Robert de Vere, Duke of Ireland

Robert de Vere, Duke of Ireland
Robert de Vere nach der Schlacht von Radcot Bridge

Robert de Vere, 9. Earl von Oxford, Duke of Ireland und Marquess of Dublin (* 13. Januar 1361; † 1392) war ein Berater Richard II.

Wappen der Lordschaft Irland

Inhaltsverzeichnis

Leben

Robert de Vere folgte seinem Vater, Thomas de Vere, 8. Earl von Oxford, 1371 als 9. Earl von Oxford.[1] Damit übernahm er von seinem Vater auch das Amt des Lord Great Chamberlain. Er wurde zum Günstling und Vertrauten von Richard II., König von England. 1385 stieg er zum Marquess of Dublin und im Oktober 1386 zum Herzog von Irland auf.[2] Seine Erhebung zum Marquess of Dublin war die erste Ernennung eines Marquess auf den Britischen Inseln. Der Titel eines Herzogs war bis dahin nahen Verwandten des Königs vorbehalten.

Richard II. hatte persönliche Günstlinge, u.a. Robert de Vere, mit hohen Staatsämtern betraut und dem Hochadel gegenüber bevorzugt. Daraufhin und wegen der Misswirtschaft und Verschwendungssucht des Königs verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Richard II. und den Lords 1387 schlagartig. Es entstanden die Lords Appellant, eine Gruppe von Lords, die zusammenstanden, um dem König seine politische Macht zu entreißen.[3] 1387 führte De Vere eine Armee gegen die Appellanten. Er unterlag in der Schlacht von Radcot Bridge [4] in der Nähe von Oxford. Nach dieser Schlacht wurde De Vere ins Exil nach Frankreich geschickt und seine Ländereien wurden beschlagnahmt. Sein Titel eines Herzogs von Irland wurde daraufhin 1388 eingezogen und nie wieder vergeben.

1392 starb De Vere durch einen Jagdunfall. 1395 brachte König Richard II. den balsamierten Leichnam De Veres zurück nach England und hat angeblich dort bei offenem Sargdeckel die Hand seines getreuen Gefolgsmanns geküsst.

Trivia

Robert de Vere war mit Philippa de Coucy aus dem Haus Gent verheiratet, einer Cousine des Königs. Obwohl historisch schwer zu belegen, wird ihm sowohl eine Affäre mit Agnes de Launcekrona (einer tschechischen Gefolgsdame von Anne von Böhmen, der Gemahlin von Richard II. und damit der englischen Königin) als auch homosexuelle Beziehungen zu Richard II. selbst nachgesagt. Hier gilt zu beachten, dass die meisten Aufzeichnungen dieser Zeit von kirchlichen Vertretern stammen. Richard II. gehörte dem Haus Plantagenet an, das wiederum nicht unbedingt gut mit der Kirche stand. De Vere war seinerzeit anscheinend eher unbeliebt bei den anderen englischen Adligen, nicht zuletzt aufgrund der Günstlingswirtschaft von König Richard II.

Einzelnachweise

  1. Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, Seite 443
  2. Powicke & Fryde: Handbook of British Chronology. Second Edition, London, 1961, Seite 461
  3. Biografie Richard III auf www.britannica.com (englisch)
  4. Schlachtbeschreibung (englisch)

Weblinks


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