Rügisch-Pommerscher Geschichtsverein

Rügisch-Pommerscher Geschichtsverein

Der Rügisch-Pommersche Geschichtsverein zu Greifswald und Stralsund war ein regionaler Geschichtsverein in Nordostdeutschland. Er wurde 1899 gegründet und stand in Nachfolge der Abteilung Greifswald bzw. des Greifswalder Ausschusses der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde. Diese trug bereits seit 1870 die Bezeichnung "Rügisch-Pommersche Abtheilung" und seit 1885 "Rügisch-Pommerscher Geschichtsverein". Die endgültige Loslösung von der Gesellschaft erfolgte jedoch erst mit Verabschiedung einer eigenen Satzung auf der konstituierenden Sitzung am 28. Oktober 1899.

Als seinen Wirkungskreis betrachtete er den Regierungsbezirk Stralsund innerhalb der preußischen Provinz Pommern, für den sich im 19. Jahrhunderts nach dem Übergang an Preußen auch die Bezeichnung „Neuvorpommern und Rügen“ eingebürgert hatte. Er war identisch mit dem Gebietsstand Schwedisch-Pommerns zwischen 1720 und 1815. Als Vereinszeitschrift gab er die Pommerschen Jahrbücher heraus, die von 1900 bis 1940 in 34 regulären und drei Ergänzungsbänden erschienen.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges endete auch die Tätigkeit des Vereins. Er wurde wie alle früheren Geschichtsvereine in der SBZ von der Besatzungsmacht nicht wieder zugelassen. Heute sieht sich die Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst e. V. auch als sein Nachfolger, weshalb ihre Vereinszeitschrift, die Baltischen Studien, seit 1996 den Zusatztitel „Pommersche Jahrbücher für Landesgeschichte“ trägt.

Das archivierte Schriftgut des Vereins wird zusammen mit dem der Abteilung Greifswald der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde im Universitätsarchiv Greifswald aufbewahrt.[1]

Literatur

  • Rembert Unterstell: Klio in Pommern. Die Geschichte der pommerschen Historiographie 1815 bis 1945. Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-14495-9 (Mitteldeutsche Forschungen. 113).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heiko Wartenberg: Archivführer zur Geschichte Pommerns bis 1945. Oldenbourg, München 2008, ISBN 978-3-486-58540-7, S. 182 (Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im Östlichen Europa 33).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Christian Pistorius — Christian (Brandanus Hermann) Pistorius (* 12. Mai 1763[1] oder 1765[2] in Poseritz; † 9. November 1823 in Garz/Rügen) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Julius Pistorius — (* 13. Januar 1781 in Poseritz; † 27. März 1861 in Wolgast) war Jurist, pommerscher Kommunalpolitiker und Bürgermeister von Wolgast. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Christoph Muhrbeck — (* 7. Januar 1733 in Lund; † 15. Januar 1805 in Greifswald) war ein schwedisch pommerscher Philosoph. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Schildener — (* 26. August 1777 in Greifswald; † 28. Dezember 1843 in Greifswald) war ein deutscher Jurist, Rechtshistoriker und Hochschullehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistungen 2 Familie 3 Veröffentlichungen …   Deutsch Wikipedia

  • Charlotte Pistorius — (* 5. November 1777 in Reinkenhagen als Charlotte Helene Henriette Pritzbuer; † 14. September 1850 in Garz/Rügen) war eine deutsche Dichterin. Sie gehörte dem Freundeskreis um Ernst Moritz Arndt an. Leben Sie war die Tochter des Reinkenhagener… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Ludwig von Hochwächter — (* 1769; † 21. Februar 1838[1]) war ein neuvorpommerscher Gutsbesitzer und Politiker. Leben Christoph Ludwig von Hochwächter war der zweite Sohn des Christoph Andreas von Hochwächter (1730–1776), Gutsherr auf Niederhof bei Brandshagen sowie… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Gesellschaft zu Greifswald — Die Königlich Deutsche Gesellschaft zu Greifswald war eine Sprach und Gelehrtengesellschaft des 18. Jahrhunderts in Schwedisch Pommern. Sie war die erste wissenschaftliche Sozietät in Pommern und zugleich die am längsten bestehende.[1] Ziele der… …   Deutsch Wikipedia

  • Ehrenreich Christoph Koch — (* 27. Oktober 1714 in Basse, Mecklenburg; † 10. Oktober 1786 in Wismar) war ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe und Geistlicher. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften (Aus …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Andreas Pistorius — (* 8. April 1730 in Bergen auf Rügen; † 10. November 1798 ebenda ) war ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe und Geistlicher, Philosoph, Rezensent, Übersetzer und Schriftsteller. Er galt zu Lebzeiten als „gelehrtester Mann auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Moritz von Dycke — (* 29. Oktober 1737 in Rosengarten auf Rügen als Moritz Carl Ulrich Diek; † 17. März 1822 in Losentitz) war ein schwedischer General der Kavallerie und Gutsbesitzer auf Rügen. Er hob als einer der ersten in Schwedisch Pommern auf seinen Gütern… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”