Saalfeld (Adelsgeschlecht)

Saalfeld (Adelsgeschlecht)


Die Herren von Saalfeld / Salveldt sind ein mittelalterliches thüringisches Adelsgeschlecht.

Der Ursprung dieses sehr alten Adelsgeschlechtes ist vollständig in Dunkel gehüllt, auch ist über den Stammort der Familie nichts bestimmtes bekannt. Der Familientradition nach soll im Dorf Salfeld bei Mühlhausen in Thüringen die Wiege des Geschlechtes gestanden haben. Bis zurzeit fehlt jedoch hierüber ein urkundlicher Beweis. In der einschlägigen Literatur werden über die Familie nur sehr kurze Notizen gegeben, die mit wenig Ausnahmen fast gleich lauten.

Hellbach‘s Adels-Lexikon meldet:

„Saalfeld. Salfeld, Salevelt, eine alte Thüringische und insbesondere eine Schwarzburgische adlige Familie, deren Güter in Clingen und Westgreußen lagen. Im Jahre 1575 kommt Friedrich von Salveld in Urkunden vor.“

In dem großen Universallexikon von den Durchlauchten und den berühmtesten Geschlechtern in der Welt, Vol. XXXIII, verlegt von Johann Heinrich Zedler Leipzig und Halle 1742, sowie auch im Lexikon von Johann Friedrich Gauben wird über die Familie nur kurz folgendermassen gleichlautend berichtet:

„Salveld, Saalfeld eine adlige Familie in Thüringen, allwo ihr alter Stammsitz Klingen im Schwarzburgischen gelegen ist.

In Siebmacher, großes allgemeines Wappenbuch, Herausgegeben von Mülverstedt – Abgestorbener Adel der Provinz Sachsen -- wird die Familie von Salveld etwas ausführlicher behandelt und zwar wie folgt:

Die Genealogie der, oder der beiden Geschlechter dieses Namens, denn es liegen zwei verschiedene Wappen vor, welche auf mehr als ein Geschlecht dieses Namens deuten, ist noch durchaus näher zu erforschen und festzustellen. Sicher ist, dass es ein alt ritterliches Geschlecht von Saalfeld I im Schwarzburgischen gegeben hat, wo ihnen Rittersitze zu Klingen in Westgreußen und auch in Greußen selbst gehörten. Ob die folgenden Träger dieses Namens sämtlich zu dieser Familie gehören oder nicht, auch einige zu der, welche das Wappen Saalfeld II führt, wird zu untersuchen bleiben.

Adolf von Saalfeld besaß 1586 Westerengel im Amt Weissensee, er hatte einen Bruder Christoph, der 1555 genannt wird und wohl nicht identisch ist mit Christoph von Salfeld auf Ober Schmon, welcher 1612 ein Rittergut zu Odersleben (Schwarzburgisches Lehn) kaufte und mehrere Vettern damals am Leben hatte, die zum Teil auf Klingen und Rembda saßen.

Die Familie von Saalfeld war mehrfach verschwägert mit den thüringischen Familien von der Sachsen, von Ziegler, von Tennstedt, von Milwitz.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Saalfeld I: Wappen quer geteilt mit 3 Lilien 2:1 mit wechselnden Tekturen. Helm gekrönt, 2 weiße unten zusammengesetzte Lilien, jede oben mit einer Straußenfeder bedeckt, Decken schwarz und weiß.

Saalfeld II: Schild aus Wellen hervorwachsendes Einhorn, Helm gekrönt.

Siegel

Die ältestem wenigen, noch vorhanden Siegel zeigen entweder ein Schild mit 3 Lilien 1:2 oder den Kübelhelm mit 2 Lilien. So siegelte: Hannes de Salveld der ältere in einer Urkunde vom 10. Mai 1363 (Gesamtarchiv zu Weimar Reg. pag. 621). Das 2,1/2 cm grosse Siegel besteht aus graugrünem Wachs, enthält einen Kübelhelm mit Decke auf geweckten? Grunde, oberhalb desselben auf beiden Seiten je eine Lilie und mit der Aufschrift versehen: Hannis de Salve. Befestigt ist es an der Urkunde durch einen Pergamentstreifen. Das Siegel ist beschädigt und zerbröckelt.

Heinrich von Salveld

siegelte eine Urkunde von 19. November 1373 in der Universitätsbibliothek, Originalpergament Nr.18. Das wohlerhaltene kleine Siegel hängt an der Urkunde mittelst eines Pergamentstreifens und besteht aus olivfarbigem Wachs, mit der Umschrift des Ausstellers versehen und enthält 3 Lilien, 2 oben, von denen die linke ein wenig gedrückt ist und 1 unten.

Johann Georg von Salveld

siegelt eine Originalurkunde von Papier im Staatsarchiv zu Weimar 1620 (Reg. Fol. 349 Nr. 22) Ring oder Petschaftabdruck auf mit Papier überzogener Oblade oder Wachs. Schild: 3 Lilien 1:2, 2 seitwärts nickende Federn.

Eine Urkunde im Magdeburger Staatsarchiv, Abteilung Erfurt XXIV vom 27. Februar 1407, Originalpergament mit gut erhaltenem Siegel ist von Hans von Salveld, Bürger von Erfurt, gesiegelt. Es ist unbekannt, ob das Lilienwappen oder das Ankerwappen in Frage kommt. Im letzteren Falle dürfte Hans von Salveld auf der Bülze der Aussteller sein.

Personen

  • Jutta von Salveld (um 1246 / 1248), Hofmeisterin der Königin Beatrice, der Gemahlin Heinrich Raspe, des römischen Königs.
  • Erhard Wilhelm von Salveld (1612), Hofjägermeister des Grafen Wolfgang Ernst I. von Isenburg.
  • Anna von Salveld, mit Hanken von Nostitz zu Birstein vermählt. Sie war Hofmeisterin am Isenburg´schen Hof.
  • Rudolf von Salveld, Getreuer des Herzogs August von Sachsen.
  • Emanuel Christoph von Saalfeld (1794-1878), Amtsarchivar und Genealoge in Weimar.
  • Richard Robert Hubert von Saalfeld (1856-1925), Handschuhfabrikant in Weimar.

Weblinks


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