Ziegelbrauner Täubling

Ziegelbrauner Täubling
Ziegelbrauner Täubling
Systematik
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae)
Ordnung: Sprödblättler (Russulales)
Familie: Täublingsartige (Russulaceae)
Gattung: Täublinge (Russula)
Art: Ziegelbrauner Täubling
Wissenschaftlicher Name
Russula lateritia
Quél.

Der Ziegelbraune Täubling (Russula lateritia)[1] ist ein Pilz aus der Familie der Täublingsartigen (Russulaceae).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Fruchtkörper

Der Hut erreicht einen Durchmesser zwischen vier und sieben Zentimeter. Er ist weinrotbraun bis ziegelrötlich gefärbt, ähnliche wie der Ziegelrote Täubling (R. velenovsky) oder der Fleischvioletter Herings-Täubling (R. graveolens); grünliche Farben sind nicht enthalten. Die Oberfläche ist stark glänzend. Die Lamellen sind cremefarben, später jedoch hell ocker getönt.

Der Stiel ist weiß und erreicht eine Länge zwischen 5 und 6,5 sowie eine Dicke von 1 bis 1,5 Zentimetern. Die Basis ist mehr oder weniger bräunlich getönt.

Das Sporenpulver ist hell dotterfarben.

Mikroskopische Eigenschaften

Die Sporen messen 7–8,5 × 6–7 Mikrometer. Die Oberfläche mit Stacheln oder Warzen bedeckt, die isoliert stehen und kurzreihig miteinander verbunden sind. Die Stacheln oder Warzen werden bis zu 1,3 Mikrometer hoch. Die Primordialhyphen sind zwischen drei und vier Mikrometer breit und kräftig inkrustiert.

Ähnliche Arten

Der Ziegelrote Täubling (R. velenovsky) besitzt meist eine glanzlose Huthaut. Fleischvioletter Herings-Täubling (R. graveolens) weist braun verfärbende Lamellen auf.

Verbreitung

Der seltene Ziegelbraune Täubling ist in West-, Mittel und im südlichen Nordeuropa verbreitet. In Frankreich liegen die Fundorte im Jura, im Kanton Bourgogne und im Département Oise.

Tabelle mit europäischen Ländern, in denen der Ziegelbrauner Täubling nachgewiesen wurde.[2][3]
Süd-/Südosteuropa Westeuropa Mitteleuropa Osteuropa Nordeuropa
Kroatien[4] Frankreich,
England,
Schottland
Deutschland,
Österreich,
Tschechien
Dänemark,
Norwegen

In Deutschland ist die Art bisher nur in Baden-Württemberg und einmal in Rheinland-Pfalz (Eifel) nachgewiesen.

Systematik

Infragenerische Systematik

Der Ziegelbraune Täubling ist ein Vertreter der Untersektion Integroidinae, einer Untersektion die innerhalb der Sektion Lilaceae steht. Die Untersektion vereinigt mittelgroße Täublinge mit ocker- oder blass gelben Sporenpulver, deren Fleisch graut oder schwärzt. Das Fleisch schmeckt mild, in den Lamellen aber bisweilen deutlich scharf. Die Huthautdeckschicht (Epicutis) enthält inkrustierten Primordialhyphen aber keine Dermatozystiden.

Bedeutung

Der Ziegelbraune Täubling ist vermutlich essbar.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Russula lateritia. Species Fungorum / speciesfungorum.org. Abgerufen am 31, August 2011.
  2. G. J. Krieglsteiner, A. Gminder, W. Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. 2, Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0, S. 477.
  3. Weltweite Verbreitung von Russula lateritia. In: data.gbif.org. Abgerufen am 21 August 2011.
  4. Z. Tkalcec & A. Mešic: Preliminary checklist of Agaricales from Croatia V:. Families Crepidotaceae, Russulaceae and Strophariaceae. In: Mycotaxon. 88, 2003, ISSN 0093-4666, S. 293 (http://www.cybertruffle.org.uk/cyberliber/59575/0088/0293.htm, abgerufen am 31. August 2011).

Weblinks

  • H. Romagnesi: Russula lateritia. Les Russules d'Europe et d'Afrique du Nord (1967). In: mycobank.org The Fungal Website. Abgerufen am 31. August 2011 (französisch).
  • Russula lateritia. Partial Russula Database. In: cbs.knaw.nl. CBS Fungual Biodiversity Centre, update, abgerufen am 31. August 2011.
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