein sublim makaberer, bzw. desperater Unterton erkennen, dem man auch als "spooky" oder surreal traumhaft kategorisieren kann. Somit sind Richard Ruin et Les Demoniaques bis 2009 u.a. als Gründer des Chanson Noir einzustufen.
Da RUIN meistens visuelle Medien sowie Schauspieler in ihre aufwendigen Bühnenshows einsetzen, finden Konzerte selten dafür bevorzugt an ausgewählten und entsprechenden Theater Locations statt.
Mit der experimentellen dekonstruktiven Phase im musikalischen Schaffen und der Zusammenarbeit mit dem Berliner Avantgarde-Klassik Solistenensemble Kaleidoskop, ist RUIN ab Ende 2009 Wegbereiter einer neuen Musikrichtung, die Elemente des Ambient Black Metal mit moderner orchestraler Komposition verbindet.[4][5]
Es bleiben vor allem Geräusche, Destruktion und visuelle Geste in einer Art filmischen Dramartugie. Hier geht es geht um Destruktion von Klassik, Drone Doom und Black Metal, deren zerbrochene Einzelteile zu neuen Kakophonien zusammengesetzt werden. Das dröhnend zerlegte Musikgut von RUIN fügt sich in ein rhythmisches, rituelles Ganzes neu zusammen. In den seltenen Kombinationen dieser Klangwelten erwächst deutlich Neues.
Diskographie
- The Heimlich Manoeuvre LP (Le Bonbon Noir, 2007)
- Half Skull LP (Viva Hate/Cargo Records, 2010)
Konzerte
- The Kitchen, NYC 2006[6]
- National Arts Club, NYC 2006
- Nuits Sonores, Lyon 2008
- Kunst-Werke Berlin, Berlin 2008
- Hoxton Hall, London 2009
- Centre Culturel Suisse, Paris 2010 [7]
- Sophiensaele, Berlin 2010
- Wave-Gotik-Treffen, Leipzig 2010
Einzelnachweise
- ↑ "Der rockende Maler oder: das musikalische Doppelleben des Martin Eder" - Das Porträt über den gespaltenen Künstler im Fernsehprogramm Kultur.21
- ↑ Diskographie von Toby Dammit
- ↑ Gespräch über Jochen Arbeits Mitarbeit mit RUIN
- ↑ Artikel in der taz über RUIN und Ensemble Kaleidoskop
- ↑ Artikel in Vice über RUIN und Attila Csihar
- ↑ Rezension in Artforum Zeitschrift.
- ↑ Ankündigung des Auftritts in Vingt Magazine, Paris
Weblinks
Kategorien:- Deutsche Band
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