Könitz (Adelsgeschlecht)

Könitz (Adelsgeschlecht)
Familienwappen aus Siebmachers Wappenbuch

Die Herren von Könitz, später Freiherren von Könitz, waren ein ursprünglich thüringisches, später auch fränkisches Adelsgeschlecht.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung

Die Familie leitete ihren Ursprung von einem sarmatischen Dynastengeschlecht ab, das schon im 7. Jahrhundert zwischen Saale und Unstrut über eine sorbisch-wendische Bevölkerung geherrscht haben und 627 unweit Saalfeld das Schloss und den Ort Könitz, damals noch Conz genannt, angelegt haben soll. Die sorbische Bevölkerung wurde 928 unter Heinrich I. christianisiert und ging in den Thüringern auf.

Geschichte

1064 schenkte ein Adalbertus de Könitz den Ort Könitz nebst den Gütern Buch, Briesenitz und Quezin im Orlagau der Benediktinerabtei Saalfeld. 1125 wurde ein Albertus de Konitz genannt, 1244 lebte ein Merboth von Könitz bei Altenburg. Ein Albert v. K. schenkte 1282 dem Kloster zu Ilm bei Rudolstadt zwei Höfe zu Vogelstädt.

Am Beginn der ununterbrochenen Stammreihe steht Hartmann von Könitz (* 1179; † 1262), der mit Catharina zu Staffelstein aus einem meranischen Ministerialengeschlecht vermählt war. 1414 saßen Heinrich von Könitz und seine Gemahlin Käthe auf dem Gut Eyba. Die wahrscheinlich kinderlosen Eheleute verkauften ihren Besitz 1420/21 an ihre Verwandten, das Brüderpaar Hartmann II. und Jürgen von Könitz zu Kaulsdorf. 1435 teilten diese ihren Besitz, zu dem neben Kaulsdorf und Eyba unter anderem auch Lichtentanne gehörte. Peter von Könitz (* 1491; † 1559) war kursächsischer Kanzler und empfing am 23. März 1555 in Brüssel von Kaiser Karl V. die Lehen. Bei der Erneuerung der Erbverbrüderung zu Naumburg 1614 erschien Salomon v. K. als kurbrandenburgischer Hofmeister.

Hans-Wilhelm von Könitz (* 1623) erwarb zu seinen Besitzungen Eyba, Wickersdorf, Lichtenthanne, Knobelsdorf und Hoheneiche auf der Saalfelder Höhe unweit der Saale die Ritterburgen Ober- und Niedersiemau im heutigen Untersiemau, Weißenbrunn am Forst, Herath und einige kleinere Güter bei Coburg. Dadurch wurde die Familie in die fränkische Reichsritterschaft im Ritterkanton Baunach aufgenommen. Nach seinem Tod teilten sich seine Söhne die Besitzungen. Johann Ernst v. K. (* 1659), Herzöglich Sächsisch-Saalfeldischer Kämmerer und Schlosshauptmann, erhielt die Rittergüter Eyba, Wickersdorf, Arnsgereuth, Knobelsdorf und Volkmannsdorf und begründete die thüringische Linie. Johann Dietrich (* 1662) wurde in Untersiemau, Weißenbrunn und Klein-Heirath Stifter der fränkischen Linie. Diese erlosch 1832 mit Christian Ferdinand Freiherr von Könitz, Herzöglich Sächsisch-Meiningischer Geheimrat und Hofmarschall, dessen Ehe mit Henriette Freiherrin vom Spessart kinderlos blieb. Die fränkischen Besitzungen fielen an die Stammlinie zurück. Die Familie war am 14. Oktober 1790 durch den Sächsisch-Coburgischen Lehnshof im Königreich Bayern im Freiherrenstand anerkannt und am 18. Mai 1818 in die Freiherrenklasse der Adelsmatrikel aufgenommen worden.

Alexander Freiherr von Könitz aus der thüringischen Linie (* 1760; † 1859) war Königlich-Bayerischer Gendarmerie-Oberleutnant und Königlich-Bayerischer Kämmerer. Seine Ehe mit Henriette von Kerstorf († 1854) hinterließ neben sechs Töchtern Freiherrn Albert v. K. (* 1842). Aus der Linie seines Onkels gingen Hermann (* 1803), Herzöglich Sächsisch-Coburg-Gothaischer Kammerherr, und Ernst (* 1809), Gutsbesitzer zu Sondshof und im Landgericht Königshofen in Bayern, hervor.

Persönlichkeiten

Wappen

In Silber zwei nebeneinander aufrechtgestellte rote Wecken, später zwei sich an den Ecken berührende und an den Schilderrand anstoßende Wecken. (Siebmachers Wappenbuch, Tafel 146)

Literatur

  • Karl Fritzsche: Die älteste, mittlere und neuere Geschichte des Orla-Gaues, 1847, Niese in Comm. S. 131.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, 1861, Bd. 5, S. 202 - 203.
  • Franz-Josef Hohenlohe-Schillingfürst: Genealogisches Handbuch des in Bayern Immatrikulierten Adels, 1984, Bd. 15, S. 787.

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